Beim Bau von Solar- und Windkraftanlagen durch regional verankerte Akteure entstehen besonders viele qualifizierte Jobs in der jeweiligen Region, wie eine IÖW-Studie im Mai belegte ©Bild: Greenpeace Energy

Greenpeace Energy: Baut PV-Anlage aus Geldern des Braunkohle-Ausstiegstarifs

(PM) GreenpeaceEnergy hat in der Lausitz die erste Photovoltaikanlage aus Fördergeldern des Tarifs Solarstrom plus gebaut. Damit will der Ökoenergieanbieter den sozialverträglichen Ausstieg aus der Braunkohle vorantreiben. Die neue Solaranlage mit zehn Kilowatt Spitzenleistung wurde im brandenburgischen Proschim auf dem Dach des Braunkohle-Kritikers Günter Jurischka errichtet.


Sie produziert Sonnenenergie direkt für Solarstrom-plus-Kundinnen und -Kunden. Inzwischen beziehen fast 1200 Kunden den Braunkohleausstiegstarif Solarstrom plus. Pro verbrauchter Kilowattstunde zahlen sie einen Fördercent für den Bau von Solaranlagen in den Tagebaurevieren. So kamen seit dem Tarifstart im Mai schon rund 8000 Euro an Fördergeldern zusammen. „Die neue Anlage in Proschim ist die erste in einer ganzen Reihe von Photovoltaikanlagen, die wir mit unseren Partnern bauen wollen“, sagt Nils Müller, Vorstand von Greenpeace Energy. „Unser Ziel ist es dabei, die Energiewende in Regionen zu fördern, die jetzt noch von der Braunkohle abhängen.“

Zeichen setzen für grundlegenden Wandel
Mit der Zeit und wachsenden Kundenzahlen steigen auch die verfügbaren Summen für neue PV-Projekte. Diese sollen demonstrieren, wie ein sozialverträglicher Braunkohle-Ausstieg in der Lausitz und dem Rheinischen Braunkohlerevier mit möglichst vielen Arbeitsplätzen und maximaler Wertschöpfung für diese Regionen realisiert werden kann. „Solange die Menschen in den Tagebaurevieren nicht wissen, wovon sie künftig leben sollen, werden sie sich mit Händen und Füssen gegen den aus Klimaschutzgründen dringenden Braunkohle-Ausstieg wehren“, sagt Greenpeace Energy-Projektpartner Günter Jurischka, dessen Dorf Proschim von der Abbaggerung durch den Tagebau Welzow-Süd bedroht ist. Mit der neuen PV-Anlage auf seinem Dach will er ein Zeichen für den grundlegenden Wandel der Lausitz setzen. „Durch den Ausbau der Erneuerbaren können hier mehr Arbeitsplätze entstehen als die Braunkohle in Zukunft bietet.“

Beim Bau von Solar- und Windkraftanlagen durch regional verankerte und Bürgerenergie-orientierte Akteure entstehen besonders viele qualifizierte Jobs in der jeweiligen Region, wie eine Studie des Berliner Instituts für Ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) im Mai belegte. Auch die lokale Wertschöpfung ist dann besonders hoch – durch in der Region anfallende Steuereinnahmen sowie die Stärkung der lokalen Wirtschaft aufgrund dort gezahlter und ausgegebener Gehälter.

Sozialverträglichen Ausstieg anpacken
Einen nach diesem Prinzip umgesetzten Erneuerbaren-Ausbau unterstützen die Solarstom plus-Kundinnen und -Kunden von Greenpeace Energy. Sie beziehen in ihrem Strommix zehn Prozent Solarstrom aus den deutschen Braunkohlerevieren – von Menschen wie Günter Jurischka, die ihre Sonnenenergie direkt an die Hamburger Energiegenossenschaft liefern. „Die nächste Bundesregierung muss in der nächsten Legislaturperiode dringend den sozialverträglichen Ausstieg aus der Braunkohle anpacken“, sagt Greenpeace Energy-Vorstand Nils Müller. „Dazu wollen wir beitragen, durch Studien und mit Projekten wie in Proschim, die zeigen, wie der Umbau der Braunkohleregionen erfolgreich bewältigt werden kann.“

Text: Greenpeace Energy eG

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