Bis Ende 2020 findet in Deutschland der sogenannte „Grosse Feldtest“ statt, bei dem die Leistungsfähigkeit des Systems im konkreten Einsatz bei mehreren tausend Kunden evaluiert und Interoperabilität weiterentwickelt wird. Bild: VDE|FNN

VDE: Standardisierung für intelligente Messsystem – Pflicht für Kunden mit Jahresstromverbrauch von 6000 bis 100‘000kWh

(PM) Das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat in seiner Marktanalyse die technische Möglichkeit nach Paragraf 30 Messstellenbetriebsgesetz festgestellt und damit die sogenannte „Markterklärung“ für intelligente Messsysteme vorgelegt. Die Folge: Jetzt startet in Deutschland der verpflichtende Einbau intelligenter Messsysteme bei Kunden mit einem Jahresstromverbrauch zwischen 6000 und 100‘000 Kilowattstunden.


Das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (VDE|FNN) begrüsst diesen Startschuss. Vorstandsvorsitzender Dr. Stefan Küppers betont: „Wir stehen erst am Anfang auf dem Weg zu einer interoperablen Plattform, die die markt- und netzorientierte Integration von dezentralen Erzeugungsanlagen, Speichern und steuerbaren Lasten ermöglicht.“ Bis Ende 2020 findet der sogenannte „Grosse Feldtest“ statt, bei dem die Leistungsfähigkeit des Systems im konkreten Einsatz bei mehreren tausend Kunden evaluiert und Interoperabilität weiterentwickelt wird.

Nötige Flexibilität ins System bringen
Vor allem die steigende Zahl von dezentralen Erzeugungsanlagen und neuen Verbrauchern, wie etwa Elektromobilität und Wärmepumpen, fordern das Energiesystem heraus. Die sichere Steuerung von Anlagen über die Kommunikationsplattform soll die nötige Flexibilität ins System bringen und zusätzlichen Netzausbau im Mittel- und Niederspannungsnetz reduzieren. Küppers erklärt: „Wir müssen die Steuerfunktion und andere Anwendungen über die Plattform schnell für Kunden und Anwender attraktiv und effizient nutzbar machen. Hier sind Politik und Behörden gefragt, über den Mehrwert der Kommunikationsplattform aufzuklären und konkrete Massnahmen für den vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) vorgelegten „Fahrplan zur weiteren Digitalisierung der Energiewende“ zu planen.

Besser koordinieren
VDE|FNN-Vorstandsvorsitzender Dr. Stefan Küppers unterstreicht ausserdem, dass ein ganzheitliches Projektmanagement zunehmend wichtiger wird: „Dennoch muss die technische und die regulatorische Entwicklung der Kommunikationsplattform noch stärker verzahnt und die Schritte von der Startlösung bis zum konkreten Nutzen besser koordiniert werden.“

„Grosser Feldtest“
VDE|FNN treibt als technischer Regelsetzer die Weiterentwicklung der Kommunikationsplattform voran: Zum einem unterstützt VDE|FNN eine möglichst reibungslose Umsetzung und beschreibt zum Beispiel Prozesse von der Beschaffung über die Installation bis zur Entsorgung. Zum anderen werden durch den grössten branchenweiten Praxistest die Standardisierung von Geräten und Prozessen weiterentwickelt. Bis Ende 2020 findet der sogenannte „Grosse Feldtest“ statt, bei dem die Leistungsfähigkeit des Systems im konkreten Einsatz bei mehreren tausend Kunden evaluiert und Interoperabilität weiterentwickelt wird. Wie in den vorherigen Stufen des Tests werden auch im grossen Feldtest die Geräte unterschiedlicher Hersteller kombiniert. Sie müssen problemlos miteinander funktionieren und austauschbar sein.

Text: VDE|FNN

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