Das Fernwärmenetz des Ballungsraums Saint-Louis, das seit 2013 von einem Biomassekraftwerk versorgt wird, beliefert heute umgerechnet 5000 Haushalte mit Wärme und produziert gleichzeitig Strom. 90 % der Energie stammen aus erneuerbaren Ressourcen. Das 2016 mit dem Label eco-grid ausgezeichnete System spart durchschnittlich 10’000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr ein. Darüber hinaus speist das Heizkraftwerk den Gegenwert des Verbrauchs der Wohneinheiten der Stadt Saint-Louis in das Stromnetz ein.
Grünes Licht vom Stadtrat
2021 will der Betreiber R-CUE die wichtigsten Netzausbauarbeiten seit der Inbetriebnahme im Jahr 2011 beginnen. Das Projekt soll die Energiewende in der Region beschleunigen und den Energiemix des Euroairports Basel-Mulhouse dekarbonisieren. Der Stadtrat von Saint-Louis gab am Donnerstag, den 17. Dezember, grünes Licht für diese Investition in der Höhe von 32 Millionen Euro, die vom Wärmefonds der französischen Agentur für die Energiewende (Ademe) einen Zuschuss von 49 % erhält. Die Verträge wurden am Montag, dem 21. Dezember unterzeichnet.
Ambitioniertes Projekt
Mit der Investition soll die Länge des Fernwärmenetzes sowie die Wärmemenge, die verteilt wird, mehr als verdoppelt werden. Die Gesamtlänge des Netzes und seiner Verzweigungen soll von 12.3 km auf fast 30 km anwachsen. Bis 2030 sollen bis zu 68 GWh/Jahr an zusätzlicher Wärme verteilt werden, was 10’000 Haushalten entspricht. Die Entwicklung betrifft 7 Zonen: das Hyperzentrum Saint-Louis, die Zonen Zentrum, Süd und Nord, die konzertierte Entwicklungszone Lys (ZAC), den Euroairport sowie den Technoport. Die Erweiterung des Wärmenetzes soll auch dazu beitragen, die Wärmepreise für die Abonnenten stabil zu halten.
Da die Kapazität des bestehenden Heizkraftwerks nicht ausreicht, um den neuen Wärmebedarf abzudecken, ist der Bau eines zweiten Biomasse-Heizkraftwerks geplant. Um die vertraglich vereinbarte Quote an erneuerbarer Energie von mindestens 88 % zu garantieren, will R-CUE 2025 ein neues Kraftwerk mit zwei Biomassekesseln und einem Gaskessel als Back-up Lösung bauen und in Betrieb nehmen. Die Gebäude am Euroairport Basel-Mulhouse haben einen Heizenergiebedarf von 3000 Wohneinheiten. Der Anschluss der Flughafeninfrastruktur an das Wärmenetz soll den Verbrauch an fossilen Brennstoffen bis 2022 um 90 % reduzieren und langfristige Einsparungen bei den Heizkosten gewährleisten.
Text: ee-news.ch, Quelle: Primeo Energie
0 Kommentare