Olivier Waldvogel: "Die Windenergie hat mit 30 TWh/a ein enormes, bisher praktisch ungenutztes Potenzial. Sie liefert 2/3 ihres Stroms im Winter, dann wenn wir ihn am meisten brauchen." Bild: Suisse Eole

Roman Windisch wird Suisse Eole in der Deutschschweiz unterstützen und übernimmt insbesondere den Themenbereich Einzelanlagen in Industriegebieten.

Suisse Eole: Olivier Waldvogel wird neuer Verantwortlicher Deutschschweiz

(Suisse Eole) Olivier Waldvogel ist ab sofort Verantwortlicher für die Deutschschweiz von Suisse Eole. Er übernimmt damit die Aufgabe von Reto Rigassi, der Suisse Eole punktuell weiter unterstützen wird, insbesondere im Bereich Fauna. „Windenergie nimmt auch in der Schweiz Fahrt auf!“, freut sich Olivier Waldvogel. (Texte en français >>)


Olivier Waldvogel ist seit Anfang 2020 als Projektleiter bei der Deutschschweizer Geschäftsstelle von Suisse Eole in Liestal tätig. Nun übernimmt er deren Leitung. In einem Interview stand er Anita Niederhäusern Rede und Antwort.

Welches sind für Sie die grössten Baustellen der Windenergienutzung in der Schweiz?
Olivier Waldvogel: Die grössten Herausforderungen stellen die sehr komplexen und langwierigen Planungs- und Bewilligungsverfahren dar. Diese Verfahren dauern heute unverhältnismässig lange und tragen massgeblich dazu bei, dass der für die Energiewende und die Versorgungssicherheit notwendige Ausbau der Windenergie in der Schweiz noch nicht wirklich vorangekommen ist. Hier braucht es dringend eine Beschleunigung und substantielle Vereinfachungen, denn mit der Windenergie steht uns eine Technologie zur Verfügung, die weltweit erprobt ist und die uns rasch wertvollen, sauberen und einheimischen Winterstrom liefern kann.

Die Windenergie nimmt nun aber auch in der Schweiz endlich Fahrt auf. Diesen Herbst wurde der neue Windpark in Sainte-Croix im Waadtländer Jura eingeweiht. Das Bundesgericht gab zudem in den vergangenen 2 Jahren grünes Licht für insgesamt 8 Projekte, 2 Entscheide davon wurden vor ein paar Wochen veröffentlicht. Diese Entscheide zeigen, dass die Projekte sehr sorgfältig und gut entwickelt wurden. Sie bedeuten auch, dass bis 2025 Baubewilligungen für eine zusätzliche Windstromproduktion im Umfang von rund 500 GWh/a vorliegen dürften.

Mit dem «Windexpress», dem «Mantelerlass» und der «Beschleunigungsvorlage» werden im Parlament zudem nun wichtige Weichen gestellt, damit sowohl die am meisten fortgeschrittenen als auch neue Windenergieprojekte rascher realisiert werden können.

Wo müsste der Hebel angesetzt werden, um wenigstens einen Teil des riesigen Potenzials von 30 TWh zu realisieren?
Für mehr Versorgungssicherheit, Unabhängigkeit und Klimaschutz brauchen wir einen massiven Zubau aller Erneuerbaren. Die Windenergie spielt dabei eine essenzielle Rolle, da sie einerseits mit 30 TWh/a ein enormes, bisher praktisch ungenutztes Potenzial aufweist und andererseits 2/3 ihres Stroms im Winter liefert, dann wenn wir ihn am meisten brauchen.

Damit wir einen Teil dieses Potenzials ausschöpfen und deblockieren können, braucht es neben einer Verfahrensbeschleunigung auch tragfähige Kompromisse und einen konstruktiven Dialog auf allen Ebenen. Die Energiewende ist ein Generationenprojekt, das uns alle betrifft und das wir nur gemeinsam als Gesellschaft bewerkstelligen können. Alle – Behörden, Politik, Wirtschaft, Organisationen und Bevölkerung – sind dazu aufgefordert, einen Schritt aufeinander zugehen, denn polarisierende Diskussionen und Debatten bringen uns nicht weiter. Es ist zentral, Anliegen, Ängste und Unsicherheiten ernst zu nehmen und gleichzeitig zu versuchen, gute Lösungen und Kompromisse zu finden. Ich bin davon überzeugt, dass wir das schaffen können.

Reto Rigassi wird weiter für Suisse Eole tätig sein. Welche Themengebiete wird er übernehmen?
Reto Rigassi wird seine langjährige Erfahrung und Expertise bei Suisse Eole weiterhin punktuell und insbesondere im Bereich Fauna einbringen.

Seit diesem Herbst ist auch Roman Windisch zu Suisse Eole gestossen, für welche Themengebiete wird er verantwortlich sein?

Roman Windisch wird mich bei den Aktivitäten in der Deutschschweiz unterstützen und übernimmt insbesondere den Themenbereich Einzelanlagen in Industriegebieten.

Interview: Suisse Eole

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