Das Cremzow Batterie-Energiespeichersystem (BESS) liefert zur Unterstützung der Frequenzstabilität des Netzes Primärregelleistung in Echtzeit. Fällt die Netzfrequenz aufgrund einer hohen Stromnachfrage, liefert der Batteriespeicher innerhalb von 30 Sekunden Leistung aus der eingespeicherten Energie. Steigt im Gegenzug die Frequenz aufgrund geringer Stromnachfrage, so stabilisiert der Speicher die Frequenz über die Zwischenspeicherung von Strom. Darüber hinaus wird die Integration dieser Primärregeleinheit in die Windstromproduktion von Enertrag dahingehend untersucht, wie überschüssige Windenergie in dem Batteriesystem gespeichert werden kann und Abregelungen der Windenergieanlagen vermieden werden.
Das Batterie-Energiespeichersystem hat drei Funktionen:
- 1. Netzstabilisation (täglich)
- 2. Überbrücken von sogenannter Dunkelflaute (1 x im Jahr)
- 3. Im Falle eines Blackouts kann mit Hilfe der Batterie sogenannte Schwarzstart-Fähigkeit hergestellt werden. Dies ist sonst bei fossilen Kraftwerken bereit gestellt.
31% der Gesamtleistung für Primärregelleistung
In den vergangenen Jahren hat sich der deutsche Markt für Primärregelleistung, der mit nunmehr mehr als 600 MW Primärregelleistung in Deutschland auktioniert, enorm entwickelt. Zu den Anbietern zählen auch Unternehmen aus Österreich, Belgien, Frankreich, den Niederlanden und der Schweiz. Seit Mai 2019 beträgt die verauktionierte Primärregelleistung 605 MW. Die Einführung von Energiespeichersystemen ist eine bedeutende Entwicklung im deutschen Regelenergiemarkt. 2017 haben Stromspeicher ca. 200 MW Primärregelleistung erbracht. Dies entspricht ca. 31% der Gesamtleistung für Primärregelleistung.
Netzstabilität rund um die Uhr
„Das Cremzow Projekt zeigt wie Speicher zunehmend ein integrativer Teil erneuerbarer Energiesysteme werden, weil diese das Energiesystem insgesamt sicherer, flexibler und stabiler machen,“ sagte Antonio Cammisecra, Vorstandsvorsitzender der Enel Green Power. „Das Projekt ermöglicht uns, rund um die Uhr zur Netzstabilität des deutschen Übertragungsnetzes beizutragen, das sich im Zentrum des europäischen Regelenergiemarktes befindet.“ Jörg Müller, Vorstandsvorsitzender der Enertrag: “Cremzow BESS ermöglicht uns im Falle eines Ausfalles der Versorgung die Systeme neu zu starten. Unser Konsortium zeigt zudem, dass Batteriespeicher bereits ohne Förderung profitabel sein können. Erneuerbare-Energien-Systeme sind marktreif.“ Anil Srivastava, Vorstandsvorsitzender von Leclanché, sagte: “Cremzow ist ein Meilensteinprojekt, das deutlich demonstriert wie Energiespeicherlösungen einige der wichtigsten Herausforderungen unseres jetzigen Stromnetzes lösen.“
Text: ee-news.ch, Quelle: Enertrag
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