„Die Gespräche sind besser als erwartet, und die Fachleuchte erkundigen sich über unsere beiden Innovationen, die Radox SolarBox HM-Blue-Safety und die HM-Blue-AC“, Max Göldi, Product Unit Manager Solar bei Huber+Suhner. ©Bild: Huber+Suhner

Intersolar Standgespräch mit Huber+Suhner: neue noch smartere Solarboxen

(AN) Zwei neue Solarbox: eine, die über den Hauptschalter spannungs- und stromfrei geschaltet werden kann, und eine mit integriertem Wechselrichter, mit diesen Innovationen trat Huber+Suhner an der Intersolar auf (siehe ee-news.ch vom 16. Juni >>).


„Die Messe war besser, als wir erwartet hatten“, erklärte Max Göldi, Product Unit Manager Solar. Ein Gespräch vom 21. Juni am Stand von Huber+Suhner an der Intersolar Europe.

Herr Göldi, sind Sie zufrieden mit dem Verlauf der Messe?

„Die Gespräche sind besser als erwartet, und die Fachleuchte erkundigen sich über unsere beiden Innovationen, die Radox SolarBox HM-Blue-Safety und die HM-Blue-AC. Erstere erlaubt, die Module bei Wartungs- und Reparaturarbeiten über den Wartungsschalter spannnungs- und stromfrei zu schalten. Das ist u.a. in Brandfällen von grossem Vorteil, da die Feuerwehrleute so sicherer arbeiten können. Die HM-Blue-AC hat einen integrierten Wechselrichter, der es erlaubt, den Gleichstrom direkt am Modul in Wechselstrom umzuwandeln.

Wird mit der
HM-Blue-Safety auch das Explosionsrisiko bei Überflutungen in kleinen geschlossenen Räumen mit Wechselrichtern beseitigt?
Ja, im Notfall wird jedes einzelne Modul freigeschaltet. Damit ist die ganze Anlage im Gebäude strom- und spannungfrei.


Der Anlagebau wird sich stärker auf Gebäude verlagern.Kommt Ihr neues Produkt HM-Blue-AC diesem Trend entgegen?
Ja, die Lösung ist für Anlagen bis, sagen wir mal 75 Kilowatt Leistung geeignet. Die Module können einfach zusammengesteckt werden, das geht schneller. Und da sie nicht in Serie geschaltet sind, fällt es auch weniger ins Gewicht, wenn ein Modul vorrübergehend mal nicht richtig oder gar nicht funktionieren sollte. Zudem können Module unterschiedlicher Leistung und Hersteller miteinander verbunden werden. Und die Anlage kann erweitert werden, ohne dass sie ganz neu berechnet und ausgelegt werden muss. Theoretisch kann eine solche Anlage direkt ans Hausstromnetz angeschlossen werden. Aber eine solche Lösung ist heute noch in keiner Verordnung vorgesehen, weil der Ansatz neu ist. Mit geringem Aufwand kann der Elektriker die Anlage in bestehende Hausinstallationen integrieren. Dadurch wird eine sichere Funktion gewährleistet und zu viel produzierter Strom kann ins Netz eingespiesen werden.

Sin
d schon Module mit diesen neuen Solarboxen auf dem Markt?
Nein, die kommen erste anfangs 2014 auf den Markt. Bis Ende Jahr sind die fertig entwickelten Produkte noch im Testbetrieb, danach werden sie für den Markt produziert.

Huber+Suhner
hat in Changzhou eine Fabrik mit integrierter Solarbox- und Kabelproduktion aufgebaut. Wie gehen die Arbeiten voran?
Die Fabrik haben wir im Mai eingeweiht. Die Produktion wurde inzwischen aufgenommen. Die Kabelproduktion ist noch nicht ganz fertig, aber auch dort wird es nicht mehr lange dauern, bis wir in Produktion gehen.

Über welche Leistungen verfügen Sie am neuen Standort in China, für Solarboxen und Kabel?

Anlagenkapazität ist genügend vorhanden, um auch grössere Schwankungen im Markt abzudecken.

Ist das ein
erster Schritt zur Auslagerung der gesamten Produktion nach China?
Auf keinen Fall, Huber+Suhner entwickelt Smart Electronic weiterhin in Europa. Weltweit fertigen wir unsere Produkte in den grössten Märkten möglichst vor Ort, auch aus logistischen Gründen. Und China ist nun mit rund 80 Prozent des Modulmarkts ein wichtiger Markt. Es ist also ein wichtiger Schritt, dort zu produzieren.

Ist es auch ein Kostenvorteil?

Unsere Produktion, seien es Solarboxen, Kabel oder Fiberoptik, ist hoch automatisiert. Anlagen und Energiekosten sind in China ebenso teuer wie in Europa. Die tieferen Personalkosten bringen sicher Vorteile, fallen aber bei den meisten Produkten nicht so stark ins Gewicht.

Zurück zur Messe,
sie ist kleiner geworden, doch die Stimmung scheint gut. Wie ist ihr Eindruck?
Der Solarmarkt hat sich verändert, die Goldgräberstimmung ist vorbei. Die Intersolar Europe ist nun eine richtige Industriemesse, an der realistische, seriöse Gespräche geführt werden. Leider ist der Markt immer noch politisch sehr unberechenbar, wenn wir an die Modulstrafzölle und die Einspeisevergütungen denken.

Wird sich der Markt, wenn dereinst die Einspeisevergütungen wegfallen, normalisieren?

Sicher, davon ist auszugehen. Aber die nächsten ein bis zwei Jahre werden noch sehr anspruchsvoll bleiben. Erst dann werden wir zu einem stabilen Markt finden.

Wie sehen
Sie den Hype rund um die Speichersysteme?
Es ist ein guter Trend, Speichersysteme helfen die dezentrale Energieversorgung - d.h. den Strom dort zu produzieren, wo er verbraucht wird - weiter voranzutreiben. Das war übrigens neben der nachhaltigen Energieversorgung ein Hauptziel der Solarpioniere.

©Interview: Anita Niederhäusern, leitende Redaktorin ee-news.ch

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