Neu ist die Vereinbarung, die staatliche Finanzierung von herkömmlichen Kohlekraftwerken bis Ende dieses Jahres zu beenden.

G7-Minister: Wollen staatliche Finanzierung von herkömmlichen Kohlekraftwerken bis Ende dieses Jahres beenden

(BUM) Die Umwelt- und Klimaministerinnen und –minister von Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, der USA, Grossbritanniens und der EU haben sich nach zweitägigen virtuellen Beratungen unter Vorsitz Grossbritanniens auf ehrgeizige gemeinsame Ziele und Massnahmen verständigt. Dabei wird – zum ersten Mal in dieser Deutlichkeit – der Kampf gegen den Klimawandel eng verknüpft mit dem Einsatz gegen das Artensterben und damit auch der Vermeidung künftiger Pandemien. Mit diesen Beschlüssen treten die G7 Staaten als Vorreiter für ambitionierte Ergebnisse bei den Klimaverhandlungen in Glasgow im November und bei der Weltbiodiversitätskonferenz in Kunming, China, im Oktober ein.


Stromversorgung bis 2030
dekarbonisieren
Die Umweltministerinnen der G7 bekennen sich im Abschlussdokument zu Klimaneutralität bis spätestens 2050. Für den Weg dorthin haben alle G7-Staaten ihre Klimaziele für dieses Jahrzehnt entweder bereits angehoben wie Deutschland und die EU, oder angekündigt, dies bis zur Weltklimakonferenz COP 26 in Glasgow zu tun. Die G7-Umwelt- und Klimaministerinnen und –minister haben konkrete Absprachen in den Bereichen Verkehr, Energie und Industrie getroffen. Die Stromversorgung soll in den 2030er Jahren weitestgehend dekarbonisiert sein, also ohne Kohle, Öl und Gas auskommen. Auch der Abschied vom Öl im Verkehrssektor muss sich in den 20er Jahren deutlich beschleunigen. Neu ist auch die Vereinbarung, die staatliche Finanzierung von herkömmlichen Kohlekraftwerken bis Ende dieses Jahres zu beenden. Die G7 sind sich einig, dass weltweit weitere Investitionen in Kohleverstromung jetzt stoppen müssen, da sie nicht mit dem Ziel vereinbar sind, die 1.5-Grad-Temperaturgrenze in Reichweite zu halten.

Robuste Umwelt- und Nachhaltigkeitsstandards
Für die internationale Zusammenarbeit bedeutend ist darüber hinaus das gemeinsame Verständnis, dass robuste Umwelt- und Nachhaltigkeitsstandards zentral sind für einen funktionierenden Kohlenstoffmarkt. Damit kann auch das freiwillige Engagement des Privatsektors in zusätzliche Minderungsmassnahmen gelenkt werden und zur globalen Ambitionssteigerung beitragen. Die G7 bekennen sich zudem dazu, Entwicklungsländer beim Klimaschutz und beim Erhalt der Natur zu unterstützen und arbeiten intensiv daran, bis zur Weltklimakonferenz in Glasgow die Finanzmittel für die nächsten Jahre zu erhöhen.

Mindestens 30% der Landfläche und 30% der Meeresfläche unter Schutz stellen
Kernanliegen der G7 ist die enge Verknüpfung von Natur- und Klimaschutz. Mit Blick auf die Weltbiodiversitätskonferenz in Kunming, China, werden sich die G7-Staaten für einen ambitionierten globalen Rahmen für biologische Vielfalt einsetzen. Sie unterstützen das Ziel, bis 2030 weltweit und auch im eigenen Land mindestens 30% der Landfläche und 30% der Meeresfläche unter Schutz zu stellen. Konkret wird die Einrichtung von Meeresschutzgebieten in der Ost-Antarktis unterstützt, wofür Deutschland sich schon seit längerem einsetzt. Wichtige Punkte für Deutschland sind weiterhin die Einigung der G7-Staaten auf die verstärkte Bekämpfung des Wildtierhandels und die Vereinbarung, nachhaltige, entwaldungsfreie Lieferketten zu fördern.

„…Vor kurzem nicht für möglich gehalten…“
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Insgesamt bin ich mit dem Ergebnis des Treffens mehr als zufrieden. Nachdem wir uns im vergangenen Jahr als G7-Umwelt- und Klimaministerinnen und –minister nicht getroffen haben, spüre ich deutlich, wie schnell sich jetzt Positionen aufeinander zu bewegen und Einigungen erzielt werden können, die ich noch vor kurzem nicht für möglich gehalten hätte. Diesen engen Gleichklang im Rahmen der G7 brauchen wir, um internationale Vereinbarungen für mehr Klimaschutz und mehr Artenschutz treffen zu können. Deutschland wird die ehrgeizige G7-Agenda im kommenden Jahr unter deutscher Präsidentschaft weiterführen.“

Abschluss-Kommuniqué auf Englisch >>

Text: Deutsche Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit

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1 Kommentare

Max Blatter

Und "nicht-herkömmliche" Kohlekraftwerke (was immer das sein soll) darf man weiterhin bauen? Ist das wieder mal die typische Art, wie sich Politiker und leider auch die eine oder andere Politikerin vor klaren Entscheiden drücken?

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