Die deutsche Bundesregierung hat die Fördersätze für Solaranlagen im April dieses Jahres um bis zu 100 Prozent angehoben. ©Bild: BSW-Solar

Förderfähig sind Massnahmen im Zusammenhang mit der Neuinstallation einer Solarwärmeanlage, aber auch Schritte zur Optimierung einer bereits geförderten Anlage. ©Bild: Citrin Solar

BSW-Solar: 30 Prozent mehr Anträge für Solarwärmeanlagen

(bsw-solar) Das deutsche Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) verzeichnet in diesem Sommer ein deutlich gestiegenes Interesse nach Solarwärmeanlagen. Nach aktuellen Zahlen stieg die Zahl der Förderanträge in den Monaten Juni und Juli gegenüber dem Vorjahr um knapp 30 Prozent auf 5412 Anträge.


Die Ursachen für die kräftig angezogene Nachfrage sieht der deutsche Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) in der deutlichen Verbesserung der Förderkonditionen durch die deutsche Bundesregierung im Frühjahr dieses Jahres und in dem besonders sonnenreichen Sommer, der die Vorteile der Solarenergie eindrücklich demonstriere. Nach Informationen des BSW-Solar nutzen inzwischen bereits über zwei Millionen Haushalte und Betriebe in Deutschland Solarenergie für die Heizungsunterstützung oder Warmwasserbereitung.

Abwrackprämie für alte Heizkessel
Die Bundesregierung hat die Fördersätze für Solaranlagen im April dieses Jahres um bis zu 100 Prozent angehoben. Neben höheren Zuschüssen gibt es jetzt auch eine „Abwrackprämie“ für das Ausmustern alter Heizkessel. Der Verband rechnet in diesem Jahr vor dem Hintergrund verbesserter Zuschüsse mit einer Modernisierungswelle und einem weiteren Anziehen der Nachfrage.

„Der Umstieg auf Solarwärme war noch nie so attraktiv“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar in Berlin. „Immer mehr Menschen können jetzt ihren Traum von mehr Unabhängigkeit und Klimaschutz in den eigenen vier Wänden in die Tat umsetzen – für wenige tausend Euro und mit wenigen Quadratmetern unverschatteter Dachfläche.“ Körnig warnt jedoch: „Interessierte Verbraucher sollten ihr Vorhaben nicht auf die lange Bank schieben. Die Förderkonditionen wurden zwar deutlich verbessert, der Fördertopf ist aber limitiert.“

Wichtigste Verbesserungen
Die wichtigsten Verbesserungen der Förderung aus diesem Frühjahr nochmals im Überblick: Die Mindestförderung für Solarwärmeanlagen zur Heizungsunterstützung wurde auf 2‘000 Euro angehoben. Bei grösseren Anlagen mit einer Kollektorfläche von mehr als 14 Quadratmetern winken höhere Zuschüsse, weil die quadratmeterbezogene Förderung von bislang 90 Euro auf 140 Euro je Quadratmeter Kollektorfläche erhöht wurde. Wer die neue Solaranlage mit der Modernisierung einer Heizung verbindet, erhält zusätzliche Boni von einigen hundert Euro. Förderfähig sind jetzt zudem zahlreiche Massnahmen im Zusammenhang mit der Neuinstallation einer Solarwärmeanlage, aber auch Schritte zur Optimierung einer bereits in der Vergangenheit geförderten Anlage. Unter die förderfähigen Massnahmen fallen beispielsweise der Austausch von Heizkörpern durch Niedertemperaturheizkörper, der Einbau einer hocheffizienten Zirkulationspumpe, notwendige bauliche Massnahmen am Heiz- und Kesselraum, der Ausbau der Altheizung und deren Entsorgung.

Neu ist, dass auch die Errichtung einer Solaranlage auf Bestandsgebäuden bezuschusst wird, die ausschliesslich der Warmwasserbereitung dient. Die vom deutschen Bundesamt BAFA gewährten Zuschüsse aus dem sogenannten Marktanreizprogramm (MAP) betragen hier 50 Euro je angefangenem Quadratmeter Kollektorfläche, mindestens aber 500 Euro. Auch die Erweiterung bestehender Warmwasseranlagen wird gefördert. Im Neubau ist der Einsatz von EE-Wärme bereits seit 2009 vorgeschrieben. Hier werden nur besonders innovative Anwendungen oder hohe solare Deckungsraten in sogenannten Sonnenhäusern gefördert.

Attraktive Marktanreize
Ausführliche Informationen zur Solartechnik und qualifizierte Fachbetriebe finden Verbraucher über das herstellerunabhängige Informationsportal www.solartechnikberater.de. Auch Unternehmen und die Wohnungswirtschaft profitieren weiterhin von attraktiven Marktanreizen. Für die solartechnische Unterstützung von Prozesswärme winken Zuschüsse von 50 Prozent. Mittelständische Unternehmen erhalten einen Bonus.

Hintergrund
In Deutschland entfallen 83 Prozent des Energieverbrauchs im Haushalt auf die Bereiche Raumheizung und Warmwasser. Hier liegen besonders grosse Potenziale zur Kosteneinsparung. Insgesamt sind bundesweit mittlerweile mehr als 2 Millionen Solarwärmeanlagen in Betrieb.

Text: Deutscher Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar)

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