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Montageleiter:in (Solar)

Martyn Johnson: „Wir sind das erste Mal seit 2009 wieder an der Intersolar. Einerseits ist es die Neuausrichtung mit der Doma, andererseits versuchen wir auch mit unserem Flaggschiff Solrif in neuen Märkten Fuss zu fassen.“ ©Bild: Ernst Schweizer

Ernst Schweizer / Doma Solartechnik: „Wir haben Besucher aus ganz Europa!“

(©AN) „Die Resonanz am Stand ist ausgezeichnet“, erklärt Martyn Johnson, Produktmanager der Ernst Schweizer AG, anlässlich eines Standgesprächs am zweiten Tag an der Intersolar. „Aus Deutschland, der Schweiz, aber auch aus den Niederlanden, Dänemark usw. kommen die Interessenten. Insbesondere Solrif überzeugt.“


Si
nd Sie das erste Mal an der Intersolar?
Nein, das nicht, aber wir sind das erste Mal seit 2009 wieder an der Intersolar. Die letzten vier Jahre waren wir nicht mit einem eigenen Stand vertreten, weil wir am Markt sehr erfolgreich waren und wir nicht über Gebühr wachsen wollten. Wir waren aber immer an der EU PVSEC und beim Symposium in Bad Staffelstein präsent.

Ist Bad Staffelstein noch ein Thema?

Doch, das ist nach wie vor eine wichtige Insiderveranstaltung für die deutschsprachige Solarbranche. Das ist schon ein wichtiger Ort speziell auch fürs Networking. Wir treten dort auch mit einen Stand auf.

Aber jetzt sind Sie zum ersten Mal mit der Doma an der Intersolar?
Genau, aufgrund des Zusammengehens mit Schweizer stellen wir jetzt gemeinsam aus.

Welche Gemeinsamkeiten
haben die beiden Unternehmen?
Beide Unternehmen sind Solar-Pioniere und schon seit über 30 Jahren im Markt tätig. Und beide setzen auf eine ästhetisch schöne Integration von Solarenergie in die Gebäudehülle. Unsere Produktsortimente ergänzen sich zudem ideal.

Und w
as sind denn die grössten Unterschiede zwischen den beiden Unternehmen?
Schweizer ist stark auf die industrielle Produktion von Sonnenkollektoren konzentriert. Die Doma wiederum setzt vor allem auf Grossflächenkollektoren. Doma ist Spezialistin für variable Kollektor-Formate und -Bauformen, die unser Angebot sehr gut ergänzen. Die Ernst Schweizer AG ist mit dem Photovoltaik-Montagesystem Indach Solrif natürlich auch im Bereich Photovoltaik sehr gut unterwegs wovon Doma mehr und mehr profitiert. Dank des Zusammenschlusses haben beide Unternehmen nun Zugang zu den Märkten des anderen, die DOMA zum Schweizer Markt und die Ernst Schweizer AG zum österreichischen Markt, dem Heimmarkt der Doma.

Die
Doma hat also keine Standardgrössen im Angebot?
Doch, es werden auch Kollektoren in Standardgrössen angeboten, aber der Fokus liegt bei Doma auf ganz grossen Kollektoren, die bis zu einer ganzen Dachfläche abdecken können und sich damit durch eine wunderschöne Integration auszeichnen. Die Kollektoren werden innerhalb weniger Wochen in der gewünschten Grösse gebaut, zur Baustelle geliefert und mit Hilfe eines Krans montiert.

Muss ich mir das ähnlich vorstellen wie
bei den Speichern von Jenni Energietechnik?
Genau, ich finde das ist ein ganz guter Vergleich. Die Montage geht schnell und effizient, es braucht zwar einen Kran, aber da der Kollektor ja nur aus einem Stück besteht und genau auf das Dach passt oder eben in die Fassade, ist die Montage schnell erledigt. Und die Ästhetik ist phantastisch.

Was waren die Beweggründe, warum Sie wieder an der Intersolar ausstellen?

Einerseits ist es die Neuausrichtung mit der Doma, andererseits versuchen wir auch mit unserem Flaggschiff Solrif in neuen Märkten Fuss zu fassen. Die aktuellen Märkte, in denen wir tätig sind, werden etwas kleiner. Da ist insbesondere Italien zu nennen, wo wir in der Vergangenheit sehr gut verkauft haben. Dort verzeichnen wir aufgrund des Auslaufens des Förderprogramms Conto Energia einen spürbaren Einbruch. Italien bleibt zwar nach wie vor interessant, aber nicht auf dem hohen Niveau, das wir gesehen haben.

Vor dem Auslaufen des Conto Energia gab es noch einen Schlussrush. Diese Peaks kannten wir bereits durch unsere Erfahrungen mit dem deutschen Erneuerbare-Energien-Gesetz. Jetzt hat sich der Markt auf einem deutlich niedrigeren Niveau eingependelt. Der Auftritt auf der Intersolar ermöglicht uns, neue Kundenkreise anzusprechen und uns neue Märkte zu eröffnen. Deutschland ist nach wie vor ein sehr interessanter Markt, denn die Dachintegration ist dort zurzeit noch ein kleiner Bereich und bietet von daher Wachstumspotenzial. Zudem möchten wir beispielsweise in Märkten wie England noch aktiver werden. Viele Länder haben ihre spezifischen Voraussetzungen, welche Zertifizierungen erfüllt sein müssen. Wir haben bislang vorwiegend auf die Vermarktung durch die Modulhersteller gesetzt. Aber in manchen Märkten kann es auch sinnvoll sein, die Baubranche anzusprechen und dort die Vorzüge der dachintegrierten Photovoltaik bekannter zu machen. Wir suchen nach neuen Marktreibern, die die Nachfrage im Endmarkt bestimmen.

Mir wurde gesagt, dass die Systemanbieter, wie
zum Beispiel Viessmann, Bosch und andere, immer wichtiger werden. Wie sehen Sie diese Entwicklung?
Das ist auf jeden Fall so. Das sind natürlich wichtige Partner, die zum Teil schon ihre eigenen Indachsysteme haben. Auch die klassischen Dachziegelhersteller werden für uns immer wichtiger, aber die tun sich teilweise immer noch ein bisschen schwer, weil sie befürchten, mit Photovoltaik ihr eigenes Geschäft zu gefährden. Sie sind nicht alle gleich euphorisch, in diesem Geschäftsfeld aktiv zu sein. Sie haben zwar mehrheitlich bereits eigene Systeme, von denen sie aber nur wenig verkaufen. Diese Lösungen sind oftmals sehr teuer und kompliziert. Mit solchen potenziellen Kunden führen wir Gespräche und ich bin sehr optimistisch, dass sich da auch wirklich gute Geschäftsfelder auftun werden.

Wie sieht das Geschäft in der Schweiz aus?

Da sieht es gut aus, da sind wir bestens bekannt und auch die neue Einmalvergütung sowie der Eigenverbrauch in der Photovoltaik sind passende Instrumente, die uns optimistisch stimmen.

Die Solarthermie,
für die Sie nun in der Schweiz und in Österreich Produkte herstellen, wird aber von der Photovoltaik in Kombination mit Wärmepumpen immer stärker unter Druck gesetzt. Wie sehen Sie da den Markt?
Wir glauben, dass es für die Thermie immer noch gute Einsatzbereiche gibt, für Warmwasser, aber eben auch für die Heizungsunterstützung, die die direkteste Art der Nutzung von Solarenergie ist. In einzelnen Fällen kann es sein, dass Gebäudebesitzer in Kombination mit einer Wärmepumpe auf Photovoltaik setzen. Welche Technologie am besten passt, sollte aber in jedem einzelnen Fall abgeklärt werden.

Welche Produkte haben Sie an den Stand mitgenommen?

Einerseits unser Flaggschiff, das Photovoltaik-Montagesystem Indach Solrif, und dann Vivatfix, unser neues Photovoltaik-Montagesystem für Flachdächer, das wir letztes Jahr auf den Markt gebracht haben. Das System ist für Anlagen ab 100 Quadratmeter geeignet und wir bieten es in 10-, 15- und 20-Grad-Neigungswinkeln an. Es ist ein sehr leichtes System, sehr materialeffizient und somit kostengünstig.

Welche Vorteile weist es bei der Montage auf?

Auch hier ist das System dank der Vormontage sehr kostensparend. Es muss nicht geschraubt werden. Die Einzelteile werden gesteckt und mit Blindniete gesichert. Die Module werden durch Clips gehalten, die ebenfalls mit einer Blindniete gesichert werden.

Einen grossen Teil des Standes nehmen die Doma Grossflächenkollektoren ein. Wir bieten die Kollektoren nun auch mit farbigen Gläsern an. Das sind ganz spezielle Farbgläser, die eine besondere Lichtfilterung aufweisen, so dass im Gegensatz zu normalen farbigen Glasscheiben nicht bis zu 40 Prozent der Lichtausbeute verloren gehen, sondern nur 6 bis 8 Prozent.

Welche Farben stehen zur Auswahl?

Es gibt die Grossflächenkollektoren in grau, blau, grün und terrakotta. Ich bin überzeugt, dass es einen Markt dafür gibt. Vor allem bei der grauen Version und der in Terrakotta kann ich mir vorstellen, dass sie wegen ihrer Ästhetik gut ankommen. Zum Beispiel bei Schrägdächern, die man sonst mit Tonziegeln eindeckt. Die Standbesucher haben das Produkt sehr positiv aufgenommen. Auch die Zusatzkosten für die Farbe liegen mit rund 80 bis 100 Euro pro Quadratmeter im Rahmen.

Welche
s der drei Produkte brachte die grösste Resonanz am Stand?
Nach meinem Gefühl ist das Interesse an Solrif am grössten. Gerade Installateure und Planer, vor allem aus dem Ausland, schauten sich das System näher an. Die Interessenten kamen aus Dänemark, den Niederlanden, England, Deutschland und anderen Ländern. Sie haben gefragt, wo man das System kaufen kann. Wir bieten es über zahlreiche Partner an. Viele Leute kommen zu uns, weil sie gehört haben, dass Solrif gut funktioniert. Wenn in verschiedenen neuen Märkten gute Pilotprojekte entstehen, und es sich dann herumspricht, dass unsere Produkte zuverlässig sind und zudem noch super aussehen, dann ist das für uns die beste Werbung.


Intesolar Europe Gespräche
ee-news.ch führte an der Intersolar Europe vom 4.-6. Juni 2014 in München Standgespräche mit Verantwortlichen von Schweizer Firmen und Interviews mit Verantwortlichen von Unternehmen aus der Schweiz, die als Besucher an der Intersolar waren:

©Text: Anita Niederhäusern, leitende Redaktorin ee-news.ch

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