Die Entsiegelung schafft wieder Platz für die Natur. ©Bild: Prokon

Prokon: Flugplatz im Gegenzug für Windparkbau entsiegelt

(PM) Wenngleich das Ziel des Windparkbaus die umweltfreundliche Erzeugung von Strom ist, bedeutet er doch auch – wie bei jedem Bauwerk – einen Eingriff in die Natur. Die deutsche Gesetzgebung schreibt daher vor, dass für Flächen, die durch den Bau eines Windparks genutzt werden, sogenannte Ausgleichs- und Ersatzmassnahmen (kurz A&E-Massnahmen) erfolgen müssen.


Die Flächen, die der Natur für die einzelnen Windanlagenstandorte mit Fundamenten und Zuwegungen entzogen werden, müssen an anderer Stelle durch für die Umwelt förderliche Massnahmen ausgeglichen werden. Hierbei kann mit Kosten von 40‘000 bis 140‘000 Euro pro Anlagenstandort gerechnet werden.

Ungewöhnliche A&E-Massnahme
Solche A&E-Massnahmen führt Prokon seit jeher im Rahmen der Projektierung von neuen Windparks durch. A&E-Massnahmen können z. B. die Renaturierung von Bachläufen, die Förderung von Flora und Fauna in kleinen Biotopen oder auch die Umwidmung von extensiv genutzten Landwirtschaftsflächen in Grünland sein. Für den geplanten Windpark Kossdorf III in Brandenburg setzt Prokon derzeit eine auch ungewöhnliche A&E-Massnahme um. Der ehemalige Militärflugplatz Falkenberg-Lönnewitz, ca. 90 km südlich von Berlin, wird teilweise zurückgebaut. War der Fliegerhorst in den 1990er Jahren ohne weitere Nutzung, liess sich schliesslich Gewerbe und Industrie auf einem Teil des Geländes nieder. Seit 2000 dient er noch als Sonderlandeplatz und seit 2012 als Solarparkfläche. Im Mai 2015 wurde nun mit schwerem Gerät im Auftrag von Prokon begonnen, fast 32‘000 m² Asphalt der alten Start- und Landebahnen abzutragen.

Platz für die Natur
Das Besondere an der Aktion ist der Recycling-Aspekt. Das gewonnene Abbruchmaterial wird einen Grossteil des Bedarfes an Schotter für den Bau der Zuwegungen und Kranstellflächen des Windparks Kossdorf III decken und damit wieder verwendet. Der Bau der Fundamente soll im Frühjahr 2016 begonnen werden, sodass zur Mitte des Jahres die Inbetriebnahme der ersten drei neuen Anlagen mit insgesamt knapp 10 Megawatt Leistung planmässig erfolgen kann. Die Entsiegelung schafft wieder Platz für die Natur und so werden aus einer alten Landebahn neue Wege und Stellflächen für Windenergieanlagen – eine Win win-Situation für die Renaturierung und die Erneuerbaren Energien.

Text: Prokon

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