Helmut Lamp, Vorsitzender des deutschen Bundesverband BioEnergie e.V. (BBE), nimmt eine erste Bewertung vor: „Die Eckpunkte des Wirtschaftsministeriums zeichnen ein durchwachsenes Bild. Es ist erfreulich, dass das Ministerium sich endlich dem Thema Weiterbetrieb von Anlagen nach Ende der EEG-Vergütung zugewandt hat, wie es die Verbände der Bioenergiebranche gefordert haben. Jedoch wird die grundsätzliche Richtungsentscheidung auf die lange Bank geschoben, obwohl das Ausschreibungsmodell der Bioenergie durchaus neue Möglichkeiten eröffnen kann. Die Politik muss ein klares Bekenntnis zur Bioenergie abgeben und die EEG-Reform nutzen, bestehenden Anlagen eine echte Perspektive zu bieten und gleichzeitig die Erreichung des Ausbaupfads mittels Neuanlagen sicherstellen.“
Zeit drängt
Horst Seide, Präsident des deutschen Fachverband Biogas e.V. (FvB), unterstreicht das Urteil des BBE-Vorsitzenden und mahnt zudem zur Eile: „Viele Anlagenbetreiber stehen derzeit vor der Frage, ob sich Investitionen in die Optimierung und Instandhaltung ihrer Anlagen noch lohnen. Wenn Betreiber nicht bald wissen, wie es in der Zeit nach dem EEG weitergeht, können sie nicht investieren: Moderne Anlagenkonzepte könnten nicht umgesetzt werden, Anlagen würden auf Verschleiss gefahren, viele sogar vorzeitig stillgelegt. Damit ginge bei Betreibern und Firmen in den letzten 15 Jahren aufgebautes Know-How verloren. Die Politik muss noch im kommenden Jahr die Weichen stellen, damit es dazu nicht kommt, und die Bioenergiebranche steht bereit, sie dabei konstruktiv zu unterstützen.“
Die Verbände der Bioenergiebranche haben im Vorfeld gemeinsam mit dem Deutschen Bauernverband (DBV) Vorschläge für die Ausgestaltung eines Ausschreibungsmodells für Bioenergieanlagen unterbreitet.
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- BBE_DBV_FvB_Eckpunkte_Ausschreibungsmodell_für EEG-Vergütung_der_Bioenergie>>
Text: Deutscher Bundesverband BioEnergie e.V. (BBE), Deutscher Fachverband Biogas e.V. (FvB)
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