Das Rudolf-Fettweis-Werk in Forbach erzeugt seit rund 100 Jahren Strom aus Wasserkraft. Durch das neue Pumpspeicherkraftwerk soll es zu einer Ergänzung zum Ausbau der Stromerzeugung durch erneuerbare Energien werden. ©Bild: Enbw/Ingo Kamuf

Das neue Pumpspeicherkraftwerk soll es ermöglichen, Strom schnell und flexibel dann zur Verfügung zu stellen, wenn er gebraucht wird, um die Erzeugungsschwankungen erneuerbarer Energien auszugleichen. ©Bild: Enbw

Enbw: Speicher- und Laufwasserkraftwerk in Forbach soll modernisiert und zu Pumpspeicherkraftwerk ausgebaut werden

(ee-news.ch) Dem Um- und Ausbau des Rudolf-Fettweis-Werk (Rfw) in Forbach (Nordschwarzwald) steht nichts mehr im Weg: Die Enbw Energie Baden-Württemberg hat die Investitionsentscheidung für das Projekt Pumpspeicherkraftwerk Forbach – neue Unterstufe getroffen. In den kommenden Jahren soll das bestehende Speicher- und Laufwasserkraftwerk modernisiert und zu einem leistungsstarken Pumpspeicherkraftwerk ausgebaut werden. Die Bauarbeiten sollen frühestens im Herbst 2023 starten und bis Ende 2027 abgeschlossen sein.


Zur Zulassung des komplexen Bauvorhabens wurde beim Regierungspräsidium Karlsruhe ein Planfeststellungsverfahren durchgeführt. Darin wurde jedes Detail des Projekts anhand einer Vielzahl von Planunterlagen und Gutachten betrachtet. Nach über fünfjähriger Arbeit zahlreicher Gutachter und Fachbehörden stellte das Regierungspräsidium Karlsruhe am 1. März 2023 den Planfeststellungsbescheid aus.

Neue Kraftwerkskaverne und Kavernenwasserspeicher
Herzstück der neuen Anlage wird laut Enbw die Kraftwerkskaverne im Berg sein, in der die Kraftwerkstechnik untergebracht wird. Dazu zählen eine Pumpturbine für das Schwarzenbachwerk mit rund 54 Megawatt (MW) Leistung im Turbinenbetrieb und 57 MW Pumpleistung, mit der bei Bedarf gezielt Wasser vom Unterbecken zum Oberbecken gepumpt werden kann. In der neuen Kraftwerkskaverne soll ausserdem die neue Kraftwerkstechnik des Murgwerks mit drei Francis-Turbinen mit insgesamt zirka 23 MW untergebracht werden.

Für den Bau des neuen Pumpspeicherkraftwerks wird zudem das bestehende Ausgleichsbecken Forbach um einen im Inneren des benachbarten Bergs liegenden Kavernenwasserspeicher erweitert. Dieser bildet das Unterbecken des künftigen Pumpspeicherkraftwerks. Hier wird das Wasser aufgefangen, das aus dem Oberbecken, der Schwarzenbachtalsperre, ins Kraftwerk fliesst und die Turbinen antreibt, um Strom zu erzeugen.

Pumpspeicher als Baustein für die Energiewende
Für das Gelingen der Energiewende spielen Speicher und disponible – also steuerbare und auf Abruf verfügbare – Leistung eine zentrale Rolle. Pumpspeicher können flexibel und bedarfsgerecht Strom erzeugen, daher sind sie eine gute Ergänzung im Zusammenspiel mit anderen erneuerbaren Energien. Sie können die witterungs- und tageszeitabhängige Einspeisung aus Wind und Sonne ausgleichen und leisten einen Beitrag für die Stabilität der Stromnetze liefern.

Das bestehende Rudolf-Fettweis-Werk Forbach
Das Rudolf –Fettweis-Werk in Forbach (Nordschwarzwald) hat derzeit eine Gesamtleistung von rund 71 Megawatt. Es besteht aus vier Einzelkraftwerken, die zwischen 1914 und 1926 gebaut wurden. Hauptbestandteile sind die Schwarzenbachtalsperre mit einem Speichervolumen von 14 Millionen Kubikmetern Wasser, das Maschinenhaus und die Stauhaltungen in Forbach und Kirschbaumwasen. Über Stollen und Druckleitungen gelangt das Wasser in das 150 bzw. 357 Meter tiefer gelegene Rudolf –Fettweis-Werk und wird dort zur Stromerzeugung eingesetzt.

Text: Enbw Energie Baden-Württemberg AG

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