Die Ergebnisse haben das deutsche Bundesamt für Naturschutz (BfN), das Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende (KNE) und die Fachagentur Windenergie an Land (FA Wind) jetzt gemeinsam veröffentlicht. Die Publikation gibt einen Überblick über den aktuellen Entwicklungsstand, bestehende Herausforderungen und liefert zugleich erste Antworten, um den Prozess der Anerkennung und Einführung von solchen Systemen zur Minderung von Vogelkollisionen zu begleiten und zu unterstützen, erläutert BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel.
Erkennung und Reaktion müssen zuverlässig sein
Seit 2017 habe man die Entwicklung der Technik zur Erfassung und Erkennung von Vögeln im Luftraum verfolgt, so KNE-Direktor Torsten Raynal-Ehrke. Mit den neuartigen Kamera- oder Radarsystemen könne der Luftraum um eine Anlage observiert werden. Komme eine kollisionsgefährdete Art der Windenergieanlage gefährlich zu nahe, könne diese Anlage vorübergehend abgeschaltet werden. Die Erkennung der Vogelart und die Reaktion der Anlage darauf müssten allerdings zuverlässig sein.
Damit die neuen Systeme zur Vermeidung und Minderung von Vogelkollisionen eingeführt werden können, sind eine Reihe von fachlichen, juristischen und wirtschaftlichen Fragen zu beantworten. Diese wurden in der Publikation auf Basis des aktuellen Kenntnisstandes systematisch zusammengetragen. Daher kann diese Zusammenstellung als Grundlage für die weitere Diskussion der fachlichen Anforderungen und für die weiteren Schritte zur Einführung der Systeme in die Praxis dienen. Technisch-wirtschaftliche Aspekte sowie Fragen zur Umsetzung bei den unterschiedlichsten Projekt- bzw. Standortkonstellationen sind, teilweise durch Einzelfallprüfungen, noch zu beantworten. Die offenen Fragen und Anforderungen werden derzeit mit einem Kreis von Expertinnen und Experten im Rahmen der BfN/KNE-Workshopreihe ‚Anforderungen an technische Überwachungs- und Abschaltsysteme an Windenergieanlagen‘ diskutiert. Die Ergebnisse werden in die Fortschreibung der Publikation einfliessen.
Naturschutz und Erneuerbare
Wertvolle Erfahrungen zu unterschiedlichen Systemen werden aktuell auch durch Forschungsprojekte, etwa ‚Natforwinsent‘ im Rahmen des Forschungsschwerpunktes Naturschutz und erneuerbare Energien gesammelt. Diese Forschungen werden ergänzt durch Erprobungen in der Praxis durch Hersteller und Betreiber, indem Vogelbeobachtungen und Leistungsmerkmale der Systeme an verschiedenen Standorten in Deutschland verglichen werden. Die vielfältigen Teilergebnisse sollen in den kommenden ca. zwei Jahren schrittweise zusammengeführt werden.
Technische Systeme zur Minderung von Vogelkollisionen an Windenergieanlagen. – Entwicklungsstand und Fragestellungen >>
Text: ee-news.ch, Quelle: Deutsches Bundesamt für Naturschutz (BfN)
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