Druck wird kontrolliert abgelassen. Die Experten schliessen nicht aus, dass selbst nach der Öffnung des Bohrlochs in den nächsten Jahren ein spürbares Erdbeben auftreten kann, wobei Schadensbeben unwahrscheinlich seien. Bild: IWB

Geothermie-Bohrloch Basel: Öffnung hat begonnen - kontrolliertes Ablassen von Druck über zehn Wochen geplant

(ee-news.ch) Die IWB hat in Basel das Bohrloch des 2011 abgebrochenen Tiefengeothermie-Kraftwerkprojekts wieder geöffnet (siehe ee-news.ch vom 20.6.17). Die IWB hat nun begonnen, Druck langsam abzulassen, diese Phase soll 10 Wochen dauern. Zurzeit läuft alles nach Plan. Selbst nach erfolgter Öffnung des Bohrlochs könne in den nächsten Jahren ein spürbares Erdbeben auftreten, meldet die IWB.


Die erste Öffnung dauerte rund 6 Stunden. Es wurden keine aussergewöhnlichen seismischen Ereignisse registriert. Beim Öffnen sind wie erwartet etwa 20 Kubikmeter Wasser ausgetreten. Dieses Wasser wurde aufgefangen und in einem nächsten Schritt in die Kanalisation geleitet.

Jederzeit Schliessung Bohrloch möglich
Der gemäss Öffnungskonzept definierte Alarmlevel liegt im Bereich, bei dem das Öffnen fortgesetzt werden kann. Deshalb fahren die Verantwortlichen nun mit einer weiteren Ablassrate von 0.5 bar fort und erhöhen die Rate danach auf 1 bar-Schritte. Dieses Vorgehen einer stufenweisen Öffnung und eines kontrollierten Ablassens des Drucks über einen Zeitraum von zehn Wochen sieht das Mitte Juni 2017 bewilligte technische Konzept vor. Zwischen jedem Ablass wird eine Woche gewartet sowie die Entwicklung der Seismizität und der Druckkurve evaluiert. Das Bohrloch kann während des Druckabbaus jederzeit verschlossen werden.

Spürbares Erdbeben auch nach Öffnung möglich
Das Öffnen des Bohrloches hatte das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt als zuständige Behörde zur Gefahrenprävention in Absprache mit IWB und dem kantonalen Amt für Umwelt und Energie Ende März 2017 verfügt, nachdem der Schweizerische Erdbebendienst an der ETH Zürich in den vergangenen Monaten eine erhöhte Seismizität festgestellt hatte. Die Verfügung erfolgte, um die Wahrscheinlichkeit eines für die Bevölkerung spürbaren Bebens zu verringern. Das Ziel, die Wahrscheinlichkeit eines spürbaren Bebens zu verringern, hat oberste Priorität. Die Experten schliessen jedoch nicht aus, dass selbst nach erfolgter Öffnung des Bohrlochs in den nächsten Jahren ein spürbares Erdbeben auftreten kann, wobei nach heutiger Einschätzung Schadensbeben unwahrscheinlich bleiben.

Hinweis
Hintergrundinformationen zum Geothermieprojekt auf der Webseite des Schweizerischen Erdbebendienstes

Text: IWB

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