Die Strecke zwischen Morcote und Brusino ist insgesamt 2.8 km lang und die Kabel befinden auf einer Länge von etwa 2.4 km unter der Oberfläche des Sees. Bild: Swissgrid

Swissgrid: Neues Leben für die auf dem Grund des Luganersees verlegten Stromkabel

(Swissgrid) Swissgrid und die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben die Baubewilligung für die Erneuerung der 150-kV-Leitungen zwischen Morcote und Brusino Mitte Januar erhalten. Der betreffende Abschnitt stellt die Stromversorgung des Sottoceneri sicher und weist eine Besonderheit auf: Die Stromkabel sind grösstenteils in Rohren auf dem Grund des Luganersees verlegt. (Text en français >>)


Die Stromleitungen des nationalen Höchstspannungsnetzes von Swissgrid sind die «Autobahn» der Stromverteilung: Sie transportieren Energie in grossen Mengen und über weite Strecken. Zusammen mit den Verteilungsnetzen sind sie das Rückgrat einer sicheren Stromversorgung und das Bindeglied zwischen Kraftwerken und Verbrauchern.

66-kV-SBB-Leitung im Huckepack
Zwischen den Schaltanlagen Manno und Mendrisio verlaufen zwei 150-kV-Leitungen, die die Stromversorgung des Sottoceneri sicherstellen. Auf der gleichen Strecke wird auch eine 66-kV-SBB-Leitung verlegt, die für das reibungslose Funktionieren des Eisenbahnnetzes in der Region, insbesondere im Ceneri-Basistunnel, von grundlegender Bedeutung ist.

Die fraglichen Leitungen weisen eine Besonderheit auf: Zwischen den Portalen von Morcote und Brusino liegen die Stromkabel in speziellen Rohren auf dem Grund des Luganersees.

Erforderliche Modernisierung
Die bestehenden Kabel wurden Mitte der 1980er Jahre verlegt und haben nach fast vierzig Jahren Betrieb das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Swissgrid und die SBB haben deshalb ein Austauschprojekt ausgearbeitet: Zuerst werden die beiden SBB-Leitungen ersetzt, anschliessend ersetzt Swissgrid sechs ihrer eigenen Kabel.

Auf der gleichen Strecke verlaufen sechs weitere Swissgrid Kabel, die 2008 verlegt wurden und gewartet werden.

Gesamtinvestition von 9.4 Millionen Franken
Das Baugesuch wurde im Frühjahr letzten Jahres beim Eidgenössischen Starkstrominspektorat ESTI eingereicht, das die Baubewilligung Ende 2023 erteilte. Der Entscheid ist nun rechtskräftig und Swissgrid und die SBB können mit der Planung der Arbeiten fortfahren. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf 9.4 Millionen Franken, wovon 6.8 Millionen Franken von Swissgrid und 2.6 Millionen Franken von der SBB getragen werden.

Eine technische Meisterleistung
Der Austausch eines Seekabels ist eine technische Meisterleistung, die viele logistische und planerische Herausforderungen mit sich bringt.

Die Strecke zwischen Morcote und Brusino ist insgesamt 2.8 km lang und die Kabel befinden auf einer Länge von etwa 2.4 km unter der Oberfläche des Sees. Das Projekt sieht vor, dass die Arbeiten an Land durchgeführt werden: Die Kabel werden aus den Verbindungsschächten in der Nähe der beiden Übergangsportale zwischen der Freileitung und der Kabeltrasse in Brusino und Morcote entfernt und erneut verlegt.

Die Arbeiten sollen im Oktober dieses Jahres beginnen und etwa zehn Monate bis Juli 2025 dauern.


Ein besonderer Fall
Das Höchstspannungsnetz von Swissgrid umfasst in der Regel 380- oder 220-kV-Leitungen. Die Einzigartigkeit des Projekts liegt also auch darin, dass die 150-kV-Leitung trotz der geringeren Spannung zu Swissgrid gehört. Die 150-kV-Leitung bleibt zwar innerhalb der nationalen Grenzen, wird aber als Zuleitung für das grenzüberschreitende Übertragungsnetz betrachtet. Deshalb stellte das Bundesverwaltungsgericht mit Entscheid vom 12. April 2012 fest, dass die 150-kV-Leitung Manno – Mendrisio zum Übertragungsnetz gehört und ins Eigentum der Swissgrid AG zu übertragen sei.


Text: Swissgrid


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