Kern der künftigen Wertschöpfung von Siemens Energy ist das Servicegeschäft. An bis zu 100 Prozent der verkauften Produkte, so z.B. bei grossen Gasturbinen, schliesst sich ein Servicevertrag an.

Siemens Energy: Stellt Strategie für Eigenständigkeit vor

(PM) Siemens Energy hat seine Strategie für die Zeit nach der Abspaltung von der Siemens AG vorgestellt. Das Unternehmen strebt ein beschleunigtes profitables Wachstum an. Für das Geschäftsjahr 2023 strebt der Vorstand eine angepasste EBITA-Marge vor Sondereffekten von 6.5% bis 8.5% an. Zur Erreichung dieses Ziels stellte der Vorstand Massnahmenfelder für die Optimierung der Betriebsabläufe (operational excellence), die marktbedingten Anpassungen des Portfolios sowie die schrittweise Verlagerung des Innovations- und F&E-Schwerpunkts auf Nachhaltigkeit und Service vor. Geschätzt ein Sechstel der weltweiten Stromerzeugung basiert auf Technologien von Siemens Energy.


„Die Abspaltung des Energiegeschäfts ist ein wichtiger Meilenstein unseres strategischen Konzepts Vision 2020+. Mit der Abspaltung der Siemens Energy AG wird die neue Siemens AG ein transparenteres und deutlich risikoärmeres Unternehmen. Mit seinen Kerngeschäften Digital Industries, Smart Infrastructure und Mobility wird Siemens eine bedeutende Rolle bei der Gestaltung der industriellen Digitalisierung spielen“, sagte Joe Kaeser, Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG.

Relevanter Partner für die nachhaltigen Energieversorgung
Siemens Energy wird zu einer Zeit eigenständig, in der sich die Energiesysteme weltweit in einem grundlegenden Wandel befinden. Das Verhältnis zwischen fossilen Brennstoffen und erneuerbaren Energiequellen verschiebt sich, doch zugleich leben rund 850 Millionen Menschen noch immer ohne Zugang zu Elektrizität; Studien zufolge könnte sich die weltweite Nachfrage nach Elektrizität bis 2040 sogar um mehr als 50 Prozent erhöhen1. Eine der grössten Herausforderungen für Gesellschaften wie auch für Unternehmen weltweit besteht darin, den steigenden Energiebedarf zu decken, gleichzeitig das Klima zu schützen und dabei wirtschaftlich sinnvoll vorzugehen.

91‘000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in mehr als 90 Ländern
Aufgrund seines breit gefächerten Portfolios und seiner weltweit führenden Technologie ist Siemens Energy gut aufgestellt, um die unterschiedlichen Anforderungen der Kunden und der Gesellschaft zu erfüllen. Mit 91‘000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in mehr als 90 Ländern ist Siemens Energy ein weltweit führendes Unternehmen, das nahezu entlang der gesamten Energiewertschöpfungskette aktiv ist. Geschätzt ein Sechstel der weltweiten Stromerzeugung basiert auf Technologien von Siemens Energy. Damit nimmt das Unternehmen nach eigenem Bekunden eine entscheidende Rolle zur Sicherung einer nachhaltigen Energieversorgung ein.

Mut zu Zwischenlösungen
Der steigende Energiebedarf muss klimafreundlich gedeckt werden – und das nachhaltig, zuverlässig und bezahlbar. Die Transformation des Energiemarkts findet jedoch aus unterschiedlichen Startpositionen statt und verläuft in verschiedenen Geschwindigkeiten. Sie ist von der wirtschaftlichen Entwicklung, der politischen Agenda einzelner Länder und von deren Zugang zu Energiequellen abhängig.

Branchenführer bei der Dekarbonisierung
Bei der Dekarbonisierung gehört Siemens Energy zu den Branchenführern: Mehr als 50 Prozent des Portfolios sind bereits dekarbonisiert. Das Portfolio von Siemens Energy umfasst Produkte zur Förderung der Energiewende, beispielsweise Hybridkraftwerke und Gasturbinen, die bereits mit Wasserstoff betrieben werden können. Siemens Energy ist ausserdem ein wichtiger Akteur auf dem Windenergiemarkt und investiert darüber hinaus in die Wasserstoffwirtschaft. Das SF6-freie (Schwefelhexafluorid) Portfolio des Bereichs Transmission ist marktführend. Mit Hilfe der Produkte von Siemens Gamesa Renewable Energy (SGRE) sparen Kunden bereits mehr als 260 Millionen Tonnen Treibhausgase pro Jahr ein.

Klimaneutral bis 2030
Umwelt, Gesellschaft und gute Unternehmensführung (ESG) sind Kernaspekte der Strategie von Siemens Energy. Das Unternehmen bekennt sich zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDG) und verpflichtet sich, bis 2030 in seinen eigenen Betrieben klimaneutral zu sein. Gleichzeitig setzt sich Siemens Energy bei den Themen Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter strenge Ziele. Weitere zentrale Themen der Nachhaltigkeitsstrategie sind Inklusion und Diversität. Mit Blick auf die Geschlechtervielfalt will der Vorstand den Anteil von Frauen in Führungspositionen der ersten und zweiten Ebene unter dem Vorstand bis zum Jahr 2025 auf mindestens 25 Prozent erhöhen, bis zum Jahr 2030 auf mindestens 30 Prozent.

Steigerung der Profitabilität
Zur Verbesserung der Profitabilität beabsichtigt der Vorstand, weltweit die Betriebsabläufe (operational excellence) zu optimieren, das Portfolio an die Marktbedingungen anzupassen und eine schrittweise Verlagerung des Innovationsschwerpunkts auf Nachhaltigkeit und Service.

Christian Bruch, Vorstandsvorsitzender von Siemens Energy, erklärte: „Siemens Energy ist genau das richtige Unternehmen, um die globalen Herausforderungen der Energieversorgung und des Energiewandels zu meistern. Aber eins ist auch klar: unsere Performance muss besser werden! Unser Ziel ist es, die angepasste EBITA-Marge vor Sondereffekten auf 6.5 Prozent bis 8.5 Prozent im Geschäftsjahr 2023 zu steigern.“

Steigerung von Profitabilität und Cashflow im Segment Gas and Power
In der ersten Phase der Strategie bis zum Geschäftsjahr 2023 liegt der Fokus auf der Steigerung von Profitabilität und Cashflow im Segment Gas and Power. Als wichtigste Hebel zur Steigerung der Leistungsfähigkeit (operational excellence) werden eine bessere Kostenstruktur, eine optimierte Logistik, ein zentraler Einkauf und die Reduzierung von „Non-Conformance“-Kosten evaluiert. So hat Siemens Energy beispielsweise das Angebot an aeroderivativen Gasturbinen angepasst. Zudem werden derzeit die Konsequenzen eines möglichen Kohleausstiegs geprüft.

Einsparungen von 1 Mrd. Euro
Zur Steigerung der Profitabilität im Segment Gas and Power spielen eine bessere Projektauswahl und Projektausführung eine wichtige Rolle. Um die Marge im Projektgeschäft zu verbessern, sollen defizitäre Projekte schrittweise auslaufen. Darüber hinaus wird die Teilnahme an Ausschreibungsverfahren selektiver. Zusätzlich zu den bereits kommunizierten Einsparungen von 1 Mrd. Euro bis zum Geschäftsjahr 2023 prüft Siemens Energy derzeit die Realisierung weiterer Bruttoeinsparungen von über 300 Mio. Euro (gegenüber Geschäftsjahr 2018).

Service als entscheidender Werttreiber
Kern der künftigen Wertschöpfung von Siemens Energy ist das Servicegeschäft. An bis zu 100 Prozent der verkauften Produkte, so z.B. bei grossen Gasturbinen, schliesst sich ein Servicevertrag an. Das Servicegeschäft von Siemens Energy zeichnet sich durch seine ausgesprochene Robustheit aus und hat im Geschäftsjahr 2019 mit seinem grossen Installationsbestand und langfristigen Serviceverträgen Umsatzerlöse von 9.5 Mrd. Euro erwirtschaftet. 51 Prozent der Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2019 aus dem Bereich Generation sind mit Serviceleistungen verbunden. Im Bereich Industrial Applications ist der Anteil mit rund 60 Prozent sogar noch höher. Das Servicegeschäft im Bereich Transmission wächst, kommt jedoch von einem niedrigen Niveau, ähnlich wie bei SGRE. Insgesamt beläuft sich der Auftragsbestand bei den Serviceleistungen der Siemens-Energy-Gruppe Stand 30. Juni 2020 auf 48 Mrd. Euro.

Innovationen sorgen für Führungsrolle bei der Energiewende
Siemens Energy verlagert seine F&E-Ausgaben unter strikter Beachtung von Renditekriterien stärker auf Service und Nachhaltigkeit, die beiden wichtigsten Werttreiber in der derzeitigen Energiewende. Wie wichtig dieser Bereich ist, zeigen die jährlichen Ausgaben von 1 Mrd. Euro für F&E, das Portfolio von 24‘000 Patenten und Gebrauchsmustern sowie rund 5000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung.

Starkes finanzielles Fundament mit erheblichem Potenzial
Siemens Energy verfügt über ein starkes finanzielles Fundament. Der Konzern wurde mit liquiden Mitteln in Höhe von rund 6.4 Mrd. Euro ausgestattet, was Stand 30. Juni 2020 bei Siemens Energy (ohne SGRE-Geschäftsaktivitäten) zu einer Nettoliquidität von rund 2.2 Mrd. Euro führte. Hinzu kommt, ebenfalls Stand 30. Juni 2020, der umfangreiche Auftragsbestand von 82 Mrd. Euro. Siemens Energy unterstrich seine Stabilität im Geschäftsjahr 2019 mit einem Auftragseingang von 33.7 Mrd. Euro und einem Gesamtumsatz von 28.8 Mrd. Euro. Ergebnis war ein starkes Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz (book to bill ratio) von 1.2. Die finanzielle Kernzielgrösse des Konzerns, das angepasste EBITA vor Sondereffekten, ist von 1.46 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2018 auf 1.52 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2019 gestiegen. Davon wurden 0.8 Mrd. Euro des angepassten EBITA vor Sondereffekten im Berichtssegment Gas and Power erwirtschaftet. Für das Geschäftsjahr 2023 strebt Siemens Energy eine angepasste EBITA-Marge vor Sondereffekten zwischen 6.5 Prozent und 8.5 Prozent an.

Text: Siemens Energy

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