Die Schweizerische Energie-Stiftung bezweifelt, ob die Integrität des Reaktordruckbehälters überhaupt genügend nachgewiesen werden kann.

SES: Anomalien im Herzstück von AKW Beznau I - Untersuchung ohne Zweitmeinung wertlos

(SES) Die Axpo bescheinigte sich heute gestern: Die Untersuchungen am Reaktordruckbehälter des AKW Beznau I seien auf Kurs (siehe ee-news.ch vom 13.9.16 >>). Doch ob die Integrität des Reaktordruckbehälters – der Reaktordruckbehälter ist ein Unikat - anhand eines Replikats überhaupt wissenschaftlich nachgewiesen werden kann, ist unklar.


Beznau I ist das älteste AKW der Welt. Das bedeutet: unabhängig davon wie die Anomalien im Reaktordruckbehälter entstanden sind, es gibt weltweit keine Vergleiche im Umgang damit. Der Reaktordruckbehälter ist und bleibt ein Unikat.

Untersuchung an Replikat bietet keine abschliessende Sicherheit
Da Untersuchungen am Objekt selber nicht möglich sind, kann sich der Integritätsausweis des Stahls immer nur auf Annahmen stützen. Daran ändert auch das extra angefertigte Replikat des Reaktordruckbehälters mit analogen Einschlüssen nichts. «Von der Simulation von 47 Jahren radioaktiver Bestrahlung, hohem Druck und Temperaturen können nur unzureichend gesicherte Erkenntnisse abgeleitet werden», sagt Nils Epprecht, SES-Projektleiter Strom & Atom. Denn diese Erkenntnisse beruhen auf Modellen. Und Modelle bedeuten immer auch Unsicherheiten - im Zusammenhang mit nuklearen Unfällen sind solche jedoch unbedingt auszuschliessen.

Es braucht eine Zweitmeinung
Die Schweizerische Energie-Stiftung bezweifelt, ob die Integrität des Reaktordruckbehälters überhaupt genügend nachgewiesen werden kann. Sie fordert deshalb zusätzlich zur Abnahme der Untersuchungen durch das Ensi die Einholung einer Zweitmeinung einer unabhängigen Materialprüfungsinstanz.

Text: Schweizerische Energie-Stiftung SES

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