Es wird davon ausgegangen, dass im angebohrten Malmkalk zwei bis drei durchlässige Zonen erschlossen wurden. Mit den anstehenden Produktionstests sollen nun weitere Informationen über die effektive Produktivität der Bohrung gewonnen werden. Bei diesen Tests wird Stickstoff ins Bohrloch geblasen. Der erzeugte Auftrieb fördert das Thermalwasser an die Oberfläche. Die ganzen Tests dauern bis ca. Ende Oktober, deren Auswertung wird die Fachleute über den Winter beschäftigen.
Seismizität nicht prognostizierbar
Seit Juli 2013 ist es immer wieder zu Mikrobeben gekommen, welche zu Unterbrüchen der Arbeiten geführt haben. Das Erdbeben vom 2. Oktober mit einer Magnitude von 2.0 war das stärkste Beben seither. An diesem Tag wurden keine Bohrarbeiten durchgeführt. Es ist daher möglich, dass es sich um ein statistisch zu erwartendes Nachbeben des Ereignisses im Sommer handelte. Es ist aber auch nicht auszuschliessen, dass das Beben durch die Arbeiten im September verur-sacht wurde. Diese Ungewissheit wird auch die Produktionstests begleiten. Es ist daher nicht auszuschliessen, dass die geplanten Tests angepasst oder abgebrochen werden. Ob das geplante Geothermie-Kraftwerk zu realisieren ist, werden die Testergebnisse zeigen. Abhängig von der Ergiebigkeit des Wassers, dem Verhalten des Erdgases, dem Ausmass des Reservoirs und dem seismischen Verhaltens im Zirkulationsbetrieb kann dieser Entscheid gefällt werden.
Bohrturm geht zurück
Anfangs November wird das Bohrloch konserviert und so verschlossen, dass die nötigen Kontrollen gemacht werden können und das Loch auch jederzeit wieder nutzbar ist. Wie ein mögliches Erschliessungskonzept unter den neuen Bedingungen aussieht, kann erst nach der Auswertung des Datenmaterials, das man sich von den Produktionstests erhofft, entschieden werden.
Präsentation anlässlich der Medienkonferenz vom 15. Oktober 2013 >>
Text: Stadt St. Gallen
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