Bundesrätin Doris Leuthard: «Ihr habt Euch nicht nur zusammen mit den Lehrkräften intensiv mit dem nachhaltigen Ressourcenumgang auseinandergesetzt, sondern sie sogar in die Verantwortung genommen!» ©Bild: T. Rütti

«Mit der Entgegennahme der Auszeichnungen ‹Energieschule› nehmen diese drei Schwyzer Schulen eine Vorreiterrolle ein», so Barbara Schwickert, Präsidentin des Trägervereins Energiestadt. ©Bild: T. Rütti

Der Präsentation einer Vielzahl von kleineren, in den Schulen bereits realisierten Projekten sowie der Übergabe der Urkunden wohnte Politprominenz aus dem Kanton Schwyz und aus Bundesbern bei. Bild: zVg

Energieschulen: Drei Schwyzer Schulen erstmals ausgezeichnet

(©TR) Drei Schulen aus dem Kanton Schwyz haben am 9. November 2015 im Beisein von Bundesrätin Doris Leuthard die Auszeichnung «Energieschule» erhalten. Damit würdigt Energiestadt ihr langfristiges Engagement für einen nachhaltigen Ressourcenumgang. Die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte haben als Pilotschulen den Prozess zur Energie-Auszeichnung für Schulen initiiert, kritisch mitgeprägt und im Schulalltag verankert.


«Die drei ausgezeichneten Schulen – die Kantonsschule Kollegium Schwyz und die beiden Mittelpunktschulen Rothenthurm und Steinen – behandeln den nachhaltigen Ressourcenumgang nicht bloss punktuell, sondern umfassend und langfristig. Damit nehmen sie eine eigentliche Vorreiterrolle ein», so Barbara Schwickert, Präsidentin des Trägervereins Energiestadt, anlässlich der kleinen Feier in dem zum Bundeshaus gehörenden «Bernerhof». Der Präsentation einer Vielzahl von kleineren, in den Schulen bereits realisierten Projekten sowie der Übergabe der Urkunden wohnte Politprominenz aus dem Kanton Schwyz und aus Bundesbern bei. 

Das Thema Energie in der Schulkultur verankert
Diese Schulen haben das Thema Energie im regulären und täglichen Unterricht verankert und setzen ein vielfältiges Programm mit allerlei kleineren und grösseren Energie-Aktionen um, angefangen beim konsequenten Ausschalten von elektrisch betriebenen Geräten, wenn diese gerade nicht benutzt werden; wer sich nicht daran hält, wirft ein Münze ins Sparschwein. Mit dem Bussengeld sollen weitere Projekte finanziert werden. Die Projekte gehen bis hin zur Erzeugung von Strom mittels Muskelkraft, um auch einmal persönlich zu erfahren, was es eigentlich an Aufwand braucht, um vergleichsweise auch nur wenig Energie zu erzeugen. Und vor allem: Kampagnen und Aktionen zur Sensibilisierung von nicht selten recht gedankenlos handelnden Energiekonsumenten. Auf das im Kleinen erarbeitete Wissen und Können wollen die Schülerinnen und Schülern in ihrer späteren Ausbildung sowie generell im spätern Berufsleben zurückgreifen, vor allem wenn technische Berufsrichtungen angepeilt werden, wie einzelne Schülerinnen und Schüler in ihren Vorträgen darlegten.

Sogar die Lehrkräfte in die Verantwortung genommen
Bundesrätin Doris Leuthard würdigte das grosse Engagement aller Projektbeteiligten. «Ihr seid für die Gesellschaft wichtige Vorbilder. Ihr habt Euch nicht nur zusammen mit den Lehrkräften intensiv mit dem nachhaltigen Ressourcenumgang auseinandergesetzt, sondern sie sogar in die Verantwortung genommen! Ihr alle sensibilisiert mit Eurem Tun die nachfolgende Generation für die Herausforderungen eines intelligenten Umgangs mit knappen Ressourcen», so die Departementsvorsteherin (UVEK). Die Bundesrätin lobte die Jugendlichen für ihren nachhaltigen Lebensstil: «Ich bin stolz, denn Ihr habt Phantasie und zeigt Arbeitseifer. Ihr seid der Beweis, dass der Bundesrat mit seiner Energiestrategie 2050 richtig liegt.»

Von der Idee zum energiepolitischen Meilenstein
Die Sensibilisierung von Jugendlichen für das Thema Energie hat im Kanton Schwyz einen festen Platz. 2010 lancierte das Elektrizitätswerk des Bezirks Schwyz (EBS) das jährliche «EBS-Forum Jugend und Energie» mit Workshops. Daraus entstand die Idee eines längerfristigen Programms für Schulen. Das Vorhaben wurde ermöglicht durch einen Schulterschluss des Bezirks und Kantons Schwyz, des EBS und Energiestadt. Diese Protagonisten stellten 2013 eine Begleitgruppe mit Energie- und Bildungsfachleuten zusammen. Gemeinsam mit den drei Pilotschulen entwickelte die Gruppe die Auszeichnung wie auch die Unterlagen. Damit stellten die Verantwortlichen die praxisnahe Ausgestaltung sicher. Schliesslich integrierten sie die Auszeichnung in die Strukturen des Qualitätslabels Energiestadt.

Nachhaltigen Ressourcennutzung im Schulleitbild gestärkt
Im Verlauf des Projekts nahmen die Pilotschulen die Themen Energieeffizienz, erneuerbare Energien und nachhaltiger Ressourcenumgang im Unterricht auf und liessen sie zum Teil der Schulkultur werden. Dieser Prozess wurde durch die Gründung eines Energiegremiums, die Erstellung eines Jahresprogramms mit Energie-Aktionen sowie die Verankerung der nachhaltigen Ressourcennutzung im Schulleitbild gestärkt – Elemente, die zu den Pflichtkriterien der Auszeichnung gehören. Nach rund drei Jahren ist es nun gelungen, die Entwicklungsarbeit abzuschliessen und die ersten drei Schulen auszuzeichnen. Ab sofort steht es sämtlichen Sekundar- und Mittelschulen einer Energiestadt offen, ebenfalls die Auszeichnung «Energieschule» anzustreben.

Energiestadt ist Teil des Programms EnergieSchweiz
Das Qualitätslabel Energiestadt zeichnet Gemeinden aus, die den Weg eines nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen konsequent verfolgen. So haben seit 1991 rund 400 Städte und Gemeinden das Energiestadt-Label erhalten. Heute leben 4,5 Millionen Schweizerinnen und Schweizer in einer Energiestadt, mehr als die Hälfte der Bevölkerung. Energiestädte nutzen Energie effizient. Sie fördern erneuerbare Energien wie Wasserkraft und Solarwärme und gestalten den Verkehr umweltverträglich. Zudem sensibilisieren sie die Bewohner und die Wirtschaft für eine effiziente Energienutzung. Energiestadt ist Teil des Bundesprogramms EnergieSchweiz. Inhaber des Labels ist der Trägerverein Energiestadt, dem über 600 Gemeinden und Regionen angehören.

©Text: Toni Rütti, Redaktor ee-news.ch, Quelle: Kommunikation EnergieSchweiz für Gemeinden

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