Text: Pelletsforum
Das Forum bietet den Akteuren der Pelletsbranche eine wichtige Informationsgrundlage, um im wachsenden Markt sichere Investitionsentscheidungen treffen zu können. ©Bild: Pelletsforum

14. Industrieforum Pellets: Holzpellets als Schlüssel zur Energiewende im Wärmemarkt

(PM) Aktuelle Krisen wie der Ukraine-Konflikt zeigen es: Deutschland sollte verstärkt auf erneuerbare Energien setzen – auch um seine Abhängigkeit von einigen wenigen Rohstofflieferanten zu verringern. Pellets sind dabei eine interessante Möglichkeit, die Energiewende im Wärmemarkt voranzutreiben. Das 14. Industrieforum Pellets und die ENplus-Konferenz vom 11. bis 12. Juni im Internationalen Congress Center München nehmen den wachsenden Markt in den Blick.


Auf dem internationalen Fachkongress diskutieren Branchenteilnehmer und Experten die weltweiten Marktentwicklungen und Technologietrends. Deutschland bezieht über ein Drittel seines Rohöls und Erdgases aus Russland. Insgesamt stammen 62 Prozent des in Deutschland verbrauchten Öls und 86 Prozent des Erdgases aus nur drei Lieferländern: neben Russland stammt ein Grossteil des Öls aus Norwegen und Grossbritannien und grössere Anteile des Erdgases aus den Niederlanden und Norwegen. Zu diesen Ergebnissen kam die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen 2014. Die Abhängigkeit von wenigen Lieferanten kann im Krisenfall, wie derzeit in der Ukraine, schnell zur Bedrohung für die Versorgungssicherheit werden. Denn durch die Abhängigkeit von vorhandenen Leitungen (Pipelines) kann im Ernstfall nicht ohne weiteres auf andere Lieferanten umgestellt werden. Auch eine Umstellung auf Flüssiggas würde den Ausbau der entsprechenden Infrastruktur voraussetzen und zu höheren Verbraucherpreisen führen.

Investitionskürzungen durch niedrigen Ölpreis
Ein weiteres Problem stellt der anhaltend niedrige Ölpreis dar. Er hat sich dem Forschungsbüro Energycomment zufolge seit Sommer 2014 halbiert und liegt derzeit knapp unter der Marke von 61 Dollar pro Barrel (159 Liter). Laut einer Analyse der Investmentbank Goldmann Sachs steige damit das Risiko einer globalen Ölpreiskrise. Denn der niedrige Preis verursache drastische Investitionskürzungen bei langfristig angelegten Förderprojekten, wodurch die Rohstoffversorgung noch anfälliger für kommende Krisen sei.

Pellets – die Alternative zu Öl oder Gas
Es bedarf somit dringend einer Energiewende. Eine mögliche Alternative zum Einsatz von Öl und Gas bei der Wärmeerzeugung sind Holzpellets. „Holz ist im Gegensatz zu den fossilen Rohstoffen nicht regional begrenzt, sondern weltweit verfügbar. Es wächst nach und seine Verbrennung ist CO2-neutral. In Deutschland werden Pellets zu 90 Prozent aus Sägereststoffen gewonnen. Auch ohne eine Steigerung des Holzeinschlags gibt es noch erhebliche Zuwachsmöglichkeiten am Wärmemarkt“, erklärt Martin Bentele, Geschäftsführer des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbands e.V (DEPV). Die Pelletsproduktion ist in Deutschland im Laufe der vergangenen zehn bis 15 Jahre kontinuierlich ausgebaut worden und besitzt heute eine Kapazität von 3.2 Millionen Tonnen. Weltweit waren laut dem Fachmagazin Bioenergy International 2014 insgesamt 818 Pelletswerke in 53 Ländern mit einer Kapazität von 55 Millionen Tonnen installiert. Vor allem die USA und Südostasien verzeichnen derzeit einen starken Zuwachs an Produktionsanlagen. Die tatsächliche Produktion weltweit lag 2014 laut Argus Media bei rund 27 Millionen Tonnen, wovon rund die Hälfte in Europa und fast ein Zehntel in Deutschland erzeugt wurde. Aber nicht nur die Produktionsmengen steigen, auch die Qualität der Herstellung wird laufend verbessert.

Den wachsenden Markt im Blick
Wie sich die Lage auf den Hauptabsatz- sowie auf vielversprechenden Zukunftsmärkten entwickelt, ist eines der Schwerpunktthemen auf dem 14. Industrieforum Pellets. Ausser auf Deutschland werfen Referenten einen Blick auf die Entwicklungen in Italien, Frankreich, Grossbritannien, Griechenland und den USA. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion erörtern führende Experten die aktuellen Trends und Entwicklungen auf dem europäischen Brennstoffmarkt. Damit liefert das Forum den Akteuren der Pelletsbranche eine wichtige Informationsgrundlage, um in dem kontinuierlich wachsenden Markt sichere Investitionsentscheidungen treffen zu können. Nicht nur die Märkte nimmt die Konferenz in den Blick, sondern auch aktuelle Branchenthemen: so geht es in mehreren Sessions auch um die Fragen, wie Pellets noch energieeffizienter produziert werden können oder wie sich neue gesetzliche Rahmenbedingungen auf die Branche auswirken.

Gemeinsam mit der ENplus-Konferenz bietet der internationale Fachkongress im ICM –Internationales Congress Center München vom 11. bis 12. Juni 2015 einen Überblick über das aktuelle Marktgeschehen sowie den technischen Fortschritt der Branche. Damit sind die Veranstaltungen eine zentrale Plattform für Wissensaustausch und Networking für Experten und Entscheidungsträger aus Industrie, Handel, Forschung, Dienstleistung und Politik. Beide Konferenzen finden parallel zur Intersolar Europe statt. So können sich Fachleute aus der internationalen Pelletsbranche noch stärker mit Verantwortlichen der Solarwirtschaft vernetzen. Pelletsheizungen und Solarthermieanlagen stellen eine beliebte Kombination im Wärmemarkt dar – ein Austausch der Branchen ist daher von grosser Bedeutung.

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