Statt neuer Hybridkraftwerke sollen nun Langzeitspeicher ausgeschrieben werden. „Diesen Weg gilt es weiter zu verfolgen und sowohl die vor-Ort-Strom- als auch Gasspeicher, von Biogas bis grünen Wasserstoff, anzureizen“, so Peter. ©Bild: Bee

Bee: Bei der Kraftwerksstrategie sollte deutsche Regierung auf günstige Erneuerbare setzen

(PM) Das deutsche Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (Bmwk) hat neue Details zur geplanten Kraftwerksstrategie bekannt gegeben. Neben einer technologieoffenen Ausschreibung für Langzeitspeicher sollen umrüstbare Wasserstoffkraftwerke eine Betriebskostenförderung sowie eine Investitionskostenprämie erhalten. Aus Sicht des deutschen Bundesverbands Erneuerbare Energie (Bee) muss eine weitere Konkretisierung der Strategie aus Kosteneffizienz-, Resilienz-, Klima- und Versorgungssicherheitsgründen grundsätzlich auf Erneuerbare Energien ausgerichtet werden.


„Die Eckpunkte der Kraftwerksstrategie (siehe ee-news.ch vom 6.2.24 >>, ee-news.ch vom 7.2.24 >> und ee-news.ch vom 8.2.2024 >>) werden nun durch weitere Details untermauert. Die bisherigen Überlegungen müssen jetzt unter Einbeziehung der Überlegungen zum zukünftigen Strommarkt zu einer Flexiblitätsstrategie weiterentwickelt werden“, so Bee-Präsidentin Simone Peter. „Das Rückgrat des Energiesystems der Zukunft sollte ein Erneuerbares Back-up sein. Bioenergie, Wasserkraft und Geothermie sowie Speicher und dezentrale PtX-Lösungen sind günstiger als irgendwann Wasserstoff-ready-Kraftwerke.“

Zuverlässig sind nur die Erneuerbaren
Besser als die geplanten Zuschüsse für Wasserstoffkraftwerke wäre daher eine Verbesserung der Rahmenbedingungen im EEG für steuerbare Erneuerbare-Energien-Anlagen, sowie Anreize für Speicher und dezentral errichtete Elektrolyseure. Erste Ansätze sind hier in der Speicherstrategie (ee-news.ch vom 19.1.24 >>) vorhanden, die untermauert und erweitert werden muss.

Dezentrale Erneuerbare, Speicher und heimischer grüner Wasserstoff sind auch resilienter, weil sie nicht abhängig von Erdgas oder (Wasserstoff-)Importen sind und sie passen perfekt zu den dezentralen Erzeugern Wind- und Solarenergie. Ausserdem schützen sie das Klima sofort, während alle Wasserstoff-ready-Kraftwerke bis 2040 mit fossilem Erdgas betrieben werden können. „Ob das technisch im grossen Massstab gelingt, ob es genügend Wasserstoff geben wird und ob er klimafreundlich und grün oder klimaschädlich und blau sein wird, ist in höchstem Masse ungewiss. Auch hier machen heimische Lösungen das bessere Angebot“, so Peter.

Ausschreibung von Langzeitspeichern positiv
Erfreulich ist, dass die deutsche Bundesregierung an anderer Stelle erste Schritte in Richtung dezentraler erneuerbarer Lösungen macht. Statt neuer Hybridkraftwerke sollen in der Kraftwerksstrategie nun Langzeitspeicher ausgeschrieben werden. „Diesen Weg gilt es weiter zu verfolgen und sowohl die vor-Ort-Strom- als auch Gasspeicher, von Biogas bis grünen Wasserstoff, anzureizen. Auch hier ist die Dezentralität der Schlüssel für Systemdienlichkeit, Bezahlbarkeit und damit zum Erfolg. Das muss im weiteren Verfahren festgelegt werden“, so Peter.

Text: Deutscher Bundesverband Erneuerbare Energie e. V. (Bee)

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