Das Projekt läuft vom 01. Mai 2023 bis zum 31. Dezember 2024 im Rahmen des Förderprogramms Mfund. Neben dem Fir gehören zum Projektteam: Pem Lehrstuhl der Rwth Aachen sowie die Unternehmen Hammer Road-Cargo, Maintrans Int. Spedition, Park Your Truck, Mansio und Zekju.
Grundlegender Wandel hin zu alternativen Antriebstechnologien
Ein Lkw mit konventionellem Verbrennungsmotor verursacht ca. 111 g Treibhausgase pro Tonnenkilometer. Zusammengenommen ist der Schwerlastverkehr damit für knapp 8 % der europäischen CO2-Emissionen verantwortlich. Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, müssen die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 um mindestens 65 % gesenkt werden. Auf den Transportsektor kommt also ein grundlegender Wandel hin zu alternativen Antriebstechnologien zu, denn derzeit sind in Deutschland gerade einmal 1.2 % der zugelassenen Lkw mit Wasserstoff-, Lng- oder Elektroantrieben ausgerüstet.
Henne-Ei-Problem
Grund dafür sind die grossen Unsicherheiten, die für viele Spediteure noch immer mit der Umstellung der Flotte verbunden sind. Es sind hohe Investitionen in neue Fahrzeugmodelle notwendig, wobei die Reichweiten der alternativ angetriebenen Lkw oft geringer sind als diejenigen mit Verbrennungsmotor. Zudem ist die Flächenabdeckung der Lade- und Tankinfrastruktur derzeit noch nicht genügend ausgebaut und intransparent. Spediteure gehen ein hohes Risiko ein, dass ihre alternativ angetriebenen Fahrzeuge liegen bleiben oder die Fahrer:innen lange Umwege zum Tanken bzw. Laden in Kauf nehmen müssen. Dies zieht im Vergleich zu konventionellen Lkw mit Verbrennungsmotor einen hohen zusätzlichen Zeit- und Kostenaufwand mit sich. Als Folge entsteht ein Henne-Ei-Problem: Die Nachfrage nach alternativ angetriebenen Lkw bleibt gering, wodurch wiederum der Ausbau der Infrastruktur nur sehr zögerlich voranschreitet.
Im Projekt Drive soll nun eine technische Lösung entstehen, die auch vor dem beschriebenen Hintergrund einen ökologisch nachhaltigen Fernlastverkehr stärkt. Dafür wird eine Lösung entwickelt, die in Echtzeit verfügbare Lade- und Tankinfrastruktur mit dem Fahrzeugzustand sowie relevanten Ziel- und Streckendaten, etwa der Topografie, zusammenführt. Die Daten werden in einer Routenplanung aufbereitet, die unter Einbeziehung weiterer relevanter Faktoren wie Lenk- und Ruhezeiten oder der jeweiligen Parksituation die optimale Route für die verschiedenen Antriebsarten vorschlägt. Dieses Vorgehen soll die derzeitigen Nachteile alternativer Antriebe ausgleichen und sowohl den Spediteuren als auch den Lkw-Fahrer:innen und Infrastrukturanbietern die notwendige Sicherheit sowie Transparenz für den effizienten Umstieg auf Wasserstoff-, Lng- oder Elektro-Lkw geben.
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Text: Fir an der Rwth Aachen
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