Grundsteinlegung für den Windpark Klettwitz 2. Die Sandböden könnten in Verbindung mit Grundwasser in Bewegung geraten. Bis zu 90 Meter tief vorgetriebene Gestänge und Bodenverdichtungen sichern die Fundamente. ©Bild: Enercity

Frischer Wind im Braunkohlerevier Lausitz: Enercity errichtet neuen Windpark mit bringt frischen Wind in die Lausitz

(ee-news.ch) Der Ausbau der Onshore-Windkraft kommt in Deutschland kaum noch voran. Entgegen diesem Trend errichtet Enercity inmitten des Braunkohlereviers der Lausitz im brandenburgischen Klettwitz einen neuen Windpark. Zehn neue Windkraftanlagen werten den Standort weiter auf, der mit über 50 Anlagen in den 1990er Jahren einer der ersten grossen Onshore-Windparks in Europa war. Am 15. August wurde der Grundstein für das neue Projekt gelegt.


Auf ehemaligem Braunkohleabraum entstehen mit dem Windpark Klettwitz 2.2 bis Februar 2020 weitere zehn Windkraftanlagen (Vestas Typ V117) mit einer Gesamtnennleistung von 33 MW und 141.5 Meter Nabenhöhe. Fünf davon werden bereits bis Ende 2019 in Betrieb genommen. Der Enercity-Anlagenbestand umfasst derzeit Windpark Klettwitz 2.1 mit fünf Vestas V-112 Anlagen, zwei Vestas V-90 sowie sechs Vestas V-66. Die Bodenverhältnisse auf Braunkohlehalden erfordern besondere Expertise für die Schaffung tragfähiger Fundamente.

Neue Perspektive
Nach Abschluss der Bauphase von Klettwitz 2.2 sind ab Februar 2020 insgesamt 53.5 MW Nennleistung in Betrieb. Die prognostizierten 140 Millionen Kilowattstunden pro Jahr würden ausreichen, um rund 37‘000 Haushalte zu versorgen. Mit dem Projekt legt das Enercity-Windportfolio um rund 10 Prozent zu. Ohne die Wiedervereinigung Deutschlands wäre der Schipkauer Ortsteil Klettwitz vom Braunkohletagebau verschluckt worden. „Die Windenergienutzung hat unserer Gemeinde eine neue Perspektive gegeben und diese bringt uns Wertschöpfung, Arbeitsplätze und Gewerbesteuern“, betont Klaus Prietzel, Bürgermeister der Gemeinde Schipkau in Süd-Brandenburg.

Extrembedingungen für Windkraftanlagen
Die Abraumhalden stellen wie Deponie- oder Tagebauflächen Extrembedingungen für Windkraftanlagen dar. Sie können an diesen Stellen aufgrund der Bodenbeschaffenheit nicht einfach aufgestellt werden. Denn die Sandböden könnten in Verbindung mit Grundwasser in Bewegung geraten, betont Grünhagen, Geschäftsführer von Enercity. Bis zu 90 Meter tief vorgetriebene Gestänge und Bodenverdichtungen sichern die Fundamente. Dieses Know how könnte enercity in weitere stillgelegte Braunkohleflächen einbringen.

In den nächsten zehn Jahren will Enercity seine Windstromproduktion von derzeit 560 GWh auf bis zu 2000 GWh ausbauen. Damit würde sich der aktuelle Enercity-Windanlagenbestand mit rund 340 MW Leistung nahezu verdreifachen.

Text; ee-news.ch, Quelle: Enercity

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