Neu zugebaute erneuerbare Kraftwerksleistung nach Technologie. Bild: IEA

Neue erneuerbare Kraftwerksleistung nach Ländern/Regionen. Bild: IEA

IEA: Nach stagnierendem Zubau 2018 soll erneuerbare Kraftwerksleistung 2019 um rund 12 % zulegen

(AN) Gemäss der Internationalen Energieagentur (IEA), die übrigens das Potenzial der erneuerbaren Energien seit Jahrzehnten kategorisch unterschätzt, werden 2019 insgesamt 200 GW erneuerbare Kraftwerksleistung zugebaut werden, insbesondere Solar- und Windleistung. Für Solarenergie sagt die IEA eine Steigerung der neu installierten Leistung gegenüber dem Vorjahr von über 17 % voraus, bei Onshore-Windenergie eine Steigerung von 15 %.


2018 war das erste Jahr seit 2001, in dem die neue erneuerbare Kraftwerksleistung verglichen mit dem Vorjahr nicht zulegte. Die IEA sieht den Grund insbesondere darin, dass China die Förderung für Erneuerbare neu festlegte und dies im Markt eine hohe Volatilität hervorrief. Erneuerbare Energien spielten eine Schlüsselrolle bei der Senkung der weltweiten Klimaemissionen sowie beim Zugang zu bezahlbarer, sicherer, nachhaltiger und moderner Energie, schreibt die IEA. Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, müssten jährlich 300 GW erneuerbare Kraftwerksleistung zugebaut werden. Die Zubaurate erneuerbarer Kraftwerksleistung sei 2019 nach einem enttäuschenden Jahr 2018 die stärkste, die in den letzten vier Jahren verzeichnet wurde.

115 GW Photovoltaik
Die Kosten für Photovoltaikanlagen sind gemäss IEA seit 2010 um 80 % gesunken. Das habe dazu geführt, dass Photovoltaik jetzt in immer mehr Märkten konkurrenzfähig sei. Die IEA geht davon aus, dass die weltweit neu installierte Photovoltaikleistung 2019 auf 115 GW steigen wird, trotz dem Rückgang in China, dem weltweit grössten Photovoltaikmarkt. Es werde das erste Jahr überhaupt sein, in dem über 100 GW Solarstromleistung zugebaut wird und das dritte Jahr in Folge, in dem Photovoltaik über die Hälfte der neuen erneuerbaren Kraftwerksleistung ausmacht.

Der schwächere chinesische Photovoltaikmarkt werde durch höhere Zuwächse in der EU wettgemacht, wobei Spanien der stärkste Markt sei. In Vietnam werde zurzeit sehr viel Photovoltaikleistung zugebaut, da eine Senkung der Förderung anstehe. Auch in Indien und den USA wachse der Photovoltaikmarkt überdurchschnittlich. Zudem trieben auch japanische Projektentwickler die Fertigstellung von Photovoltaikprojekten voran, um so noch in den Genuss einer hohen Förderung zu kommen.

Starke zweite Jahreshälfte in China
Wie stark der chinesische Photovoltaikmarkt anziehe, sei die grösste Unsicherheit bei den von ihr veröffentlichten Zubauzahlen für 2019, erläutert die IEA. Der Wechsel von Einspeisetarifen zu Ausschreibungen habe in China zu einem schwachen Wachstum in der ersten Hälfte dieses Jahres geführt. Die zweite Jahreshälfte zeige sich aber viel stärker, da die ersten Grossprojekte aus Ausschreibungen ans Netz gingen und weitere Photovoltaikkraftwerke ohne Förderung gebaut würden, die zu anderen Technologien konkurrenzfähig seien.

15 % Zuwachs bei der Windenergie
Die positive Wende bei den Erneuerbaren sei aber auch auf den hohen Zubau von Onshore-Windleistung zurückzuführen, die gegenüber dem Vorjahr mit 53 GW um 15 % ansteigen werde. Das ist der stärkste Zuwachs seit dem Rekordjahr 2015. In den USA beflügelten die auslaufenden staatlichen Steuererleichterungen den Markzuwachs. In China habe die Senkung der Förderung in vielen Provinzen zu einem höheren Wachstum geführt. Bei der Offshore-Windenergie werde ein Zubau von 5 GW erwartet, der insbesondere auf Neuinstallationen in der EU und in China zurückzuführen sei.

©Text: Anita Niederhäusern, ee-news.ch, Quelle: IEA

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1 Kommentare

Max Blatter

Aufgepasst: "Stagnierender Zubau" bedeutet nicht, dass 2018 kein Zubau erfolgt wäre! Er war lediglich nicht größer als 2017. Mit anderen Worten: Die Produktionskapazität der erneuerbaren Energien ist weiterhin gewachsen, aber "das Wachstum ist nicht gewachsen". – Wir sind von der krassen Erfolgsstory der "Erneuerbaren" eben so geflasht und verwöhnt, dass uns schon das ein wenig enttäuscht. Eigentlich ein sehr gutes Zeichen!

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