Das Flugzeugkonzept The 'eRay' Aircraft des Gewinnerteams der TU München verfügt über einen konsequent integrierten turboelektrischen Antrieb. Auffällig dabei sind die Antriebspakete an der hinteren Tragflächenkante. ©Bild: DLR

Wettbewerb: Studierende entwerfen das umweltfreundliche Fliegen von morgen

(DLR) Alternativ angetrieben, verbrauchsarm und dabei in neue Formen gefasst. Deutsche Studierende entwerfen Flugzeuge der Zukunft und zeigen dabei viel Kreativität und technisches Können für das leise umweltfreundliche Fliegen der Zukunft. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat nun in Braunschweig die nationalen Gewinner eines gemeinsam mit der NASA ausgetragenen Wettbewerbs um die besten Ideen für künftige Luftfahrzeuge ausgezeichnet.


Diesjähriger Gewinner ist ein Team der TU München, gefolgt von Entwürfen der Universität Stuttgart und der RWTH Aachen.

The 'eRay' Aircraft Concept gewinnt
Den diesjährigen ersten Platz im Wettbewerb holten sich die Münchner Studierenden mit dem visionären Entwurf "The 'eRay' Aircraft Concept". Das vierköpfige Team um Alexander Frühbeis, Isa Held, Patrick Sieb und Artur Usbek hat beim 'eRay' den Energieverbrauch und die Emissionen deutlich senken können. Dazu wurden verschiedene eng aufeinander abgestimmte Technologien konsequent und passgenau eingesetzt.

64 Prozent weniger Energieverbrauch
Die Münchner Sieger kreierten ein Flugzeug mit einem konsequent integrierten turboelektrischen Antrieb. Auffällig dabei sind die Antriebspakete an der hinteren Tragflächenkante sowie ein leicht angestelltes Höhenleitwerk, welches eine gute Integration eines Heck umschließenden Triebwerks ermöglicht. "Mit dieser Verteilung des Antriebs erzielen wir eine Vielzahl synergetischer Effekte", sagt Teamleiter Alexander Frühbeis. "Wir nutzen den sogenannten "Boundary Layer Ingestion"-Effekt, bei dem die Grenzschicht, die eigentlich den Strömungswiderstand erhöht, Effizienz steigernd von den Triebwerken aufgenommen wird. Dazu reduzieren wir den Widerstand durch die geringere Leitwerksfläche." Des Weiteren wurde das strukturelle Gewicht verringert indem ein neuartiges Kabinenkonzept sowie eine aktive Böhenlastreduktion überzeugend angewendet wurden. Die Untersuchungen der Studierenden hinsichtlich der technischen und ökonomischen Machbarkeit machen den 'eRay' zu einem ernstzunehmenden Konzept der zukünftigen Luftfahrt. Alexander Frühbeis und sein Team erwarten einen 64 Prozent geringeren Energieverbrauch.

Polaris, Future Aircraft Design Concept
Den zweiten Platz erreichte das Team der Universität Stuttgart mit dem Konzept "Polaris, Future Aircraft Design Concept”. Dieser Flugzeugentwurf zeichnet sich vor allem durch die Anwendung einer neuartigen turboelektrischen Antriebsarchitektur unter Verwendung von flüssigem Wassersoff als Energieträger aus. Die markanten, gut zwischen den Seitenleitwerken integrierten, gegenläufigen Rotoren am Heck der Polaris steigert die Effizienz des Antriebes gewaltig ohne den abgestrahlten Lärm zu erhöhen. Zusätzlich wird auf aerodynamischer Seite der Widerstand durch vorwärtsgepfeilte Flügel reduziert.

AirBox One
Das drittplatzierte Konzept des Teams der RWTH Aachen fällt besonders durch die markante Flügelform auf, der das Flugzeug auch seinen Namen "AirBox One" verdankt. Daneben gehört zum innovativen Ansatz besonders das externe Booster Modul, welches für Start und Steigflug am Rumpf befestigt wird und danach autonom zum Flugplatz zurückkehren kann. Hierdurch kann das Flugzeug im Reiseflug deutlich effizienter betrieben werden und erreicht somit hervorragende Werte hinsichtlich Energieverbrauch und Emissionen.

Für die NASA/DLR-Design Challenge hatten sich in diesem Jahr auf deutscher Seite 41 Studierende verteilt auf sieben Teams aus sechs Hochschulen angemeldet. Auf amerikanischer Seite gibt es ebenfalls eine zweistellige Anzahl teilnehmender Studierender verschiedener Hochschulen. Das deutsche Gewinnerteam des Wettbewerbs reist im Herbst 2018 zur amerikanischen Luft- und Raumfahrtbehörde NASA in die USA. Dort präsentieren sie neben den amerikanischen Siegern ihre prämierte Arbeit in einem Symposium mit international anerkannten Luftfahrtforschern.

Text: ee-news.ch, Quelle: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

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