Während sich die Pelletpreise im November gegenüber Oktober stabilisieren, beträgt der Anstieg gegenüber November 2021 rund 83%. Bild: Pelletpreis.ch

Gas war im Oktober 30% teurer als Pellets, Heizöl 13%. Bild: pelletpreis.ch

Pelletpreis.ch: Preise bewegen sich seitwärts – deutlicher Preisvorteil gegenüber Gas und Heizöl

(PM) Der deutliche Anstieg der Pelletpreise scheint zumindest vorübergehend gebremst: Mit einem Preis von durchschnittlich CHF 666.00 pro Tonne* beträgt der Anstieg gegenüber Oktober lediglich CHF 4.70 pro Tonne. Gegenüber November 2021 hat sich der Preis jedoch um knapp 84% erhöht. Wer aufgrund einer schlechten Gebäudesubstanz einen hohen Heizenergiebedarf hat, ist doppelt vom Preisanstieg betroffen. Weit mehr als jene, die Wohnungen oder Gebäude beheizen, die neusten Baustandards entsprechen. (Texte en français >>)


Mit einem Preis von 15.27 Rp. pro Kilowattstunde war Heizöl im Oktober immer noch 13% teurer als Pellets mit 13.5 Rp. pro Kilowattstunde. Gas war mit 17.44 Rp. pro Kilowattstunde sogar knapp 30% teurer. Nicht zu vergessen, dass Pellets klimaneutral sind und es sich um einen einheimischen, nachwachsenden Rohstoff handelt, selbst dann, wenn er aus Österreich oder Deutschland stammt.

Auch Strom wird teurer
Auch Elektroheizungen werden aufgrund der historisch hohen Strompreise zur Altlast. Hinzu kommt, dass zum Beispiel der Energieversorger BKW die Nachttarife ab nächstem Jahr abschafft, wodurch sich gerade Elektrospeicherheizungen erheblich verteuern. Weitere Energieversorger werden folgen. Auch Warmwasser aus Elektroboilern, die nicht mit Solarstrom vom eigenen Dach gespiesen werden, wird sich deutlich verteuern.

Schmerzlicher Anstieg
Der Preisanstieg ist für viele Menschen schmerzlich und schmälert das Ferienbudget oder gar die Ausgaben für den täglichen Bedarf. Daher wäre eine schnelle Sanierung von bestehenden Gebäuden angesagt. Doch gerade diese ist ins Stocken geraten angesichts der hohen Preise oder auch schlicht deswegen, weil die Produkte am Markt nicht verfügbar sind oder die passenden Handwerksleute für einen Heizungsersatz und eine bessere Dämmung fehlen.

Sprunghaft steigende Nachfrage
Der extreme Preisanstieg innerhalb eines Jahres ist der sprunghaft erhöhten Nachfrage nach Pelletheizungen und damit einhergehend der Nachfrage nach Holzpresslingen geschuldet. Einerseits gibt es Kantone, die bereits eine Heizlösung mit erneuerbaren Energien im Gesetz festgeschrieben haben, andererseits sind auch die Preise für Heizöl und Gas deutlich angestiegen. Zudem ist die Versorgung mit fossilen Brennstoffen unsicher geworden, sodass sich immer mehr Menschen von fossilen Heizlösungen abwenden.

Erhebliche Kostensteigerung bei Produktion und Vertrieb
Verursacht werden die deutlich höheren Pelletpreise auch durch die erhebliche Kostensteigerung bei der Produktion und Anlieferung von Pellets aufgrund hoher Strompreise für Pelletwerke sowie hoher Spritpreise bei der Lieferung. Gleichzeitig ist der Preis für Sägenebenprodukte, Hauptrohstoff für Pellets europaweit gestiegen.

Engpass vermeiden
Da die Branchenverbände bereits im Frühsommer und pelletpreis.ch bereits im Mai geraten hatten, die Pelletlager so rasch wie möglich zu füllen, wurde der Preisanstieg wohl zusätzlich befeuert. Auch wir haben bereits im Mai dazu aufgerufen (siehe Preiskommentar vom 24. Mai 22 >>). Doch angesichts der stetig neu hinzukommenden Pelletheizungen war dies sinnvoll, denn damit konnte in diesem Herbst ein Engpass beim Befüllen der Lager vermieden werden.

*Alle Preise: Durchschnittpreis pro Tonne inkl. MWST und Lieferung

Text: Anita Niederhäusern, Herausgeberin pelletpreis.ch und ee-news.ch

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