Das in der Haustechnik tätige Familienunternehmen Tschantré hat nach fünfjähriger Teilnahme am Basler KMU-Modell die gesteckten Ziele schon erreicht. Bild: EnAW

Tschantré AG: Mit gutem Beispiel vorangehen

(PM) Das in der Haustechnik tätige Familienunternehmen hat nach fünfjähriger Teilnahme am Basler KMU-Modell die gesteckten Ziele schon erreicht. Nach der Haustechnik in den Firmengebäuden folgen jetzt Massnahmen an der Aussenhülle. Permanent optimiert wird die Fahrzeugflotte.


Heizung und Kälte, Klima und Lüftung sowie der Sanitärbereich, Schwimmbäder und Bewässerung sind die Geschäftsfelder der Tschantré AG. Das Haustechnik- Unternehmen mit 139 Mitarbeitenden gilt als Vorreiter in der Branche, was Energieeffizienzmassnahmen betrifft. Ihren Kunden präsentiert es dank grossem Knowhow und langjähriger Erfahrung energiesparende Lösungen und setzt diese auch um. Doch die Bestrebungen betreffen auch das eigene Haus. Marco Adamo, der zuständige KMU-Berater der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW), lobt das Unternehmen als besonders innovativ. Gestaunt hat er über das Tempo der erzielten Energieeinsparungen: «Innert der ersten fünf Jahre hat die Tschantré AG doppelt so viel eingespart, als wir in der Zielvereinbarung definiert haben.» Oder wie es Monika Veit, Leiterin Qualität, Umwelt und Arbeitssicherheit bei Tschantré formuliert: «Das Zehnjahresziel hatten wir schon nach zweieinhalb Jahren erreicht.»

Payback weniger als zwei Jahre
Bereits 2001 war man aufgrund der ISOUmweltzertifizierung 14001 erstmals mit der Thematik in Berührung gekommen, wie Geschäftsführer Dominik Tschon sagt. Noch einige Jahre früher, Anfang der 90er Jahre, schloss sich das Familienunternehmen dem Fernwärmenetz der Stadt Basel an. Seit 2008 nimmt die Tschantré AG, unterstützt von der EnAW und den Industriellen Werken Basel (IWB), am Basler KMU-Modell teil. Nach einem umfangreichen Check-up ergriff sie verschiedene Massnahmen. Die erste Grössere war die Dämmung sämtlicher nicht isolierter Rohrleitungen und Armaturen in der eigenen Haustechnik. Man investierte insgesamt rund 12 000 Franken und sparte mit dieser Massnahme bereits im ersten Jahr um die 40 000 Kilowattstunden thermische Energie ein. Insgesamt sei der Payback schon nach weniger als zwei Jahren erfolgt, sagt Veit. Etwas später wurde an der Dornacherstrasse die gesamte Mess-, Steuer- und Regeltechnik erneuert. «Durch diese Optimierungen senkten wir 2011 unsere Heizkosten im Vergleich zum Vorjahr massiv. Bereinigt um die Anzahl Heiztage resultierte konkret eine Senkung von 400 000 auf 240 000 Kilowattstunden», erklärt Veit. 2010 erfolgte die Erneuerung der Klimaanlage. Die alte Kältemaschine mit Wasserkühlung wurde durch eine zeitgemässe Anlage mit Luftrückgewinnung ersetzt, was den Wasserverbrauch gegen null senkte.


Umweltfreundliche Fahrzeugflotte
Nebst Strom und Wärme ist die Fahrzeugflotte bei Haustechnik-Unternehmen ein grosser Energieposten. Fünfzig Fahrzeuge sind bei der Tschantré AG täglich im Einsatz, 80 Prozent davon Lieferwagen. Schritt für Schritt wurde die Flotte umweltfreundlicher. «Unsere Lieferwagen fahren, weil es in diesem Bereich bislang noch keine wirklich vernünftige Alternative gibt, mit Diesel. Sie sind heute bis auf wenige Ausnahmen mit Russpartikelfiltern ausgestattet. Unsere Servicemonteure fahren nach Feierabend mit den Fahrzeugen nach Hause. Mit Elektrofahrzeugen hätten wir da schnell ein Reichweitenproblem», erklärt Veit. Bei den Personenwagen hingegen nutzt man inzwischen zwei Erdgasautos sowie als Büroauto ein Elektromobil. Sukzessive werden auch Fahrzeuge mit Hybrid-Antrieb angeschafft. «Wir müssen uns weiter verbessern, haben aber im Flottenmanagement doch schon an die 100 Tonnen CO2 kompensiert oder eingespart», so Veit.

Geht es um Elektromobilität, so sollte immer auch die Herkunft des Stromes zum Thema werden. Tschantré bezieht seit 2011 nicht nur zu 100 Prozent Ökostrom, sondern hat im letzten Sommer auf dem Firmendach auch eine Photovoltaikanlage mit einer Reflektorenfläche von 65 Quadratmetern montiert. Geschäftsführer Tschon: «Wir produzieren damit jährlich knapp 10 000 Kilowattstunden Strom, was für den Betrieb von drei Elektrofahrzeugen reichen würde.» Nach den ersten fünf Jahren im KMU-Modell zieht die Geschäftsleitung eine positive Bilanz. «Wir haben schon einiges erreicht, doch es muss weitergehen. In der dritten und vierten Massnahmenwelle folgen jetzt die Gebäudesubstanz erhaltende Massnahmen, die gleichzeitig Energiesparmassnahmen sind. Derzeit sanieren wir das Dach über unserer Vorfabrikation und Werkstatt», erklärt Geschäftsleitungsmitglied Veit. Viel Potenzial sieht man auch beim Energieverbrauch auf den Baustellen. «Das wird allerdings sehr anspruchsvoll», so Tschon.

Einsparungen

  • Erneuerung Mess- und Regeltechnik: 160 000 kWh/a
  • Isolierung Rohrleitungen und Armaturen: 40 000 kWh/a
  • Erneuerung der Fahrzeugflotte: 100 tCO2/a


Text: Energie-Agentur der Wirtschaft EnAW

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