Jedes Jahr flammt die Diskussion um die durch Einzelraumfeuerungen verursachten Emissionen neu auf. Moderne Technik erlaubt zwar einen schadstoffarmen Betrieb, aber fast noch wichtiger als die Technik ist das Betreiberverhalten. Das heisst: kleine Holzfeuerungen sind so sauber, wie sie betrieben werden. Richtig anfeuern und richtige Luftzufuhr heisst die Lösung, die – gewusst wie – ganz einfach ist (siehe dazu z.B. www.fairfeuern.ch ).

Bund, Kantone, Holzenergie Schweiz und weitere Institutionen haben in den letzten Jahren viel in die Kommunikation über den korrekten Betrieb von Einzelraumfeuerungen investiert. Die Bemühungen tragen Früchte: So haben die Feinstaubemissionen aus den Einzelraumfeuerungen seit 1990 von knapp 3000 auf heute weniger als 1000 Tonnen pro Jahr abgenommen. Die Wärmeproduktion ist in dem Zeitraum etwa gleichgeblieben. Heute verursacht eine Kilowattstunde (kWh) Wärmeenergie aus kleinen Holzheizungen somit nur noch einen Drittel des Feinstaubs wie vor dreissig Jahren.

Einzelraumheizung verursachen heute viel weniger Schadstoffe
Der korrekte Brennstoff für Einzelraumheizungen besteht aus rein naturbelassenen Holzscheitern, die zwei bis drei Jahre an einem gut belüfteten und besonnten Platz trocknen konnten und so gespalten sind, dass der Umfang eines Scheits unter 25 cm liegt.

Der Brennstoff ist auf die richtige Art und Weise in die Anlagen einzufüllen, was vielen Leuten nicht immer ganz einfach fällt. Zu guter Letzt ist das Feuer von oben her anzuzünden. Eine bestechend einfache Erfindung erleichtert das Errichten eines «guten» Brennholzstapels. Die «Cobra-Abbrandständer» genannte und patentiert Innovation wurde im Rahmen eines UTF-Projekts (Umwelttechnologieförderungsfonds des BAFU) durch die Prüfstelle für Holzfeuerungen (Fachhochschule Nordwestschweiz, Hochschule für Technik) auf ihre Wirksamkeit hin geprüft (weitere Informationen siehe unter www.swisscobra.ch).

Standardisierter Holzstapel für emissionsarmes Feuer
Die beiden Versionen des Cobra-Abbrandständers (S und L) sind gleich aufgebaut. Sie unterscheiden sich lediglich in den Dimensionen und verfügen über vier Ablagepositionen für Scheitholz. Damit ist auf einfachste Weise eine immer gleiche Positionierung der Scheite im Brennraum der Holzheizung sichergestellt.

	Cobra S	Cobra L
Anzahl Positionen für Scheiter	4	4
Anzahl Ebenen	2	2
Scheitholzgrösse [cm] Länge / max. Durchmesser [cm]	20/25/33 / max. 8	33 / max. 8
Höhe der unteren/oberen Ebene [cm]	5/14	5/14
Breite max. [cm]	Max. 27	Max. 32
Tiefe [cm]	20	28

Die Prüfstelle für Holzfeuerungen erhielt den Auftrag, die Wirksamkeit der Innovation bezüglich ihrer Auswirkungen auf die Schadstoffemissionen (Feinstaub, Stickstoff NO_x, Kohlenmonoxid CO und organische Kohlenstoffverbindungen OGC) zu überprüfen. Dafür wählte sie in Absprache mit dem Bundesamt für Umwelt BAFU einen handelsüblichen Schwedenofen sowie einen Cheminéeeinsatz aus. Die Tests umfassten Abbrände mit und ohne Abbrandständer. Um bei den Abbränden vergleichbare Wert zu erhalten, wurde das verwendete Holz sorgfältig ausgewählt. Die zu vergleichenden Abbrände erfolgten jeweils am gleichen Tag (Juni 2023). Es wurde je einmal Holz nachgelegt, um einen praxisnahen Betrieb zu simulieren.

Schwedenofen mit Abbrandständer S	Cheminéeeinsatz mit Abbrandständer L
Anfeuermodul: (Total 2.5-2,7 kg) 4 Stk Scheitholz Buche, Länge 25 cm (0.5- 0.6 kg/Stk.) 4-6 Stk. Anfeuerholz, Länge ca. 13-23 cm (0.5 -0.8 kg) 2 Anzündhilfen Nachlegemodul: (Total 1.9 - 2.1 kg) 3 Stk. Scheitholz Buche, Länge 25cm (0.65 - 0.70 kg/Stk.)	Anfeuermodul: (Total 3.1-3.3 kg) 4 Stk. Scheitholz Buche, Länge 33 cm (0.5 - 0.6 kg/Stk.) 4-6 Stk. Anfeuerholz, Länge ca. 13-23 cm (0.5 -0.8 kg) 2 Anzündhilfen Nachlegemodul: (Total 2,4 - 2,6 kg 3 Stk. Scheitholz Buche, Länge 33 cm (0.80 - 0.85 kg/Stk.)

Verblüffende Resultate: Tiefere Schadstoffemissionen…
Die Testresultate lassen aufhorchen: Es gelingt eine teilweise signifikante Senkung der wichtigsten Schadstoffe bei standardisierten Prüf- und Messbedingungen.

Cheminéeeinsatz, Messung am 09.06.2023		Schwedenofen, Messung am 29.06.2023
Schadstoff	Änderung mit Abbrandständer «Cobra»	Schadstoff	Änderung mit Abbrandständer «Cobra»
Feinstaub	- 37%	Feinstaub	- 11%
OGC	- 65%	OGC	- 63%
Stickstoff	+ 10%	Stickstoff	+ 15%
Kohlenmonoxid	- 28%	Kohlenmonoxid	- 49%

Auch wenn jeder einzelne Abbrand seine eigenen Charakteristika aufweist, sind die durch den Einsatz des Cobra-Abbrandständers erzielten Reduktionen wichtiger Schadstoffe sehr positiv zu werten. Breit angewendet kann er einen technisch einfachen und finanziell sehr günstigen Beitrag an die weitere Reduktion der Emissionen aus kleinen Holzheizungen leisten.

…gepaart mit praktischen Vorteilen
Neben den messbaren Effekten im Bereich der Schadstoffe birgt die Innovation auch noch einige handfeste praktische Vorteile. Beispielsweise erleichtert sie das Aufbeigen eines idealen Scheiterstapels deutlich. Die Form der Beige verhindert zudem während des Abbrandes das Brechen der Scheiter nach aussen gegen die Scheibe. Der Luftraum unter dem Brennstoff bietet Platz für ein schönes Glutbett und schafft Unterhitze, die einen sauberen Abbrand fördert. Durch das regelmässige Abbrennen des Holzes entsteht weniger Russ, der die Scheiben der Holzheizungen verschmutzt. Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist zudem das vereinfachte Nachlegen des Holzes.

Weitere Informationen: www.swisscobra.ch

Text: Holzenergie Schweiz