Die Unterzeichnung markiert den Beginn einer neuen Partnerschaft mit dem Ziel, die Nachhaltigkeit der Wasserressourcen und die Erhaltung des einzigartigen Ökosystems der Einzugsgebiete der Lienne und der Raspille zu gewährleisten. Bild: Oiken

Oiken: Vereinbarung zum regionalen Wasserwirtschaftsprojekt Lienne-Raspille unterzeichnet

(PM) Die Unterzeichnung der Vereinbarung zwischen der Gesellschaft Lienne-Raspille (LRSA) und dem WWF Wallis stellt einen entscheidenden Schritt zum Schutz und zur nachhaltigen Bewirtschaftung der regionalen Wasserressourcen dar. Sie bildet den Anfang einer ehrgeizigen Zusammenarbeit. Ziel ist es die regionale Wasserversorgung zu gewährleisten und gleichzeitig das sensible Ökosystem der Einzugsgebiete der Flüsse Lienne und Raspille zu schützen. (Texte en français >>)


Das regionale Wasserwirtschaftsprojekt Lienne-Raspille umfasst ein Gebiet von acht Gemeinden von Ayent über Icogne, Lens, Crans-Montana, Noble Contrée, Sierre und Salgesch bis Varen. Das innovative Projekt kommt einem dringenden Bedürfnis nach, da die Region immer häufiger unter Dürreperioden im Sommer und einer alarmierenden Abnahme der natürlichen Flusswassermengen leidet. Diese Probleme werden durch die Auswirkungen der Klimakrise weiter verschärft, insbesondere durch die frühe Schneeschmelze und das Austrocknen der Schmelzwasserzuflüsse im Sommer.

Das Projekt basiert auf einem integrativen Ansatz mit drei Hauptelementen:

  • Sicherstellung der landwirtschaftlichen Bewässerung im Sommer: Durch die vorübergehende Speicherung des Schmelzwassers im Tseuzier-Stausee wird ein ausreichender Wasservorrat für die Bewässerung der landwirtschaftlichen Nutzflächen während der Sommersaison sichergestellt.
  • Sicherung der Trinkwasserversorgung: Dank der Verlegung eines neuen Leitungsnetzes werden die bestehenden Netze der Partnergemeinden miteinander verbunden, wodurch eine zuverlässige Trinkwasserversorgung gewährleistet wird.
  • Nachhaltige Wasserkraftproduktion: Durch die Turbinierung des Wassers vor der Nutzung für die Bewässerung wird erneuerbare Energie erzeugt, was einen Beitrag zur Amortisation des Projekts und zur kantonalen Energiestrategie leistet.

Gemeinsamer Vorschlag
Für den Abschluss der Vereinbarung waren wiederholte Verhandlungen zwischen der Wasserverwaltungsgesellschaft Lienne-Raspille (LRSA) und dem WWF erforderlich. «Wir haben uns dafür eingesetzt, dass das Wasser sparsam genutzt wird und beim Bewässerungsmanagement die Interessen der Natur respektiert werden», sagt Marie-Thérèse Sangra, Geschäftsführerin des WWF Wallis. Die Parteien konnten sich auf Rahmenbedingungen einigen und vereinbarten, eine Arbeitsgruppe zu deren Umsetzung ins Leben zu rufen. Damit soll die Erteilung von Konzessionen für Wasserkraftanlagen möglich werden. In den Gesprächen wurde ein gemeinsamer Vorschlag mit ökologischen Massnahmen und konkreten Verpflichtungen zum Schutz des lokalen Ökosystems erarbeitet. «Die Zukunftsaussichten für dieses grosse, multifunktionale und überregionale Projekt, das die Wasserversorgung von mehr als 30 000 Menschen und 1000 Hektaren landwirtschaftlicher Nutzfläche sichern soll, sind vielversprechend. Nach der Realisierung muss die LRSA bis 2030 rund 7000 Haushalte mit erneuerbarer Energie versorgen können», erklärt Daniel Antille, Präsident der Lienne-Raspille SA.

Zentrale Aspekte
Die Vereinbarung regelt verschiedene zentrale Aspekte wie Restwassermengen, den Rückbau bestehender Wasserfassungen, Fischwanderung, landwirtschaftliche und hydrologische Kompensationen sowie Monitoring und Erfolgskontrolle. Eine Begleitgruppe wird die Umsetzung der Massnahmen unter Einhaltung der von beiden Seiten eingegangenen Verpflichtungen überwachen.

Keine Rechtsmittel
Der WWF verpflichtet sich im Rahmen dieser Vereinbarung, keine Rechtsmittel gegen den Entscheid über die Konzessionserteilung einzulegen, sofern die aufgeführten Bedingungen eingehalten werden. Die Zusammenarbeit verdeutlicht, dass der WWF sich für einen konstruktiven und effektiven Ansatz zum Schutz der Natur einsetzt.

Die Unterzeichnung der Vereinbarung markiert den Beginn einer neuen Partnerschaft mit dem Ziel, die Nachhaltigkeit der Wasserressourcen und die Erhaltung des einzigartigen Ökosystems der Einzugsgebiete der Lienne und der Raspille, die von Anfang an im Mittelpunkt des Projekts der Trägergemeinden standen, zu gewährleisten. Die von der Gesellschaft Lienne-Raspille (LRSA) akzeptierten ökologischen Verpflichtungen müssen in den einzureichenden Baubewilligungsgesuchen konkret aufgeführt sein.

Text: Oiken

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