Klimaschutzverträge sollen laut Bmwk einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass klimafreundliche Technologien marktfähig werden und dann auch ohne staatliche Förderung auskommen.

Deutschland: Förderprogramm für Klimaschutzverträge startet

(PM) Das Förderprogramm Klimaschutzverträge des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (Bmwk) startet in das vorbereitende Verfahren. Im vorbereitenden Verfahren sollen Informationen gesammelt werden, die für die effektive und bedarfsgerechte Ausgestaltung des anschliessenden Gebotsverfahrens notwendig sind. Unternehmen, die im ersten Gebotsverfahren ein Gebot abgeben möchten, müssen am vorbereitenden Verfahren teilnehmen. Die Bekanntmachung dazu wurde am 6. Juni 2023 im Bundesanzeiger veröffentlicht. Das vorbereitende Verfahren dauert zwei Monate.


Das Bmwk beabsichtigt, Klimaschutzverträge im mittleren zweistelligen Milliardenbereich abzuschliessen. Der überwiegende Teil des Geldes soll dabei zur Absicherung von unerwarteten Preisschwankungen zur Verfügung stehen. Unternehmen, die gefördert werden wollen, treten zunächst in einen Bieterwettstreit um Klimaschutzverträge. Der beste und insbesondere günstigste Bieter gewinnt. Auf Basis der Informationen des vorbereitenden Verfahrens soll ein erstes Gebotsverfahren für die Vergabe von Klimaschutzverträgen noch dieses Jahr stattfinden.

Klimafreundliche Produktionsprozesse anstossen
Klimaschutzverträge sollen klimafreundliche Produktionsprozesse in den energieintensiven Industriebranchen anstossen, zum Beispiel in der Stahl-, Zement-, Papier- oder Glasindustrie. Dafür gleichen Klimaschutzverträge dort, wo klimafreundliche Produktionsverfahren gegenwärtig noch nicht konkurrenzfähig betrieben werden können, die Mehrkosten im Vergleich zu konventionellen Verfahren aus.

Instrument zur Risikoabsicherung
Klimaschutzverträge sind privatwirtschaftlichen Hedging-Verträgen, also Risikoabsicherungsinstrumenten, nachempfunden: Sie bieten Unternehmen hinsichtlich bestimmter Preisentwicklungen (beispielsweise für Energieträger wie Wasserstoff) finanzielle Planungssicherheit und sichern so gegen Risiken ab, die gegenwärtig der Investition in klimafreundliche Produktionsverfahren noch im Wege stehen. Sobald die transformative Produktion günstiger erfolgen kann als die konventionelle, kehrt sich das durch den Klimaschutzvertrag begründete Zahlungsverhältnis um: Mehreinnahmen der geförderten Unternehmen fliessen dann an den Staat zurück, wodurch unter dem Strich eine bedarfsgerechte staatliche Förderung sichergestellt wird.

Klimafreundliche Technologien marktfähig machen
Klimaschutzverträge sollen laut Bmwk einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass klimafreundliche Technologien marktfähig werden und dann auch ohne staatliche Förderung auskommen. Die geförderten Anlagen sollen klimafreundliche Produkte herstellen, wodurch grüne Leitmärkte entstehen können. Die geförderten Projekte sollen zudem Know-how in der Finanzierung, dem Bau und dem Betrieb von innovativen Anlagen generieren, was zusätzliches Potenzial für den Wirtschaftsstandort Deutschland und den Klimaschutz weltweit berge, so das Bmwk. Zudem sollen sie einen starken Impuls für den Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland und Europa setzen. Gleichzeitig sparen die Transformationsprojekte bereits unmittelbar grosse Mengen an Treibhausgasen ein. Sie sollen so mittelbar und unmittelbar einen wichtigen Beitrag dazu leidsten, dass Deutschland seine Klimaziele bis 2045 erreichen kann.

Die Förderrichtlinie steht unter dem Vorbehalt der noch laufenden beihilferechtlichen und zuwendungsrechtlichen Prüfungen sowie den Haushaltsverhandlungen.

Erläuterndes Informationspapier zum Förderinstrument der Klimaschutzverträge >>

Text: Deutsches Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (Bmwk)

0 Kommentare

Kommentar hinzufügen

Partner

  • Agentur Erneuerbare Energien und Energieeffizienz

Ist Ihr Unternehmen im Bereich erneuerbare Energien oder Energieeffizienz tätig? Dann senden sie ein e-Mail an info@ee-news.ch mit Name, Adresse, Tätigkeitsfeld und Mail, dann nehmen wir Sie gerne ins Firmenverzeichnis auf.

Top

Gelesen
|
Kommentiert