Effizienz spart Holz und Geld: Gut ausgelastete Wärmenetze haben tiefe Energieverluste. Bild: Holzenergie Schweiz

Holzkessel: Richtige Planung und korrekter Betrieb erhöhen die Effizienz. Bild: Holzenergie Schweiz

Holz Energie Schweiz: Höherer Effizienz, tiefere Kosten - so spart man beim Heizen Kosten

(Holzenergie Schweiz) Die Nachfrage nach Energieholz ist gestiegen. Denn Heizen mit einheimischem, erneuerbarem Holz schont das Klima und macht unabhängig von Scheichs und Diktatoren. Die Preise für Energieholz erhöhten sich als Folge der gestiegenen Nachfrage seit anfangs 2022 um etwa zehn Prozent. Die Wärmekosten lassen sich mit einigen Massnahmen jedoch um einen mindestens gleich hohen Betrag senken. Wer kann dazu beitragen? (Texte en français >>)


Alles wird teurer! Auch das Heizen mit Holz. Zwar sind die Preisaufschläge im Vergleich zu Heizöl und Gas relativ bescheiden, aber dennoch aus Konsumentensicht unerwünscht. Es gibt zum Glück verschiedene Möglichkeiten, die Kosten zu senken. Das beginnt bei den VerbraucherInnen und geht über die Forstbetriebe bis zu den Planern und Betreibern der Anlagen.

Die VerbraucherInnen haben viel in der Hand
Immer und überall 23 Grad in der Wohnung ist unnötig und ungesund. Vernünftige Raumtemperaturen sind der am schnellsten wirkende und wohl auch grösste Hebel, um die Heizkosten zu senken. Denn jedes einzelne Grad weniger spart fünf bis sechs Prozent Energie! Wer richtig lüftet, seine Stube noch auf 21 Grad heizt und bei 18 Grad schläft, spart ohne weiteres 10 bis 15 Prozent Energie. Ebenfalls wichtig sind das regelmässige Abstauben und Entlüften der Radiatoren sowie die Installation moderner Thermostatventile. Radiatoren sollten zudem nicht hinter Möbeln und Vorhängen «versteckt» oder mit Tüchern behängt werden. All dies ergibt in einem Durchschnittshaushalt ein Sparpotenzial von einigen Hundert Franken pro Winter!

Der Kaminfeger bringt Glück und spart Heizkosten
In jeder Holzheizung lagern sich Asche und Russ ab, die der Kaminfeger regelmässig entfernen muss, um einen sicheren und effizienten Betrieb der Anlage zu gewährleisten. Russ ist ein guter Isolator und treibt den Brennstoffverbrauch in die Höhe, wenn er die Wärmetauscher bedeckt. Eine ungenügend gewartete Anlage verbraucht bis zu fünf Prozent mehr Energieholz. Die regelmässige Reinigung und Wartung zahlen sich deshalb aus. Neben einer höheren Energieausbeute vermindert sich dadurch auch der unerwünschte Ausstoss von Schadstoffen.

Holzhackschnitzel sind ziemlich heterogen

Energieholz ist ein besonderer Brennstoff. Holzhackschnitzel stammen aus dem einheimischen Wald und sind für Waldbesitzer, Gemeinden und Forstbetriebe ein sehr wichtiges Produkt, das mengenmässig und wirtschaftlich in den letzten dreissig Jahren enorm an Bedeutung gewonnen hat. Holzhackschnitzel sind aber auch deshalb ein besonderes Produkt, weil sie ziemlich heterogen sind. Sie umfassen ein breites Spektrum an Feuchtigkeit, Holzartenzusammensetzung, Fein- und Rindenanteil. Forstbetriebe und Hersteller von Holzschnitzeln haben die Möglichkeit, den Energieinhalt der Holzschnitzel pro Schüttkubikmeter um bis zu fünf Prozent zu erhöhen, wenn sie das Holz nach dem Fällen und vor dem Hacken einige Monate an günstigen Stellen im Wald liegen und antrocknen lassen. Halbtrockene und trockene Schnitzel haben nicht nur mehr Energie pro Volumeneinheit als feuchte oder gar nasse Schnitzel, sondern sind aus technischer Sicht auch einfacher zu verbrennen. Bekannt ist diese Tatsache auch vom Stückholz für kleinere Holzfeuerungen, das man vor der Nutzung zwei bis drei Jahre an gut belüfteten und besonnten Plätzen lagern muss.

Effizienz beginnt bei der Planung
Heizen mit Holz heisst heizen im CO2-Kreislauf der Natur und trägt nicht zur Klimaerhitzung bei. Zudem schafft es einheimische Arbeitsplätze und das investierte Kapital bleibt in unserem Land. Damit alle diese Vorteile zum Tragen kommen, sind zu Beginn eines jeden Projektes PlanerInnen dafür verantwortlich, dass die Wärme am Schluss möglichst effizient erzeugt wird und für die VerbraucherInnen möglichst günstige Kosten resultieren. Holzenergie Schweiz stellt dafür ein umfassendes Instrument an Planungsgrundlagen zur Verfügung (QM Holzheizwerke). Es garantiert eine umfassende Betrachtung und Integration derjenigen Faktoren in ein Projekt, die eine effiziente Energieproduktion ermöglichen. Dazu gehören beispielsweise die Dimensionierung der Heizkessel, die Auslegung des Wärmenetzes, die Temperaturen im Wärmenetz und – ganz entscheidend für die Effizienz – die Anschlussdichte. Anschlussdichte bezeichnet die Energiemenge, die pro Laufmeter des Wärmenetzes verkauft werden kann. Je höher die Anschlussdichte, desto kleiner sind die prozentualen Energieverluste im Netz und desto tiefer sind die Energiekosten. Eine Faustregel fordert eine Anschlussdichte von mindestens 1 Kilowatt Leistung (bzw. jährlich 2'000 Kilowattstunden Energie) pro Laufmeter Wärmenetz. Da ein modernes Einfamilienhaus heute nur noch 5-10 Kilowatt Leistungsbedarf hat, ist die Erschliessung reiner Einfamilienhausquartiere mit Wärmenetzen nicht wirtschaftlich möglich.

Optimierung bestehender Anlagen erhöht die Effizienz
Nach der Inbetriebnahme einer Holzheizung mit Wärmenetz ist die Anlage nicht definitiv fertiggestellt. Vielmehr folgt in den ersten beiden Betriebsjahren eine Phase der Optimierung. Auf Basis eines Vergleichs zwischen den Sollwerten gemäss Planung und den tatsächlichen erreichten Werten der Anlage sind fallweise verschiedene Massnahmen zu ergreifen. Dazu gehören zum Beispiel Senkung der Energieverluste im Netz, Optimierung der Kessellaufzeiten durch gute Bewirtschaftung der Wärmespeicher, Senkung der Abgastemperatur durch nachträgliche Installation einer Abgaskondensationsanlage, sowie Anschluss weiterer Wärmebezüger. Die Betriebsoptimierung ist ein sehr grosser Hebel, der bei gewissen bestehenden Anlagen den Brennstoffverbrauch um bis zu einem Viertel reduzieren kann. QM Holzheizwerke fordert die Betriebsoptimierung seit Jahren. Viele gute Beispiele belegen die Wirksamkeit der Massnahmen.

Fazit
Preiserhöhungen sind immer unangenehm. Bei Holzheizungen mit Wärmenetzen lässt sich der Brennstoffverbrauch mit teilweise sehr einfachen Massnahmen deutlich reduzieren. Sofort wirksam ist die Einstellung einer tieferen Raumtemperatur. Ebenfalls schnell wirksam sind eine regelmässige Reinigung der Anlage durch den Kaminfeger sowie ein richtig einregulierter Betrieb. Innert Monaten wirksam ist bei gewissen Anlagen die Verwendung von trockenen Holzhackschnitzeln. Mittel und langfristig sparen die Betriebsoptimierung und Erhöhung der Anschlussdichte Energieholz ein. Und natürlich ist es wichtig, dass die Anlagen von Anfang an nach den Regeln von QM Holzheizwerke geplant sind. Unter dem Strich ist es möglich, bei gewissen Anlagen bis zu einem Viertel des Energieholzes und damit pro Haushalt jeden Winter einige Hundert Franken einzusparen. Das eingesparte Holz steht zudem für zusätzliche Anlagen zur Verfügung, so dass der Anteil der Holzenergie am gesamten Energieverbrauch noch weiter gesteigert werden kann.

Möglichkeiten zur Brennstoffeinsparung bei Holzenergieanlagen

Wer

Was

Wirkung

Einsparung

VerbraucherInnen

Temperaturreduktion

Sofort im täglichen Betrieb

10-15 %

FörsterInnen, Holzlieferanten

Holz nach Fällen trocknen lassen

Innert Monaten

5%

KaminfegerInnen, BetreiberInnen

Reinigen und Einstellen der Anlagen

Sofort nach Ausführung

5%

PlanerInnen, BetreiberInnen

Planung gemäss QM Holzheizwerke

Planungsphase bis Inbetriebnahme

 

PlanerInnen, BetreiberInnen

Betriebsoptimierung gemäss QM Holzheizwerke

Nach dem Bau, mittel- und langfristig

5-25%

Text: Holzenergie Schweiz

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