Für Stromkund*innen würden die Steigerungen sogar noch deutlich höher ausfallen, wenn die deutsche Bundesregierung kürzlich nicht 13 Milliarden Euro an die Übertragungsnetzbetreiber überwiesen hätte. Das Geld kommt aus dem Topf zur Finanzierung der erneuerbaren Energien.
Historische Kostenexplosion
Damit erhöhten sich binnen kurzer Zeit die jährlichen Kosten für die Übertragungsnetze von 2.9 Milliarden auf 18 Milliarden Euro. Nimmt man die grossen regionalen Verteilnetze hinzu, steigen die Gesamtkosten nach Berechnungen von Lichtblick von 25 auf deutlich über 40 Milliarden Euro.
Transparenz Fehlanzeige
„Wir sehen eine historisch einmalige Kostenexplosion. Zugleich ist Transparenz Fehlanzeige. Die Netzbetriebe müssen ihre Bücher offenlegen und ihre Kosten nachvollziehbar begründen. Denn es ist zweifelhaft, ob sich die Mehrkosten allein durch höhere Energiepreise erklären lassen“, so Markus Adam, Chefjurist von Lichtblick.
Die insgesamt 1600 Netzbetreiber sind regionale Monopolisten, die von der deutschen Bundesnetzagentur bzw. den Landesnetzagenturen beaufsichtigt werden. „Wir brauchen eine Aufarbeitung dieser Kostenexplosion. Sonst steht der Verdacht im Raum, dass Haushalte und Unternehmen deutlich zu viel für die Netze zahlen“, so Adam weiter.
Netze effizienter gestalten
Lichtblick fordert, die Netze effizienter zu gestalten. So sollte beim Strom die Zahl der Verteilnetzgebiete von rund 900 auf 25 und die Zahl der Übertragungsnetzgebiete von vier auf eins reduziert werden. „Weniger Netzgebiete bedeuten geringere Kosten und eine effizientere Struktur für eine schnellere Energiewende“, so Adam.
* Annahme: Haushalts-Jahresverbrauch von 4000 kWh Strom bzw. 20‘000 kWh Gas.
Text: Lichtblick SE
0 Kommentare