Die Amprion Offshore GmbH hat nun Siemens Energy mit der Lieferung der notwendigen Technik für die Konverterstationen ihrer ersten Netzanbindungs-Projekte beauftragt. Der Auftragswert für Siemens Energy bewegt sich im hohen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich und ist damit der grösste Offshore-Netzanbindungs-Auftrag, den das Unternehmen bis jetzt erhalten hat.
Map DolWin4 & BorWin4
Der Lieferumfang von Siemens Energy besteht insgesamt aus zwei Konverter-Plattformen auf dem Meer und zwei dazugehörigen Stationen an Land. Die Plattformen wandeln den Wechselstrom, wie er von den Windturbinen produziert wird, in Gleichstrom um. Anschliessend wird der Gleichstrom für den Transport an ein sog. Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungskabel (HGÜ-Kabel) übergeben. Eine zweite Konverter-Station an Land wandelt den Strom dann wieder in Wechselstrom zurück. Nur so können die grossen Energiemengen den Weg von rund 215 km (Dolwin4) und 280 km (Borwin4) ohne nennenswerte Verluste zurücklegen. Die beiden Anbindungen werden weitestgehend parallel zueinander installiert und sollen beide 2028 in Betrieb gehen. BorWin4 würde so sogar ein Jahr früher als ursprünglich geplant ans Netz gehen.
Windstrom soll AKW Emsland ablösen
Da das Übertragungsnetz in der niedersächsischen Küstenregion durch zahlreiche Windparks bereits stark ausgelastet ist, liegen die Anschlusspunkte für die Verbindungen weit im Binnenland. Siemens Energy wird die Land-Konverter-Stationen in der Nähe der Amprion-Umspannanlage Hanekenfähr in Lingen im südlichen Emsland errichten. Der Netzknotenpunkt schliesst bislang das AKW Emsland an das Übertragungsnetz an, welches Ende 2022 abgeschaltet werden soll. DolWin4 und BorWin4 werden die dadurch entfallende Erzeugungskapazität durch 1.8 GW Offshore-Windenergie ersetzen.
Text: Siemens Energy
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