Anfang Dezember wurde eine Ecke des Internets ein wenig grüner, dank einer erstmaligen geothermischen Anlage in der nördlichen Wüste von Nevada. Das Projekt Red, das von einem geothermischen Startup namens Fervo entwickelt wurde, begann damit, Elektronen in ein lokales Netz zu leiten, zu dem auch die von Google betriebenen Rechenzentren gehören. Der Internetkonzern investierte vor zwei Jahren in das Projekt, um alle seine Rechenzentren rund um die Uhr mit grüner Energie zu versorgen.

Technik der Öl- und Gasindustrie
Dies ist ein grosser Schritt auf der Suche nach einer Technologie, die Lücken in der Wind- und Solarstromerzeugung kostengünstig mit kohlenstofffreier Energie füllen kann. Die kleine Anlage, ein Pilotprojekt im Norden Nevadas, nutzt Bohr- und Stimulations-Techniken, die von der Öl- und Gasindustrie entwickelt wurden, um mit der natürlichen Wärme der Erde Strom zu produzieren – ohne CO2 Emissionen.

Die Geothermie gilt seit langem als eine Möglichkeit, die natürliche Wärme der Erde zur kohlenstofffreien Energieerzeugung zu nutzen. Sie ist jedoch traditionell auf Standorte beschränkt, an denen es natürliche unterirdische Heisswasserreservoirs gibt. Diese sind nicht überall zu finden.

Hydraulische Stimulierung im Gestein
In Nevada wurde ein Bohrloch bis zu einer Tiefe von etwa 8000 Fuss gebohrt und dann horizontal um mehr als 3000 Fuss verlängert. Mit hydraulischer Stimulierung wurden im Gestein oberhalb des seitlichen Bohrlochs winzige Risse erzeugt. Das Wasser wird dann in das erste Bohrloch gepumpt, nimmt beim Durchfliessen der Risse Wärme auf und kehrt über das zweite Bohrloch mit Temperaturen an die Oberfläche zurück, die hoch genug sind, um Dampf zu erzeugen und eine Turbine in Gang zu setzen. Diese Technologie hat das Potenzial, eine dringend benötigte Nische zu füllen, indem sie kohlenstofffreie Energie in Momenten erzeugt, in denen der Wind nicht weht oder die Sonne nicht scheint. In der Schweiz ist zurzeit ein entsprechendes Pilotprojekt im Jura in Vorbereitung.

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Text: Geothermie Schweiz