Die Top 5 der Länder mit der klimaschädlichsten Stromproduktion sind – neben Bremen – die Braun- und Steinkohleländer Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Bremen, Brandenburg und das Saarland, trotz teilweise gleichzeitig hoher Ökostrommengen. ©Grafik: AEE

AEE: Braunkohle verursacht hohen CO2-Ausstoss trotz viel Strom aus Erneuerbaren

(AEE) Beim Blick auf die heutigen energiebedingten CO2-Emissionen wird deutlich, dass in Deutschland insbesondere in Braunkohleländern weiterhin viel Treibhausgas zur Stromproduktion ausgestossen wird, obgleich mehrere dieser Länder zugleich führend sind beim Ausbau erneuerbarer Energien.


Die deutschen Bundesländer sind beim Thema Klimaschutz insgesamt sehr erfolgreich: Seit 1990 konnten alle Länder ihren energiebedingten Treibhausgasausstoss deutlich reduzieren, wobei insbesondere die neuen Länder und Schleswig-Holstein grosse Beiträge geliefert haben. Das deutsche Treibhausgaskonto wird dabei von der Energiewirtschaft in den einzelnen Bundesländern in sehr unterschiedlichem Masse belastet. „Die Daten zeigen, dass erneuerbare Energien in Deutschland zwar deutlich emissionsmindernd wirken und weiter ausgebaut werden müssen. Für konsequenten Klimaschutz sollte jedoch gleichzeitig die Stromproduktion aus Braunkohle schrittweise zurückgefahren werden“ erläutert Philipp Vohrer, Geschäftsführer der deutschen Agentur für Erneuerbare Energien.

Die Hälfte der CO2-Einsparungen

Ein zentrales Motiv für die Energiewende – neben wirtschaftspolitischen Zielen und Gründen der Versorgungssicherheit – ist der Klimaschutz. Die bisherige deutsche Vorreiterrolle bei der Reduktion von CO2-Emissionen resultiert nicht zuletzt aus dem Ausbau von Windenergie, Photovoltaik und Co. Allein im Jahr 2013 haben die erneuerbaren Energien fast 150 Millionen Tonnen Treibhausgase eingespart, was etwa der Hälfte der gesamten deutschen Reduktionserfolge entspricht. „Gleichwohl stammt weiterhin der grösste und im Vergleich mit 1990 sogar leicht gewachsene Anteil an Emissionen aus dem Energiesektor. Hier müssen nun die Weichen für weitere Treibhausgasreduktionen gestellt werden“, so Vohrer weiter.

Nach aktuellen Daten des Länderarbeitskreises (LAK) Energiebilanzen konnten in fast allen Bundesländern die CO2-Emissionen aus dem Primärenergieverbrauch seit 1990 deutlich reduziert werden. Die stärksten Reduktionen haben die neuen Bundesländer durch Stilllegung oder Modernisierung alter Kraftwerke erreicht, aber auch durch den grösstenteils dynamischen Ausbau erneuerbarer Energien.

Themencluster „
Klimaschutz
Die im neuen Themencluster „Klimaschutz“ im AEE-Bundesländerportal Föderal Erneuerbar zusammengefassten Daten zeigen, dass Thüringen mit einem Rückgang der energiebedingten Emissionen um 63 Prozent (Stand: 2012) der Spitzenreiter ist, gefolgt von Sachsen mit minus 47 Prozent und Sachsen-Anhalt mit minus 45 Prozent. Aber auch westdeutsche Länder mit hohen Erneuerbare-Energien-Anteilen wie Schleswig-Holstein (-27 Prozent) und Niedersachsen (-14 Prozent, 2011) haben deutliche Emissionsminderungen erreicht. Doch ein Blick auf die spezifischen Emissionen der Stromerzeugung relativiert die bereits erreichte CO2-Reduktion: Die Top 5 der Länder mit der klimaschädlichsten Stromproduktion sind – neben Bremen – die Braun- und Steinkohleländer Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Bremen, Brandenburg und das Saarland, trotz teilweise gleichzeitig hoher Ökostrommengen. „Die Klimaschutzerfolge durch den Ausbau der Erneuerbaren werden durch die dauerhafte Weiternutzung der Kohle regelrecht konterkariert“, kritisiert Vohrer.

Themencluster Klimaschutz mit interaktiver Karte >>

Text: Deutsche Agentur Erneuerbare Energien

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