Südlich von Hamburg hat ABO Wind 2018 vier ältere Anlagen durch zwei neue 4.5-Megawatt-Turbinen ersetzt. Während der Messe Windenergy präsentierte Nordex die Prototypen der N149 bei Exkursionen. ©Bild: ABO Wind

ABO Wind: Gleicht Delle im deutschen Windmarkt international aus

(PM) Trotz gravierender Schwierigkeiten der Windkraftbranche in Deutschland hat ABO Wind im Geschäftsjahr 2018 ein gutes Ergebnis erwirtschaftet. Der Jahresüberschuss von 12.7 Millionen Euro übertrifft die Markterwartung leicht. Zum dritten Mal in Folge wurde ein Überschuss in zweistelliger Millionenhöhe erreicht und damit das drittbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte.


In den Jahren 2017 (17 Millionen Euro) und 2016 (16.5 Millionen Euro) war der Gewinn höher ausgefallen. Der auf 6500 Megawatt ausgebaute Bestand an Wind- und Solarprojekten, die ABO Wind zur Baureife bringen will, lässt steigende Überschüsse in den kommenden Geschäftsjahren erwarten.

Deutschland, Irland und Frankreich ans Netz gebracht
In Deutschland, Irland und Frankreich hat ABO Wind 2018 Windparks errichtet und in Deutschland auch Solarparks. Die insgesamt neu installierte Leistung blieb mit 71 Megawatt deutlich hinter dem Vorjahr (166 Megawatt) zurück. Zusätzlich wurden 2018 in Finnland, Spanien und Deutschland Rechte im Umfang von 345 Megawatt an in Entwicklung befindlichen Projekten veräussert. Die Vereinbarungen mit den Käufern sehen vor, dass ABO Wind an einem Grossteil der veräusserten Projekte weiter arbeitet, sie ans Netz bringt und an der Wertschöpfung beteiligt bleibt.

In 16 Ländern auf vier Kontinenten sind Projekte in Arbeit
Erneut hat ABO Wind mehr als die Hälfte des Umsatzes in Höhe von 150 Millionen Euro (Vorjahr: 147 Millionen) im Ausland erwirtschaftet. 2017 machten die internationalen Märkte erstmals den Grossteil des Geschäfts aus. Wesentliche Beiträge kamen 2018 aus Deutschland, Finnland, Irland und Frankreich. In kleinerem Umfang trugen Spanien, Argentinien und das Vereinigte Königreich zum guten Geschäftsjahr bei. Aktuell entwickelt ABO Wind in 16 Ländern auf vier Kontinenten Wind- und Solarparks. In allen Märkten hat ABO Wind 2018 in zum Teil erheblichem Umfang neue Projekte mit insgesamt mehr als 2000 Megawatt Leistung gesichert – davon ein Drittel Solar- und zwei Drittel Windkraft.

Das auf rund 550 Köpfe gewachsene Team hat die Voraussetzungen dafür geschaffen, in den nächsten Jahren in zahlreichen weiteren Ländern Erträge zu erwirtschaften. So hat ABO Wind für Wind- und/ oder Solarparks in Griechenland und Tunesien (siehe ee-news.ch vom 15.3.2019 >>) in Tarifausschreibungen Zuschläge gesichert. Auch in Ungarn verfügt das Unternehmen über baureife Solarprojekte mit gesichertem Tarif, die sich aktuell zum Teil bereits in der Errichtungsphase befinden. Im Iran hat ABO Wind die Projektentwicklung wegen mangelnder Aussicht auf Finanzierungen für neue Wind- und Solarparks eingestellt. Gleichwohl sind noch einige Mitarbeiter im Iran beschäftigt, die sich um den Betrieb des 2017 errichteten Solarparks Saidabad (siehe ee-news.ch vom 20.11.2017 >>) kümmern.

Windkraft in Deutschland leidet unter Genehmigungsmangel
In Deutschland ist der Windkraftausbau 2018 eingebrochen und hat sich mehr als halbiert (siehe ee-news.ch vom 7.2.2019 >>). Nach wie vor genehmigen Behörden nur einen Bruchteil der Projekte, die für einen Windkraftausbau im politisch gewünschten Umfang notwendig wären. Die Regierungskoalition hat eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die Lösungen für die Genehmigungsmisere finden soll. Selbst eine kurzfristige Verbesserung würde sich noch nicht auf den Zubau des Jahres 2019 auswirken, so dass die Branche in diesem Jahr von einem weiteren Rückgang ausgeht.

Leuchtturmprojekte umgesetzt
Trotz der schwierigen Situation im Heimatmarkt ist es ABO Wind gelungen, mit Leuchtturmprojekten auch in Deutschland 2018 ein gutes Jahresergebnis zu erwirtschaften. Dazu zählt der Windpark Forst Briesnig in der Lausitz. Auf einem früheren Kohleabbaugebiet haben die Bauingenieure des Unternehmens unter schwierigen Bedingungen fünf Windkraftanlagen mit zusammen 16 Megawatt Leistung errichtet.

An dem Standort Wennerstorf südlich von Hamburg ersetzte ABO Wind vier 2003 errichtete Anlagen mit einer Gesamtleistung von 5.2 Megawatt durch zwei Nordex-Prototypen mit zusammen neun Megawatt Leistung (siehe ee-news.ch vom 21.5.2019 >>). Bei der jüngsten Hamburger Windmesse nutzte der Hersteller das Pilotprojekt, um Interessenten das neue Modell im Einsatz zu zeigen.

Wandelanleihe nachgefragt
Für nominell rund 11.5 Millionen Euro zeichneten Anleger in den vergangenen Monaten Wandelanleihen des Unternehmens. Die Papiere können im Oktober 2019 in Aktien umgetauscht werden. Die jüngste positive Kursentwicklung der Aktie lässt erwarten, dass viele Investoren die Wandlungsoption nutzen werden, was zu einer weiteren Stärkung des Eigenkapitals führen würde. Aktuell beträgt das Eigenkapital rund 89 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote liegt bei soliden 46 Prozent.

Dividende in Höhe von 0.42 Euro vorgeschlagen
Der Hauptversammlung am Donnerstag, 22. August, wird der Vorstand der ABO Wind eine Dividende von 0,42 Euro je Aktie vorschlagen – fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Das entspricht einem Viertel des Konzernjahresüberschusses.

Vorstand erwartet wachsende Gewinne
Für die nächsten Geschäftsjahre erwartet der Vorstand wachsende Gewinne. „Im langjährigen Durchschnitt ist mit einem Anstieg von jährlich mindestens zehn Prozent auf Grundlage der Zahlen von 2018 zu rechnen“, sagt Vorstand Jochen Ahn. Schwankungen in einzelnen Jahren liessen sich beim volatilen Geschäft der Projektentwicklung nicht vermeiden. „Spätestens ab 2023 sollten Jahresüberschüsse von mehr als 20 Millionen Euro jedoch die Regel sein.“

Während die längerfristige Prognose naturgemäss mit Ungewissheiten behaftet ist, stärken bereits erreichte Geschäftsabschlüsse die Erwartung für das laufende Geschäftsjahr. „Unter anderem die bereits vermeldeten Projektverkäufe in Spanien und Finnland stimmen uns sehr zuversichtlich“, sagt Ahn.

Nachholbedarf in Deutschland
Mittel- und langfristig rechnet ABO Wind auch in Deutschland mit wachsenden Installationen. Ohne einen forcierten Ausbau der Windkraft werde es nicht gelingen, die sieben noch am Netz befindlichen Kernkraftwerke abzuschalten und aus der Kohleverstromung auszusteigen. „Da es für beide Entscheidungen einen breiten gesellschaftlichen Konsens gibt, ist es Aufgabe der deutschen Bundesregierung, sie auch umzusetzen“, betont Vorstand Ahn.

Geschäftsbericht 2018 von Abo Wind >>

Text: ABO Wind AG

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