Kernpunkt ist die festgelegte Einspeisevergütung, welche sich je nach Anlagenkonzept in zwei Bereiche aufteilt: Für Kraft-Wärme-Kopplung aus Biomasse gilt ein Vergütungssatz von umgerechnet 5.8 US-Cent/kWh (ohne MwSt.). Für alle anderen Anlagen zur Stromerzeugung aus Biomasse wird das vietnamesische Ministerium für Industrie und Handel (MoIT) jährlich einen Tarif festsetzen, der auf Basis der vermiedenen Produktionskosten einer Kilowattstunde Strom aus importierter Kohle kalkuliert wird.
Steuerbefreiungen und reduzierte Steuern
Zusätzlich sollen u. a. Steuerbefreiungen bei der Einfuhr von anlagenspezifischen Betriebsmitteln und Rohstoffen, eine reduzierte Körperschaftssteuer sowie eine bevorzugte Behandlung bei der Vergabe von Nutzflächen Anreize für Investitionen in Biomasseprojekte setzen. Die beschlossenen Regularien sind sowohl für netzgekoppelte als auch netzunabhängige Anlagen gültig, wobei für Letztere die Vergütungssätze individuell zwischen den Investoren und den zuständigen staatlichen Stellen ausgehandelt werden.
Hiermit reagiert Vietnams Regierung auf die unzureichende Höhe des Stromabnahmepreises, der für Elektrizität aus Biomasse-Anlagen bisher etwa rund 4 US-Cent/kWh betrug. Der Einspeisetarif soll Investitionen in entsprechende Projekte attraktiv genug gestalten, so dass das grosse Potenzial an Ressourcen aus der Landwirtschaft und Agroindustrie wie Reisspelzen, Reisstroh, Zuckerrohr-Bagasse, Restholz, Kaffee- und Cashew-Hülsen energetisch genutzt werden kann.
Weitere Verordnungen zur Förderung der Stromproduktion aus Biogas und Siedlungsabfällen sind in Vorbereitung und werden in Kürze ebenfalls in Kraft treten.
Text: Deutsche Exportinitiative Erneuerbare Energien
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