Anlieferung von Holzhackschnitzeln in den Bunker des Holzkraftwerks Basel. ©Bild: Holzkraftwerk Basel

Holzfassade des Holzkraftwerks Basel. ©Bild: Holzkraftwerk Basel

IWB: Holzkraftwerk energietechnisch und finanziell ein Erfolg

(PM) Mit dem Beginn der kalten Jahreszeit läuft das Basler Holzkraftwerk auf vollen Touren. Fünf Jahre nach der Inbetriebnahme im November 2008 bestätigt sich: Die Energieproduktion aus heimischem Holz ist zugleich wirtschaftlich und umweltfreundlich.


Die Energieproduktion des Kraftwerks ist durch stetige Betriebsoptimierungen heute höher als ursprünglich geplant: Anstelle der vorgesehenen 180'000 Schüttraummeter (Das Volumenmass für Holzkackschnitzel, Abkürzung SRm) werden in der Anlage rund 196'000 SRm Holz aus regionalen Wäldern in Wärme und Strom verwandelt. Der Kesselwirkungsgrad des Ofens liegt bei sehr guten 91 Prozent, so dass aus dieser Holzmenge rund 133 Millionen Kilowattstunden Wärme und 15 Millionen Kilowattstunden Strom entstehen. Diese Energiemenge entspricht dem Jahreswärmeverbrauch von rund 6600 Haushalten und dem Stromverbrauch von rund 4300 Haushalten. Florian Lüthy, Geschäftsführer der Holzkraftwerk Basel AG und verantwortlich für den Betrieb der Anlage, ist stolz auf diese Leistung: «Mit unserer Lieferung in das IWB Fernwärmenetz ersetzen wir direkt eine Wärmeproduktion aus fossilen Energieträgern – das erspart der Atmosphäre rund 30'000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr und ermöglicht unserem Aktionär IWB, eine sehr klimafreundliche Fernwärme anzubieten.»

Regionale Holzbeschaffung und verbesserte Ökologie
Den gesamten Brennstoff bezieht das Holzkraftwerk von der Raurica Wald AG, die gemeinsam mit IWB und ebl das Aktionariat der Holzkraftwerk Basel AG bildet. In dieser Gesellschaft haben sich regionale Waldbesitzer zusammengeschlossen. Die Raurica ermöglicht es den Waldbesitzern, bisher ungenutztes Krummholz und Kronenmaterial für die Energiegewinnung zu vermarkten – und sorgt für eine gute regionale Verteilung der bewirtschafteten Waldflächen. Nach den 5 Jahren, die das Kraftwerk inzwischen in Betrieb ist, sind die positiven Effekte dieser regelmässigen Bewirtschaftung deutlich sichtbar: An vielen Orten, in der ganzen Nordwestschweiz sind ehemals dunkle, artenarme und damit für Schädlinge und Krankheiten anfällige Wälder licht, artenreich und gesünder geworden.

«Vor fünf Jahren noch mussten sich das Forstpersonal oft gegenüber Erholungssuchenden rechtfertigen», erklärt Michael Tobler, Geschäftsführer der Raurica Wald AG. Heute dagegen sei den Menschen bewusst, dass ein nachhaltig bewirtschafteter Mischwald ökologisch wertvoller für Pflanzen und Tierwelt ist als eine auf maximalen Stammholzertrag getrimmte Fichtenkultur.

Vereinzelt geäusserte Befürchtungen, der heimische Wald werde jetzt schonungslos zu Energieholz verarbeitet, haben sich nicht bestätigt. Im Gegenteil: Noch immer werden die regionalen Wälder unaufhaltsam vorratsreicher. Die gesamte, in fünf Jahren im Holzkraftwerk bisher genutzte Holzmenge wächst in den regionalen Wäldern in gerade einmal 10 Monaten neu heran. Ganz überwiegend sind die Wälder in der Nordwestschweiz zertifiziert und unterstehen den strengen Richtlinien des Forest Stewardship Council (FSC). Damit ist die Nachhaltigkeit der regionalen Waldwirtschaft garantiert und von unabhängiger Seite auch kontrolliert.

Natur und Wirtschaft profitieren

Neben der Natur profitiert auch die Wirtschaft vom Holzkraftwerk. Zum einen die Waldwirtschaft: Der gleichmässige und kalkulierbare Holzbedarf des Kraftwerks sichert in der Region rund 350 Arbeitsplätze von Forstpersonal und Forstdienstleistern. Diese ernten nicht nur Energieholz, sondern pflegen und sichern beispielsweise die Waldstrassen und Erholungseinrichtungen - eine Arbeit, die ohne die regelmässigen Einnahmen aus dem Holzverkauf gar nicht möglich wäre.

Zum andern profitiert der Aktionär IWB, und das nicht nur finanziell: Da sich das Holzkraftwerk den Standort, einige Anlagen und Arbeitsplätze mit der Basler Kehrichtverwertungsanlage teilt, hat deren Betriebsmannschaft neue und erweiterte Aufgaben bekommen - was ihre Position auf dem Arbeitsmarkt klar verbessert. Und IWB hat dank der erneuerbaren Wärmeproduktion des Holzkraftwerkes eine gute Ausgangsbasis für das angestrebte Ziel der Vollversorgung mit erneuerbaren Energien.

Finanziell gesund
Die Holzkraftwerk Basel AG selbst ist finanziell gesund. «Beim Strom profitieren wir natürlich von der kostendeckenden Einspeisevergütung des Bundes», erklärt Lüthy. «Unsere Wärmeproduktion ist sogar voll konkurrenzfähig zur IWB-Produktion in der Kehrrichtverwertung und den mit Erdgas befeuerten Kraftwerken.» So konnte Lüthy auch die Tilgung einer ersten Tranche des vom Stadtbasler Amt für Umwelt und Energie gesprochenen bedingt rückzahlbaren Darlehens in Angriff nehmen. Heute, so ist er sicher, würde auch jede Bank ein solches Kraftwerk finanzieren.

Text: Industrielle Werke Basel (IWB)

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