Mit Hybridkraftwerken lassen sich Projektentwicklungs- und Logistikkosten sparen, da der Kraftwerkspark dieselbe Infrastruktur – Umspannwerke, Netzanschlüsse und Strassen – nutzt. Aber auch der Flächenbedarf ist geringer. Bild: E. Westendarp/Pixabay

Sonne, Wind und Batterie: Hybridkraftwerke leisten Beitrag zu stabiler Energieerzeugung aus Erneuerbaren

(PM) Die Entwicklung von solaren Hybridkraftwerken nimmt Fahrt auf. Die Kombination von Photovoltaik oder Windkraft – oder beider Technologien – mit Grossspeichern gewinnt an Bedeutung: Sie ermöglicht eine stabilere Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie aus sich ergänzenden Quellen; der Strom kann zwischengespeichert und bedarfsgerecht ins Netz eingespeist werden. Ausserdem eröffnen sich so zusätzliche, zunehmend lukrative Geschäftsmodelle wie 24/7-Direktstromlieferverträge.


Erste Kombinationen von grossen PV- und Windkraftanlagen produzieren bereits Strom bzw. sind geplant. So wurde in Einöllen (Rheinland-Pfalz) ein Windpark mit einer Leistung von 15.9 Megawatt (MW) um 3 MW Photovoltaik erweitert. In der Türkei werden derzeit zwei Windparks mit 103.2 MW (bei Konya) und mit 52.8 MW (bei Kayseri) um Solarparks (26 MW und 16 MW) ergänzt. In den Niederlanden entsteht ein Kombikraftwerk aus einem 50 MW-Solarpark und einem 50 MW-Windpark, die denselben Netzanschluss nutzen. Noch einen Schritt weiter geht der 30 Hektar grosse Energiepark Haringvliet in Süd-Holland: Er kombiniert sechs Windenergieanlagen (22 MW), eine Freiflächen-Photovoltaikanlage (38 MW) und einen Batteriespeicher (12 MW). Die Komponenten teilen sich einen Netzanschluss und ein Umspannwerk; eine Steuerungsanlage sichert das Zusammenspiel.

Mit Elektrolyseuren
Darüber hinaus werden erste Solarparks mit Elektrolyseuren zur Herstellung von grünem Wasserstoff kombiniert. So laufen derzeit in Vouzi Mantasia (Griechenland) die Planungen für eine Anlage mit 200 MW Photovoltaik, einem 100-MW-Batteriespeicher und einem 50 MW-Elektrolyseur, der täglich 16 Tonnen Wasserstoff produzieren wird. Im indischen Bundesstaat Tamil Nadu soll ein 5 Gigawatt (GW) starker Solarpark mit einem 1.5 GW-Elektrolyseur zur Wasserstoff- und Ammoniakproduktion entstehen.
Hybridkraftwerke bieten eine Lösung für die Volatilität der erneuerbaren Energiequellen. Die Erzeugungsprofile von Photovoltaik (PV) und Windenergie ergänzen sich in der Regel: Die Windparks liefern vor allem an windreichen Herbst- und Wintertagen sowie nachts viel Strom, die Solarparks hingegen an sonnigen Frühjahrs- und Sommertagen. Batterien können den Strom zwischenspeichern und somit bedarfsgerecht ins Netz einspeisen. So werden Netzkapazitäten optimal genutzt. Darüber hinaus helfen Batterien Stromengpässe zu verhindern und die Erzeugung rechtzeitig zu verlagern.

Kosteneinsparungen, weniger Flächenverbrauch und reduzierte Risiken
Mit Hybridkraftwerken lassen sich Projektentwicklungs- und Logistikkosten sparen, da der kombinierte Kraftwerkspark dieselbe Infrastruktur – Umspannwerke, Netzanschlüsse und Strassen – nutzt. Auf einer Fläche gebündelt benötigen sie ausserdem weniger Platz, wichtig vor allem in dichtbesiedelten Ländern wie den Niederlanden und Deutschland. Die Bündelung der Technologien reduziert die finanziellen Gesamtrisiken der Anlage.

Gleichmässigere Stromproduktion
Solare Hybridkraftwerke mit Speichern liefern Strom gleichmässiger – das erleichtert die Finanzierung über Power Purchase Agreements (PPA). Weitere Geschäftsmodelle werden möglich, zum Beispiel Netzdienstleistungen wie das Bereitstellen von Regelenergie zur Netzstabilisierung oder die Kappung von Lastspitzen. Elektrolyseure, die grünen Wasserstoff produzieren, können ebenfalls in das Geschäftsmodell mit eingebunden werden.

Text: Intersolar Europe

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