Die erneuerbaren Energien wuchsen trotz der unsicheren Zeiten weiterhin auf Rekordniveau, was den Abwärtstrend der Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen klar bestätigt. Bild: IRENA

Die Solarenergiekapazität führte mit einem Anstieg von 22 %, gefolgt von der Windenergie, die ihre Erzeugungskapazität um 9 % steigerte. Bild: IRENA

IRENA: Rekordwachstum von 9.6 % bei Erneuerbaren – Einbruch von Zubau fossiler Kraftwerksleistung

(IRENA) Ende 2022 belief sich die weltweite Erzeugungskapazität aus erneuerbaren Energien auf 3372 Gigawatt (GW), was einem Zuwachs beim Bestand an erneuerbaren Energien um 295 GW bzw. 9.6 % entspricht. Beeindruckende 83 % des Kapazitätszuwachses im vergangenen Jahr stammen aus erneuerbaren Energien. (Texte en français >>)


Der von der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) veröffentlichte Bericht Renewable Capacity Statistics 2023 zeigt auf, dass erneuerbare Energien trotz der unsicheren Zeiten weiterhin auf Rekordniveau wachsen, was den Abwärtstrend der Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen klar bestätigt.

90% Solar und Wind
Obwohl die Wasserkraft mit 1250 GW den grössten Anteil an der weltweiten erneuerbaren Erzeugungskapazität aufwies, dominieren Solar- und Windenergie weiterhin die neue Stromerzeugungskapazität. Gemeinsam trugen die beiden Technologien im Jahr 2022 90 % zum Anteil aller neuen erneuerbaren Kapazitäten bei. Die Solarenergiekapazität führte mit einem Anstieg von 22 %, gefolgt von der Windenergie, die ihre Erzeugungskapazität um 9 % steigerte.

Eckdaten zu den einzelnen Technologien:

  • Wasserkraft: Die Erneuerbaren-Kapazität aus Wasserkraft stieg um 21 GW (+2 %t), was dem Trend der letzten Jahren entspricht.
  • Windkraft: Mit einem Zuwachs von 75 GW (+9 %) im Jahr 2022 hat sich das Wachstum der Windkraft im Vergleich zu den beiden Vorjahren weiter verlangsamt.
  • Solarenergie: Der Zuwachs bei der Solarenergie im Jahr 2022 ist fast ausschliesslich auf die Photovoltaik (PV) zurückzuführen, die einen Anstieg von 191 GW verzeichnete.
  • Bioenergie: Der Ausbau ging 2022 leicht zurück (+7.6 GW im Vergleich zu +8.1 GW im Jahr 2021).
  • Geothermie: Die Geothermie verzeichnete einen sehr bescheidenen Zuwachs von 181 MW.
  • Netzunabhängiger Strom: Die Kapazität wuchs 2022 um 1237 MW (+11 %) auf 12.4 GW.

Resilienz der erneuerbaren Energien
„Dieses anhaltende Rekordwachstum zeigt die Resilienz der erneuerbaren Energien inmitten der aktuellen Energiekrise“, so Francesco La Camera, Generaldirektor der IRENA. „Die überzeugenden wirtschaftlichen Argumente für erneuerbare Energien einerseits und die günstigen politischen Rahmenbedingungen andererseits lassen ihren Anteil am globalen Energiemix weiter steigen. Der aktuelle jährliche Zubau an erneuerbaren Energien muss sich jedoch bis 2030 verdreifachen, wenn wir unser Ziel, die Erderwärmung auf 1.5°C zu begrenzen, erreichen möchten."

Asien vor den USA und Europa
Auch wenn viele Länder ihre Erneuerbaren-Kapazitäten im Jahr 2022 erhöht haben, konzentriert sich das wesentliche Wachstum der erneuerbaren Energien weiterhin auf einige wenige Länder und Regionen wie Asien, die USA und Europa. 60 % der Neukapazität wurde nach den Daten von IRENA in Asien zugebaut, was zu einer Gesamtkapazität von 1.63 Terrawatt (TW) an erneuerbaren Energien im Jahr 2022 führte. China leistete den grössten Beitrag und steuerte 141 GW zur neuen Kapazität des Kontinents bei.

Nahe Osten mit dem höchsten Zuwachs
In Europa und Nordamerika wuchsen die erneuerbaren Energien um 57.3 GW bzw. 29.1 GW. Afrika setzte sein stetiges Wachstum mit einem Zuwachs von 2.7 GW fort und lag damit leicht über den Zahlen des letzten Jahres. Ozeanien setzte sein zweistelliges Wachstum mit einem Ausbau von 5.2 GW fort, und in Südamerika hielt der Aufwärtstrend mit einem Kapazitätsausbau von 18.2 GW an. Der Nahe Osten verzeichnete den höchsten Zuwachs an erneuerbaren Energien seit Beginn der Aufzeichnungen: 2022 wurden 3.2 GW an Neukapazität in Betrieb genommen wurden, was einem Anstieg von 12.8 % entspricht.

Strategischer Wandel nötig
La Camera sagte weiter: „Da in vielen Regionen weltweit ein Anstieg der Energienachfrage erwartet wird, erfordert die Energiewende eine schrittweise Veränderung, die über die angebotsseitige Dekarbonisierung hinaus einen strategischen Wandel herbeiführt. Jeder Kapazitätsausbau nicht erneuerbarer Energien infolge der jüngsten globalen Ereignisse muss mit Bemühungen zur Beschleunigung der Energiewende einhergehen, um das System resilienter, inklusiver und klimasicherer zu machen.“

Text: Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA)

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