Die beiden Amerikaner Douglas und Kristine Tompkins zogen Anfang der 1990er Jahre nach Chile, um sich für die Erhaltung einiger beeindruckender wilder Landschaften einzusetzen. Gemeinsam halfen sie bei der Schaffung und Erweiterung von 15 Nationalparks in Chile und Argentinien und arbeiteten schliesslich mit beiden Regierungen zusammen, um über 14 Millionen Hektar Land zu schützen. Der Patagonia Nationalpark liegt weit entfernt vom nächsten öffentlichen Stromnetz. Der Strombedarf der Parkeinrichtungen wurde bisher teuer und umweltbelastend über Dieselgeneratoren gedeckt.
Anspruchsvolles Projekt
„Flusswasserkraft und Photovoltaik zu kombinieren, ist technisch sehr anspruchsvoll“, berichtet Gonzalo Rodriguez, Ingenieur bei der patagonischen Installationsfirma SyR Energía, die das Projekt plante und umsetzte. Um eine Gesamtleistung von 115 Kilowatt (kW) zu erreichen, wurden zwei hydraulische Turbinen mit einer Solaranlage kombiniert, beide mit AC-Kopplung. Die Lithium-Ionen-Batteriespeicher haben eine Kapazität von 144 Kilowattstunden (kWh).
Im Winter und im Frühling schwellen die Flüsse in Patagonien durch starke Regenfälle und Schneeschmelze aus den Anden stark an. Die zwei Mikroturbinen wandeln die Energie des Wassers in Strom um. Im Sommer sinkt der Wasserstand der Flüsse stark ab, dann liefert die Photovoltaikanlage den nötigen Strom. Überschüssiger Strom wird in den Batteriespeichersystemen des deutschen Herstellers Tesvolt zwischengespeichert.
Nachhaltiger Tourismus im Naturparadies
Der Patagonia Park erstreckt sich über 300‘000 Hektar grasbewachsene Steppe, Wald, Feuchtgebiete und alpine Regionen. Wie der grösste Teil der Region führte auch im Chacabuco-Tal intensive Viehzucht auf sandigen, trockenen Böden zu einer weit verbreiteten Wüstenbildung. Die Tompkins-Stiftung setzt sich seit dem Kauf der Fläche im Jahr 2004 für die Wiederherstellung des ursprünglichen Graslandes und die Ansiedlung heimischer Tier- und Pflanzenarten ein. Die Herberge Estancia Valle Chacabuco, ein Restaurant, Campingplätze, Wanderwege und ein Informationszentrum und Museum sollen Touristen die Möglichkeit geben, Natur zu erleben und möglichst nachhaltig zu reisen. Die Tompkins Conservation schenkte den Park dem chilenischen Staat, heute wird der Park durch die National Forestry Corporation (Conaf) betreut. Das Hydro-Solar-Microgrid soll jetzt den CO2-Fussabdruck des Parks minimieren.
Hydro-PV-Speicheranlage läuft problemlos
Da der Park so abgelegen liegt, war es wichtig, Anlagenkomponenten einzusetzen, die wenig Wartung benötigen, erklärt Rodriguez. Das sei auch ein Grund für die Entscheidung gewesen, auf Stromspeicher des Herstellers Tesvolt zurückzugreifen, der auf Batteriespeicherlösungen für Gewerbe und Industrie spezialisiert ist. Die Anlage laufe nun seit genau einem Jahr völlig problemlos, schliesst Rodriguez.
Text: Tesvolt GmbH
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