Das Land am Bosporus will 20 GW Windenergie-Leistung bis 2023 installieren ©Bild: EE-SH

Türkei: Exportmarkt für Erneuerbare – Windkraft im Fokus

(PM) Die Türkei verfolgt ehrgeizige Ziele beim Ausbau der Windkraft-Nutzung: 20 Gigawatt Leistung will sie bis 2023 installiert haben. Bisher sind es knapp fünf Gigawatt. Frank Kaiser von der deutsch-türkischen Industrie- und Handelskammer warb für ein Engagement in dem Land am Bosporus. Auch wenn die jüngsten Anschläge traurig stimmten, sei die Wirtschaft stabil.


„Das Wirtschaftswachstum liegt seit 2012 bei zwei bei vier Prozent. Der Windkraftzubau wird in den nächsten Jahren bei ein bis zwei Gigawatt liegen. Damit bleibt die Energiebranche die wichtigste in der Türkei“, so Kaiser.

Drei Netzwerkagenturen hatten gemeinsam einen Türkei-Workshop für Unternehmen der Windenergie-Branche aus Hamburg und Schleswig-Holstein organisiert: das Enterprise Europe Network Hamburg/ Schleswig-Holstein, des Erneuerbare-Energien-Cluster Hamburg (EEHH) und die Netzwerkagentur Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein (EE.SH). „Die Türkei gehört aufgrund ihrer Ausbauziele und ihrer stabilen ökonomischen und rechtlichen Rahmenbedingungen zu den zehn wichtigsten Onshore-Windenergie-Märkten im globalen Vergleich“, bekräftigte EEHH-Geschäftsführer Jan Rispens. Sein schleswig-holsteinischer Kollege Martin Kopp ergänzte: „Da der deutsche Markt durch die Einführung von Ausschreibungen kleiner und risikoreicher wird, wollen wir unsere regionalen Firmen verstärkt bei der Erschliessung neuer Märkte unterstützen.“

Genehmigungsprozess beschleunigt
Für den Markteintritt empfahl der international tätige Unternehmensberater Philip Totaro (Totaro & Associates) Kooperationen vor Ort (Partnerships). Diese seien in allen Bereichen der Wertschöpfungskette von der Finanzierung bis hin zur Lieferung der Anlagen-Komponenten möglich und würden im Rahmen von Local-Content-Bestimmungen gefördert. Der Erwerb der nötigen Genehmigungen habe sich bis vor kurzem über Jahre hingezogen, weil Anträge an verschiedene Behörden nötig waren. Doch in jüngster Zeit werde dieser Prozess zentralisiert und damit beschleunigt. Ein grosses Potenzial sieht Totaro vor allem für Schwachwind-Turbinen an Land und für Near-Shore-Projekte im Mittelmeer, im Marmara- und im Schwarzen Meer. Viele Unternehmen nutzten ausserdem bereits jetzt die Türkei als Basis für den Export in den osteuropäischen und den Nahost-Markt.

Auf Fördermöglichkeiten wies Jenny Dümon, Projektleiterin des Enterprise Europe Network, hin. „Schleswig-Holstein bietet seit 2016 das Förderprogramm INT zur Internationalisierung von kleinen und mittleren Unternehmen und Markterschliessung im Ausland. Gefördert werden Messeteilnahmen im Ausland und die Beratungsleistungen von externen Institutionen, zum Beispiel bei der Erstellung von Marktanalysen. Damit können wir unsere Firmen im Norden auch beim Eintritt in den türkischen Markt unterstützen.“

Text: Netzwerkagentur Erneuerbare Energiesn Schleswig-Holstein (EE-SH)

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