Der Bericht beleuchtet die Position der Kantone zu Fracking, analysiert die Investitionen der SNB in Frackingunternehmen, zeigt die Auswirkungen von Fracking in den zwei weltweit grössten Fördergebieten auf und zeigt nächste Schritte für die SNB, Bundesrat und Parlament sowie die Kantonsregierungen und Kantonalbanken auf.
Die wichtigsten Erkenntnisse des Berichts:
- Neun Kantone haben Fracking verboten oder ein Moratorium dagegen erlassen. Fünf weitere haben sich ebenfalls gegen Fracking positioniert.
- Die SNB, welche sich mehrheitlich im Besitz der Kantone befindet, investiert rund neun Milliarden US-Dollar in 69 Unternehmen, welche Fracking betreiben oder durch Fracking gewonnenes Öl oder Gas fördern. Die Investitionen haben seit Beginn des Kriegs in der Ukraine einen neuen Höchststand erreicht.
- Die SNB ist alleine durch ihre Investitionen in Fracking für Treibhausgasemissionen von rund 7 MtCO2e pro Jahr verantwortlich. Die Emissionen sind dabei höher als jene der gesamten Schweizer Landwirtschaft.
- Zahlreiche Frackingunternehmen, in welche die SNB investiert, sind in Vaca Muerta (Argentinien) und im Permian Basin (USA) tätig. Zahlreiche Berichte aus diesen Fördergebieten zeigen auf, dass Fracking zur Verschmutzung des Grundwassers, Verunreinigung der Luft, Verlust an Biodiversität und massiven Gesundheitsproblemen wie einem erhöhten Krebsrisiko führt.
Fracking verstösst gegen die Normen und Werte der Schweiz
Die SNB hält sich mit öffentlichen Aussagen zu ihren Anlageentscheidungen zurück, doch ihre Vertreter:innen betonen immer wieder zwei zentrale Aspekte: die SNB schliesst Unternehmen, welche systematisch die Umwelt zerstören oder Menschenrechte verletzen aus, und orientiert sich bei ihren Entscheiden an den “Schweizer Normen und Werten”. Der Bericht der SNB-Koalition zeigt auf, dass 14 Kantonen gegen Fracking Position ergriffen haben, sei es über Verbote, Moratorien oder öffentliche Positionen.
Jonas Kampus, Autor des Berichts, meint: “Angesichts der deutlichen Positionierung einer Mehrheit der Kantone sollte die Ablehnung von Fracking von der SNB klar als Schweizer Norm und Wert anerkannt werden. Die SNB sollte aus diesem Grund umgehend Massnahmen ergreifen und aus Investitionen in Fracking aussteigen. Sie ist zudem völkerrechtlich und unter dem deutlich angenommenen Klimaschutzgesetz verpflichtet, ihre Finanzflüsse klimafreundlich auszurichten. Mit ihren Investitionen in klimaschädliche Frackingunternehmen heizt die SNB die Klimakrise weiter an.”
Systematische Umweltzerstörung, Verletzung der Menschenrechte, Gesundheitsschäden und steigende Treibhausgasemissionen durch Fracking
Fracking ist eine unkonventionelle Fördermethode von Öl und Gas, bei welcher Chemikalien und Wasser in den Untergrund gepumpt werden. Die Recherchen der SNB-Koalition zeigen, dass 26 Unternehmen, in welche die SNB investiert, in den zwei grössten Frackinggebieten der Welt tätig sind: in Vaca Muerta (Argentinien) und dem Permian Basin (USA). Zahlreiche Berichte der Lokalbevölkerungen, Menschenrechts- und UNO-Organisationen zeigen auf, wie die Frackingaktivitäten zu einer zur Verschmutzung des Grundwassers, Verunreinigung der Luft und dem Verlust an Biodiversität wie das Verschwinden von Capybaras führt. Ausserdem verursacht Fracking massive Gesundheitsprobleme wie ein erhöhtes Krebsrisiko, Atemwegserkrankungen, starke Hautausschläge, Entkalkung der Knochen und mehr Frühgeburten. Sowohl in den USA wie auch in Argentinien wird der Protest von Anwohner:innen, Aktivist:innen und Indigenen zudem systematisch kriminalisiert.
Asti Roesle, zuständig für Finanzplatz und Klima bei der Klima-Allianz Schweiz, sagt: “Die Gewinnung von Öl und Gas durch Fracking ist nicht ohne die systematische Verschmutzung der Umwelt und Verletzung von Menschenrechten möglich. Die SNB dürfte aufgrund ihrer eigenen Anlagekriterien gar nicht in Frackingunternehmen investieren. Deshalb fordern wir die SNB auf, nicht mehr länger zu warten und umgehend Massnahmen zu ergreifen.”
Bericht „Investitionen der Schweizer Nationalban in Fracking“ >>
Text: Unsere SNB / Klima-Allianz, Abbildungen: Bericht „Investitionen der Schweizer Nationalban in Fracking“
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