Qualitativ hochwertige Hackschnitzel tragen Minderung von Emissionen bei. ©Foto: FNR/Dr.Hansen

Holzkessel: Verschärfte Emissionsanforderungen meistern

(FNR) Seit Januar 2015 gelten in Deutschland strengere Staub- und Kohlenmonoxid-Grenzwerte für neu in Betrieb genommene Pellet- und Hackschnitzelkessel. Gute Anlagen können diese Werte in den obligatorischen Schornsteinfegermessungen einhalten, sofern auch die Brennstoffqualität stimmt.


Wie Anlagenbetreiber – insbesondere von Hackschnitzelheizungen - eine hinreichende Qualität dauerhaft sicherstellen können, untersucht ein Vorhaben, das das deutsche Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) jetzt beim Deutschen Biomasse-Forschungszentrum (DBFZ) fördert. Dieses Projekt ist Teil eines grösseren Massnahmenbündels für qualitative Verbesserungen beim Heizen mit Holz.

Grenzwert einhalten
Staubemissionen von neu errichteten, automatisch beschickten Holz-Zentralheizungen dürfen bei der wiederkehrenden Überwachung durch Schornsteinfegermessungen einen Grenzwert von 20 mg Staub je m3 Abgas nicht überschreiten. Der Betreiber hat in jedem zweiten Jahr die Einhaltung dieser Anforderungen nachzuweisen. Für Scheitholzkessel treten die strengeren Staubgrenzwerte erst 2017 in Kraft.

Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit
Die Branche stellt sich dieser Herausforderung und sieht darin eine Chance zur Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit, da die Akzeptanz von modernen Biomasseanlagen mit besserer Effizienz und geringeren Emissionen steigt. Eine aktuelle Erhebung des Landesinnungsverbands für das Bayerische Kaminkehrerhandwerk ergab, dass die überwiegende Zahl neu in Betrieb genommener Pelletheizungen und viele neue Hackschnitzelheizungen die Anforderungen der 2. Stufe 1. BImSchV in Praxismessungen erfüllen können.

Mit den seit April 2015 deutlich verbesserten Förderkonditionen im Marktanreizprogramm (MAP) des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie haben sich auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Heizen mit Holz verbessert: Neben deutlich erhöhten Zuschüssen u. a. für Pellet- und Hackschnitzelkessel in Bestandsgebäuden werden im Rahmen der Innovationsförderung jetzt auch Biomasseanlagen mit Partikelabscheidern und Brennwerttechnik im Neubau gefördert. Informationen zum MAP bietet das deutsche Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle >>

Einsatz hochwertiger Brennstoffe
Da die Brennstoffqualität die Höhe der Staubemissionen eines Ofens bzw. Kessels massgeblich beeinflusst, haben es Betreiber selbst in der Hand, die Schadstoffemissionen durch den Einsatz hochwertiger Brennstoffe zu reduzieren und ihre Anlageneffizienz zu verbessern. Dazu erarbeitet das Deutsche Biomasseforschungs-Zentrum DBFZ jetzt einen Leitfaden, der Betreibern Informationen zur Herstellung bzw. Beschaffung besserer Brennstoffqualitäten und zur Einstellung ihrer Biomasseanlagen an die Hand geben soll (Förderkennzeichen 22002015).

Daneben fördert das BMEL eine Vielzahl weiterer Massnahmen zum Heizen mit Holz. Weitere aktuelle Projekte betreffen u. a.

  • die Schaffung eines Zertifizierungssystems für Holzhackschnitzel (Deutsches Pelletinstitut, Technologie- und Förderzentrum (TFZ), Förderkennzeichen 22025514, 22030314),
  • die Entwicklung eines Qualitätsmanagement-Systems für die Herstellung von Hackschnitzeln (Bundesverband Bioenergie, TFZ, DBFZ und Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen, Förderkennzeichen 22031814, 22035714, 22035814, 22005815)
  • die Weiterentwicklung eines Elektroabscheiders für Staubpartikel bis zur Praxisreife für Anlagen bis 200 kW (Karlsruhe Institut für Technologie, HDG Bavaria und CCA Carola Clean Air, Förderkennzeichen 22017814, 22034114, 22034214),
  • eine Sensor-gesteuerte Verbrennungsluftregelung (Hochschule Karlsruhe, Sick AG und DBFZ, Förderkennzeichen 22037214, 22032414, 22037314) und
  • die Optimierung von Hackschnitzelkleinfeuerungen (Hochschulen Hildesheim/Holzminden/Göttingen und Braunschweig/Wolfenbüttel, Förderkennzeichen 22018114, 22008015)

Weitere Informationen zu den einzelnen Projekten >>

Der Lenkungsausschuss Kleinfeuerungsanlagen >> in dem Wissenschaftler und Wirtschaftsbeteiligte der Biomassebranche sowie Vertreter der für Landwirtschaft, Energie und Umwelt zuständigen Bundesministerien mitarbeiten, koordiniert und begleitet diese Massnahmen.

Text: Deutsche Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR)

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