Mit 169 Millionen Kilowattstunden* Strom deckten die Windenergieanlagen in der Schweiz den Haushaltsstromverbrauch von knapp 153’000 Menschen, also von deutlich mehr Menschen als in der Stadt Lausanne leben. „Dies sind 12.5% mehr als der Vorjahresrekord“, erläutert Lionel Perret. „Allein die Windparks, die dank dem Windexpress nun etwas schneller gebaut werden, können Haushaltsstrom für rund 500‘0000 Menschen liefern. Dies entspricht in etwa der Einwohnerzahl von Zürich und St. Gallen.“
Bis zu 43% mehr als erwartet
Winterstürme fegten diesen Herbst über die Schweiz, sodass die Schweizer Windenergieanlagen Spitzenstromerträge verzeichneten. So etwa der Windpark Peuchapatte im Kanton Jura, der mit 17.1 Millionen Kilowattstunden einen neuen Allzeitrekord aufstellte und 43% mehr produzierte als erwartet. Der bisherige Höchstwert lag 2020 bei 15.5 Millionen Kilowattstunden. Die beiden Anlagen in Saint-Brais erreichten einen Rekordertrag von 9.6 Millionen Kilowattstunden: 38% mehr als erwartet bei einer durchschnittlichen Produktion von leicht über 7 Millionen Kilowattstunden.
Strom, auch wenn es stürmt
„Windenergieanlagen produzieren Strom bis zu einer Windgeschwindigkeit von 150 Stundenkilometern“, erklärt Lionel Perret. „Erst bei noch stärkeren und langanhaltenden Windböen drehen sich die Flügel aus dem Wind.“ Dies gilt auch für den Mont Crosin: Hier haben die 16 Anlagen mit 91.1 Millionen Kilowattstunden so viel produziert wie noch nie. Damit überstieg die Produktion die Prognosen um 30%.
„Auch der Jahresanfang 2024 war bereits ausgesprochen windreich“, berichtet Lionel Perret. „Da die sechs Windräder in Sainte-Croix nun auch alle am Netz sind, darf auch für 2024 in der Schweiz mit einem neuen Windstromrekord gerechnet werden.
Die Schweiz immer noch weit abgeschlagen
Es ist höchste Zeit, die starken Winterwinde, die über die Schweiz ziehen, endlich zu nutzen, denn mit einem Anteil von 0.3% am Stromverbrauch liegt die Schweizer Windenergie noch immer abgeschlagen auf dem hintersten Rang der Windstromproduktion in Europa. „Schuld sind die langen Verfahren“, erklärt Lionel Perret. „Die über 20 Jahre dauernden Planungs- und Bewilligungsverfahren sind zweifellos ein weltweiter Negativrekord!“ 2023 betrug der Windstromanteil in Europa 19%. Laut Angaben von energy-charts.info stammten in Deutschland 34% der Stromproduktion aus Windenergieanlagen an Land. In unseren Nachbarländern Österreich lag dieser Anteil bei 14% und in Frankreich und in Italien bei jeweils 11%. Dabei macht der Wind nicht an den Grenzen halt und es wäre höchste Zeit, dass auch die Schweiz den Wind nutzt.
*Quelle: www.energy-charts.info
Text: Suisse Eole
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