In seiner Stellungnahme versteckt sich das ENSI häufig hinter dem Gesetz bzw. den technischen Standards. Aber genau dies kritisieren die beiden Organisationen und fordern hier eine Klärung.

Studie "Risiko Altreaktoren Schweiz": ENSI weicht der Kritik weiterhin aus

(SES) Nach den Ereignissen in Fukushima wollten die Schweizerische Energie-Stiftung SES und Greenpeace wissen, wie es um die Sicherheit der alten AKW in der Schweiz wirklich steht. Sie beauftragten deshalb den ehemaligen technischen Leiter der deutschen Atomaufsicht, dipl. ing. Dieter Majer mit der Studie „Risiko Altreaktoren Schweiz“. Vor vier Monaten ist sie veröffentlicht worden.


Gestern publiziert das ENSI eine Stellungnahme zu dieser Studie (siehe ENSI >>) . Die Stellungnahme erweckt jedoch den Anschein, als ginge es dem ENSI nicht um Auseinandersetzung und Problemlösung:

- Das ENSI vermeidet tunlichst zu erwähnen, dass die Studie nicht von der SES und Greenpeace selbst verfasst worden ist, sondern von Dieter Majer, einem kompetenten, erfahrenen und international respektierten Experten.

- Jene technische Ungenauigkeiten, die heute vom ENSI teilweise kritisiert werden, sind das Resultat der nicht vorhandenen Kooperation des ENSI. Der Studienautor hatte vor der Veröffentlichung der Studie schriftlich beim ENSI und bei den Betreibern zahlreiche Anfragen gemacht, ohne auch nur ansatzweise eine Antwort erhalten zu haben.

- In seiner Stellungnahme versteckt sich das ENSI häufig hinter dem Gesetz bzw. den technischen Standards. Aber genau dies kritisieren die beiden Organisationen und fordern hier eine Klärung. Zum Beispiel wird wiederholt festgehalten, die Schweizer AKW würden dem Stand der Nachrüsttechnik entsprechen. Nur konnte das ENSI bisher nirgends glaubwürdig darstellen, wie es diesen Begriff interpretiert. 

Unfälle wie Fukushima vermeiden
SES und Greenpeace werden die Vorwürfe mit dem Studienautor genau abklären und zu gegebener Zeit darüber informieren. Die beiden Organisationen haben in Sachen Atomrisiken nur ein einziges Ziel: Diese richtig einzuschätzen und Unfälle wie in Fukushima zu verhindern. Die heutige Reaktion des ENSI ist besorgniserregend und gibt weiterhin keine Antwort auf unsere kritischen Fragen. Auch in Fukushima sind die kritischen Stimmen von den Behörden nicht ernst genommen worden und die Risiken verdrängt oder kleingerechnet. Das Ergebnis kennen wir!


Dieter Majer nimmt morgen, Dienstag 24. Juni,  in Brugg am “Beznau-Hearing” teil (Salzhaus Brugg, 13 bis 17.30 Uhr).


Text: Schweizerische Energie-Stiftung, Greenpeace Schweiz

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