Ssab, Lkab und Vattenfall haben 2016 die Technik der Eisenherstellung mit Wasserstoff (Hybrit, Hydrogen Breakthrough Ironmaking Technology) entwickelt, um eine fossilfreie Eisen- und Stahlproduktion zu ermöglichen. Im Juni 2021 konnten die drei Unternehmen den ersten wasserstoffreduzierten Eisenschwamm präsentieren, der in der Hybrit-Pilotanlage Luleå produziert wurde. Aus diesem neuartigen Eisenschwamm wurde jetzt der erste Stahl hergestellt, der auf dieser echnik basiert. Ziel ist es, ab 2026 den Markt mit fossilfreiem Stahl zu beliefern und die Nutzung der Technik im industriellen Massstab zu demonstrieren. Mit der Hybrit-Technik will Ssab die gesamten Kohlendioxidemissionen Schwedens um mindestens zehn Prozent und Finnlands um sieben Prozent reduzieren.
Das Hybrit-Projekt
Auf die Stahlindustrie entfallen heute 7 Prozent der weltweiten Kohlendioxidemissionen. Mit der Hybrit-Initiative, die 2016 von den drei Eigentümern Ssab, Lkab und Vattenfall ins Leben gerufen wurde, soll eine komplett fossilfreie Wertschöpfungskette mit fossilfreien Pellets, fossilfreiem Strom und Wasserstoff geschaffen werden. Eine Versuchsanlage zur Herstellung von fossilfreiem Eisenschwamm wurde am 31. August 2020 in Luleå in Betrieb genommen (siehe ee-news.ch vom 9.9.2020 >>). Am 24. März 2021 wurde Gällivare in Nordschweden als Standort für die geplante Demonstrationsanlage für die industrielle Produktion ausgewählt (siehe ee-news.ch vom 7.4.2021 >>). Eisenschwamm wird zur Herstellung von Stahl verwendet. Im Mai 2021 wurde neben der Hybrit-Versuchsanlage zur Direktreduktion in Luleå mit dem Bau eines Speichers für fossilfreies Wasserstoffgas im Versuchsmassstab begonnen (ee-news.ch vom 13.4.2021 >>). Hybrit Development AB soll als Forschungs- und Technologieentwicklungsunternehmen die Anlagen mit Lösungen versorgen. Die technologische Entwicklung soll in enger Partnerschaft mit den Holdinggesellschaften erfolgen.
Die fossilfreie Eisen- und Stahlproduktion mit Hybrit-Technologie entsprechend dem aktuellen Produktionsniveau von Ssab würde etwa 15 TWh pro Jahr benötigen. Um dies realisieren zu können, müssten Genehmigungsverfahren für den Ausbau des Stromnetzes und der Stromerzeugung in Schweden schneller und einfacher werden, erklären die Partner.
Text: ee-news.ch, Quelle: Vattenfall GmbH
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