Auf Anregung der deutschen Bundesnetzagentur sollte die bisherige Rendite durch Eigenkapitalverzinsung in Deutschland von 9.05 Prozent für die Investition in neue Netze, sowie jene von 7.14 Prozent auf bestehende Anlagen deutlich gesenkt werden. Ab 2018 bzw. 2019 sollten nur noch 6.21 Prozent auf neue und 5.12 Prozent auf bestehende Anlagen zugestanden werden. Diese Renditen kommen durch die Netzentgelte zustande, welche von den Kunden der Netzbetreiber als Teil derer Gas- und Stromrechnungen bezahlt werden.
„Es ist ein positiver Ansatz der Bundesnetzagentur, die Renditen für die Netzbetreiber zu senken und somit die Verbraucher zu entlasten. Es wäre wünschenswert, wenn nun die Politik eingreifen und den Kurs der Bundesnetzagentur stärken würde. Die Kunden müssten inzwischen ein grösseres Interesse an einer Senkung der Netzentgelte haben, als an der Reduzierung der EEG-Umlage, mit welcher der Ausbau der Ökostrom-Netze finanziert wird“, erklärt Marktexperte Tillmann Raith, Geschäftsführerder DEG Deutsche Energie GmbH.
Kritik an Vorteilen für die Branchenriesen
„Hier wird offensichtlich viel Rücksicht auf einflussreichen Netzriesen E.ON und RWE genommen, deren Renditen in ihrem risikofreien Geschäft, vor allem auch angesichts niedriger Marktzinsen, viel zu hoch sind“, so Raith weiter. Die Senkung der Renditen hätte für die deutschen Verbraucher in den Jahren 2019 bis 2023 eine Entlastung um etwa 2.1 Milliarden Euro bedeutet. Verschiedene Gutachter halten unterschiedliche Absenkungen zwischen 1.3 und 4 Milliarden Euro für angemessen. Es bestünde also eine gute Chance auf eine Senkung der nach wie vor durch staatliche Belastungen zu hohen Strompreise.
Kein Entspannung in Sicht
Zusätzlich könnten die Netzentgelte im nächsten Jahr noch weiter ansteigen. Die Situation im Stromnetz in Deutschland wird sich im nächsten Jahr wahrscheinlich kaum entspannen, da in der Zukunft hohe Investitionen in die Stromnetze anstehen. Diese Investitionen werden dann auf die Netzentgelte umgelegt. Zudem sollen die Netzentgelte bundesweit vereinheitlicht werden, was zumindest in den westlichen Bundesländern zu weiteren Verteuerungen führen wird. Im Gegensatz zu Industriekunden haben private Stromkunden kaum Möglichkeiten, den hohen Netzentgelten zu entgehen. Den Verbrauchern bleibt nur der Wechsel zu einem günstigeren Anbieter, um ihre Kosten zu begrenzen.
Text: DEG Deutsche Energie GmbH
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