Die 263 versammelten Delegierten der EBM genehmigten einstimmig den Jahresbericht sowie die Rechnung 2012, die mit einem Verlust von -158,6 (-185,7) Millionen Franken abschloss. Bild: EBM

EBM: Erhöht Zielsetzung für Erneuerbare auf 35%

(PM) Die 263 versammelten Delegierten der EBM genehmigten einstimmig den Jahresbericht sowie die Rechnung 2012, die mit einem Verlust von -158,6 (-185,7) Millionen Franken abschloss. Wie im Vorjahr ist dieses Ergebnis hauptsächlich durch die Alpiq beeinflusst. Für Überraschung sorgte die Entwicklung beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Weil das bisher anvisierte Zwischenziel für 2015 bereits überschritten wurde, hat der Verwaltungsrat dieses neu auf ehrgeizige 35 Prozent erhöht.


Die 115. Delegiertenversammlung der EBM zeigte deutlich auf, dass die Energiewende in der Positionierung und Entwicklung des Unternehmens einen bedeutenden Platz einnimmt. Bereits 1979 hat die EBM mit der damals eingeleiteten Strategie den Grundstein für eine nachhaltige Unternehmensführung gelegt. Seit anfangs dieses Jahres fokussiert sich die EBM auf die Kerngeschäftsfelder Netz, Energie, Wärme, Erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Damit wird die Stossrichtung der Energiestrategie des Bundesrats unterstützt. Durch langfristiges und profitables Wachstum soll insbesondere der Unternehmenswert weiter gesteigert und damit ein Beitrag zur regionalen Wertschöpfung geleistet werden.

Optimierte Unternehmensführung
«Derzeit befinde sich das Unternehmen mitten in einer Führungswende, mit geschärftem Blick auf die Strukturen, Prozesse und Kosten», hob Verwaltungsratspräsident Alex Kummer in seiner Präsidialadresse hervor. Mit einer optimierten Unternehmensführung und aktivem Kostenmanagement bei den Prozessen und Projekten sowie mit einer klaren Ausrichtung der Produkte und Dienstleistungen auf das Kerngeschäft soll die Effizienz erhöht und die Wettbewerbsfähigkeit weiterhin gesteigert werden. «Das ist nötiger denn je, denn die vor uns liegende Neuorientierung des schweizerischen Energiesystems wird erhebliche finanzielle Mittel erfordern» so Kummer weiter.



80 Prozent 2050
Der markante Ausbau der erneuerbaren Energien und die hohe Investitionstätigkeit dominierten auch das Geschäftsjahr 2012. Trotz finanziell schwierigem Umfeld ist es der EBM gelungen, ihrem Ziel, bis 2050 den Anteil an erneuerbaren Energien bei der Stromproduktion auf 80 Prozent zu erhöhen, einen weiteren Schritt näher zu kommen. Weil bereits im letzten Jahr das Zwischenziel deutlich überschritten wurde, hat der Verwaltungsrat beschlossen, den anvisierten Anteil an erneuerbaren Energien bis 2015 von bisher 25 Prozent neu auf ehrgeizige 35 Prozent zu erhöhen.

Umbau der Energieversorgung
Die Schweiz steht, wie viele andere Länder auch, vor einer enormen Herausforderung: der Energiewende. Das Ziel ist, den Anteil an erneuerbaren Energien am Energiemix signifikant zu erhöhen, die Energieeffizienz erheblich zu steigern und damit den Verbrauch zu senken, die Versorgungssicherheit jederzeit zu gewährleisten und die Energie insgesamt für alle erschwinglich zu halten. Zusammen mit der gleichzeitigen Marktöffnung besteht nun ein eigentlicher Spagat, in dem sich die Energieversorgungsunternehmen befinden. Zum einen braucht es finanzielle Mittel, um den Umbau der Energieversorgung zu sichern. Zum andern brechen durch das harte Umfeld der tiefen Strompreise in Europa und der berechtigten Forderung nach wettbewerbsfähigen tiefen Strompreisen für die Industrie und KMU-Betriebe die nötigen Margen weg. Demzufolge hob Dr. Conrad Ammann, CEO EBM, hervor, «dass die Stromversorgungsunternehmen nicht allein in der Lage sein werden, den Umbau der Energieversorgung aus eigenen Mitteln zu finanzieren. Es sind die Kundinnen und Kunden, welche zu guter Letzt die Mehrkosten tragen müssen».

Verlust aufgrund Alpiq Beteiligung
Die 263 versammelten Delegierten genehmigten einstimmig den Jahresbericht sowie die Rechnung 2012, die mit einem Verlust von -158,6 (-185,7) Millionen Franken abschloss. Wie im Vorjahr ist dieses Ergebnis hauptsächlich durch die Alpiq beeinflusst. Mit der Anwendung der Equity-Methode bewertet die EBM die Beteiligung an der Alpiq zum anteiligen Eigenkapital und weist den damit verbundenen Verlust mit -142,4 (-180,3) Mio. Franken im Finanzergebnis aus. CFO Cédric Christmann unterstrich, dass dies ein reiner Buchverlust sei und kein Geldabfluss zur Folge habe. Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) konnte gegenüber dem Vorjahr um 34,5 Prozent auf 20,5 Millionen Franken gesteigert werden. Bezogen auf den Umsatz (EBIT-Marge) sind dies 5,5 (Vorjahr 4,3) Prozent. Dem Verwaltungsrat wurde einstimmig Entlastung erteilt. Aus dem Gewinn der Genossenschaft wurden erneut zwei Million Franken dem EBM-Energiefonds zugeführt. Mit diesem unterstützt die EBM erfolgreich ihre Genossenschafter, die in erneuerbare Energien investieren oder Energie effizienter einsetzen wollen.

Fragen zur Transparenz
Der Bottminger Delegierte Ernst Bringold äusserte Kritik am Geschäftsbericht der EBM und war der Ansicht, dass dieser zu wenig transparent sei. Deshalb forderte er unter anderem detailliertere Informationen zu den Einzelabschlüssen der Tochtergesellschaften und einen Vergütungsbericht. Seine wie auch andere Fragen von Delegierten wurden allesamt beantwortet.

Wahlen in den Verwaltungsrat
Einstimmig erfolgten auch die Wiederwahlen der bisherigen Verwaltungsräte Dr. Helen Gianola-Lindlar (Himmelried), Peter A. Brandenberg (Kastanienbaum/Pfeffingen), Andreas Büttiker (Therwil), Martin Helfenstein (Titterten) und Nicole Nüssli-Kaiser (Allschwil). Sie wurden von den Delegierten für eine weitere Amtsperiode bis ins Jahr 2017 bestätigt.

Aufgrund der Neuwahl der Delegierten im Vorjahr, war die Amtsdauer aller Mitglieder des Büros DV abgelaufen. Zur Wiederwahl stellte sich der bisherige Hugo Holm, Birsfelden, welcher neu bis 2017 als Präsident gewählt wurde. An Stelle der nicht mehr zur Verfügung stehenden Dr. René Wiederkehr und Rudolf Nebel wählten die Delegierten einstimmig Heiner Schärrer aus Therwil zum Vizepräsidenten und Fabio Jeger aus Meltingen zum Aktuar.

An der Delegiertenversammlung wurde der Ende 2012 zurückgetretene VR-Präsident Dr. Alex Stebler verabschiedet und mit einem lang anhaltenden Applaus für sein grosses Engagement bedacht. In seiner Laudatio würdigte Alex Kummer die umfangreichen Verdienste von Stebler und dass er während seiner insgesamt 27 Jahren als Mitglied des EBM Verwaltungsrates, zuletzt während 6 Jahren als Präsident, die entscheidenden Weichenstellungen eingeleitet habe, damit die EBM für die kommenden Herausforderungen gut gerüstet sei und im Bereich erneuerbare Energien und Energieeffizienz auch künftig eine Vorreiterrolle einnehmen werde.

Text: EBM

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