Die Errichtung der elf Fundamente für den Windpark Aberdeen Bay hat jetzt begonnen und erfolgt durch den Schwimmkran Asian Hercules III. ©Bild: Vattenfall

Aberdeen Bay wird als erster Offshore-Windpark komplett mit „Suction-Bucket“-Technik errichtet. Der Einsatz der Saugeimer-Fundamente vermeidet Belastung durch Unterwasserschall. ©Bild: Vattenfall

Vattenfall: Errichtet Saugeimer-Fundamente für Offshore-Windpark vor Schottland

(ee-news.ch) Premiere vor der Küste Schottlands: Erstmals errichtet Vattenfall einen kompletten Offshore-Windpark auf Stahlfundamenten, die mit Hilfe der so genannten Suction-Bucket-Technologie im Meeresboden verankert werden. Die Errichtung der elf Fundamente für den Windpark Aberdeen Bay hat jetzt begonnen und erfolgt durch den Schwimmkran Asian Hercules III.


Die Jacket-Fundamente inklusive der Saugeimer sind jeweils bis zu 80 Meter hoch und wiegen bis zu 1800 Tonnen je Fundament. Zusammen bringen die Fundamente ein Gewicht auf die Waage, das etwa 10 Boeing 747 entspricht.

Fundamente saugen sich fest
Vattenfall setzt die geräuscharme Saugeimer-Technologie, die aus der Öl- und Gasindustrie stammt, jetzt erstmals im kommerziellen Massstab für einen Offshore-Windpark ein. Die Jacket-Fundamente, die auf riesigen, bis zu 13 Meter hohen, umgedrehten Eimern stehen, werden zunächst auf dem Meeresboden (in Wassertiefen von 19 bis 32 Meter) abgestellt. Anschliessend wird das Wasser aus den Eimern herausgepumpt (siehe Grafik). Durch das Gewicht der Fundamente und den Wasserdruck saugen sich die Fundamente dann im Meeresboden fest. Pro Eimer müssen bis zu eine Million Liter Wasser abgepumpt werden, was in etwa dem Volumen von 4000 gut gefüllten Badewannen entspricht. Die Fundamente lassen sich einfach zurückbauen: Beim Rückbau werden die Eimer wieder mit Wasser gefüllt.

Die Errichtung der Suction-Bucket-Fundamente erfolgtäuschlos, das bringt deutliche Verbesserungen für die Meeresumwelt beim Bau solcher Projekte. Bei der bislang gängigen Errichtung von Offshore-Windenergieanlagen werden häufig bis zu 70 Meter lange Stahlzylinder, so genannte Monopiles, als Fundamente für die Turbinen in den Meeresboden gerammt. Hierdurch entstehen zeitweise Schallemissionen, auf die Meeressäuger empfindlich reagieren. Die Schallemissionen werden mit Hilfe aufwendiger Verfahren wie beispielsweise dem Blasenschleier minimiert.

Offshore-Windpark Aberdeen Bay
Der Offshore-Windpark Aberdeen Bay hat eine installierte Leistung von insgesamt 92.4 Megawatt (MW). Zum Einsatz kommen 11 Windenergieanlagen der neuesten Baureihe mit der Leistung von 8.4 MW je Turbine. Vattenfall erwartet eine durchschnittliche jährliche Stromproduktion von mehr als 300 Gigawattstunden (GWh). Neben den neuen Gründungsstrukturen wird der in Aberdeen Bay erzeugte Strom auch erstmals über 66-kV-Seekabel gesammelt und an Land transportiert. Im Vergleich zu der bisher eingesetzten 33-kV-Technologie lassen sich dadurch Übertragungsverluste verringern.

Text: ee-news.ch, Quelle: Vattenfall GmbH

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